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Worum es geht Von «Unterricht gestalten» zu «Lernprozesse gestalten»

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Zentrales Ziel der Schule und des Unterrichts sind die Fortschritte der Schülerinnen und Schüler – das dürfte unbestritten sein. Auch wenn dieses Ziel selbstverständlich ist, gerät es im schulischen Alltag bisweilen aus dem Blick. Warum ist das so?

Seit jeher haben Lehrpersonen eine ihrer Hauptaufgaben in der Gestaltung des Unterrichts gesehen. Die zugrundeliegende Überlegung lautet: «Wenn der Unterricht gut ist, lernen die Schülerinnen und Schüler etwas.» Das mag meist stimmen, dagegen ist nichts einzuwenden. Der «Gute Unterricht» ist gewissermassen das Medium, mit dem eine fähige Lehrperson das Lernen der Schülerinnen und Schüler unterstützen kann.

Gleichwohl hat dieser starke Fokus auf «Guten Unterricht» auch eine problematische Seite:

Gut gestalteter Unterricht ist nicht das Ziel, sondern ein wichtiges Mittel zum Zweck. Ziel ist, wie schon gesagt, der Fortschritt der Schülerinnen und Schüler. Auch wenn eine Lehrperson konzentriert den Unterricht vorbereitet und gestaltet, geht es eigentlich nicht um den Unterricht als solchen, sondern die Lehrperson wird alles daran setzen, dass die Schülerinnen und Schüler weiterkommen, etwas dazulernen, etwas besser können oder tiefer verstehen. Unterricht ist kein Selbstzweck, sondern soll Wirkung zeigen. Um es pointiert auszudrücken: Die vordringliche Frage ist nicht so sehr «Wie gestalte ich den Unterricht?», sondern «Wie gestalte ich die Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler?».

Selbstverständlich tragen zahlreiche Faktoren zu erfolgreichen Lernprozessen der einzelnen Schülerinnen und Schüler bei; entsprechende Praktiken werden in jedem Kapitel dieses Buchs thematisiert. Dieses Kapitel handelt nun davon, wie Lehrpersonen die individuellen Fortschritte der Schülerinnen und Schüler unterstützen können.

Praktiken professioneller Lehrpersonen (E-Book)

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