Читать книгу Leben mit Herpes Genitalis - Ute Sperle - Страница 12
Was Sie nicht tun sollten
ОглавлениеIgnorieren Sie die Symptome nicht.
Wenn Sie Bläschen auf oder in der Nähe der Genitalien
bemerken oder unerklärliche Schmerzen in dieser
Region spüren, gehen Sie bitte zum Arzt. Die Anlage
einer Virenkultur und eine Blutuntersuchung können
für gewöhnlich die Diagnose einer bestehenden
Herpeserkrankung bestätigen. Das Ignorieren der
Symptome wird sie nicht verschwinden lassen und
kann dazu führen, dass das Virus unnötigerweise
an den Partner weitergegeben wird.
Quälen Sie sich nicht selbst.
Machen Sie sich selbst keine Vorwürfe, beschuldigen
und kritisieren Sie sich nicht. Denken Sie auch
nicht, den Herpes verdient oder ihn als Strafe für Ihr
Sexualverhalten bekommen zu haben. Diese Denkweise
ist kein lebensbejahender Weg und hilft nicht
dabei, mit Ihrem Stress umzugehen. Aber gerade das
ist unerlässlich, um das Virus so inaktiv wie möglich
zu halten.
Sprechen Sie nicht mit Freunden oder Familienangehörigen, die
zu einer verurteilenden oder voreingenommenen Haltung tendieren,
besonders, wenn es um Sexualität geht. Diese negative
Sichtweise können Sie gar nicht gebrauchen und Sie verdienen
sie auch nicht.
Verheimlichen Sie die Diagnose nicht vor Menschen,
mit denen Sie sich verabreden und/oder Sex haben.
Während Sie nicht gleich jedem, den Sie gerade erst
kennengelernt haben, alles erzählen müssen, schulden
Sie die Information über Ihre Krankheit aber jener
Person, mit der Sie eine sexuelle Beziehung eingehen,
und zwar BEVOR Sie mit ihr intim werden.
Es ist zu empfehlen, dass Sie ehrlich und geradeheraus
darüber sprechen und dass die Unterhaltung im
noch bekleideten Zustand stattfindet, bevor es zu irgendeinem
Hautkontakt kommt.
Hierzu noch eine Anmerkung: Können wir sicher sein,
dass diese Person nicht einfach geht? Natürlich nicht,
aber wenn sich der- oder diejenige nur wegen eines
therapierbaren Virus sofort aus dem Staub macht,
wäre das dann wirklich der Mensch, den Sie sich als
festen Partner wünschen?
Natürlich ist man verletzt, so wie man es bei jeglicher Art der
Ablehnung in einer Beziehung wäre. Aber irgendwann werden
Sie dankbar dafür sein, den wahren Charakter dieser Person
besser früh als zu spät erkannt zu haben.
Versinken Sie nicht in Selbstmitleid.
Es ist normal, manchmal „Ich Armer“-Gedanken zu
haben. Lassen Sie diese Gefühle zu, aber versuchen
Sie auch, sich nicht zu lang damit aufzuhalten. Das
Hängenbleiben in solch einer negativen Gemütsverfassung führt
lawinenartig zu geringerem Selbstwertgefühl, Depressionen
und Isolation.