Читать книгу Stahlbau-Kalender 2021 - Ulrike Kuhlmann - Страница 93
5.1.3 Starr-plastische Tragwerksberechnung
Оглавление(1) Bei starr-plastischer Tragwerksberechnung sind die Anschlüsse nach ihrer Tragfähigkeit zu klassifizieren, siehe 5.2.3.
(2) Für Anschlüsse von H- oder I-Profilen wird Mj,Rd in 6.2 angegeben.
(3) Für Anschlüsse von Hohlprofilen dürfen die Verfahren in Abschnitt 7 angewendet werden.
Zu 5.1.3 und 5.1.4
Eine ausreichende Rotationskapazität der einzelnen Bauteile vorausgesetzt, kann eine plastische Tragwerksberechnung erfolgen. Können dabei Einflüsse aus der Tragwerksverformung vernachlässigt werden, ist eine starr-plastische Berechnung möglich, bei der die Schnittgrößenverteilung im Gesamtsystem nur von der Tragfähigkeit der einzelnen Bauteile abhängt. Die Klassifizierung hat dann nur nach der Beanspruchbarkeit zu erfolgen. Können Effekte aus der Tragwerksverformung nicht vernachlässigt werden, ist eine elastisch-plastische Berechnung durchzuführen, bei der neben der Beanspruchbarkeit auch die Steifigkeit der einzelnen Bauteile einen Einfluss auf die Schnittgrößenverteilung im Gesamtsystem hat. Folglich muss die Klassifizierung der Anschlüsse auf Basis der Beanspruchbarkeit und der Rotationssteifigkeit erfolgen. In diesem Zusammenhang wird der Begriff „nachgiebiger Anschluss“ (semi-rigid joint) eingeführt, unter dem die möglichen Kombinationen von starren, verformbaren (siehe 5.2.2), voll- und teiltragfähigen Anschlüssen (siehe 5.2.3) zusammengefasst werden.
Eine Übersicht über die anzuwendende Klassifizierungsmethode und die entsprechende Modellierung der Anschlüsse zeigt Bild K2.
Bild K2. Klassifizierung und Anschlussmodelle für die Tragwerksberechnung
(4) Die Anschlüsse müssen ausreichende Rotationskapazität haben, um die Rotationsanforderungen, die sich aus der Tragwerksberechnung ergeben, erfüllen zu können.
(5) Für Anschlüsse von H- oder I-Profilen ist die Rotationskapazität in der Regel nach 6.4 zu überprüfen.