Читать книгу Leben mit Herpes Genitalis - Ute Sperle - Страница 13
Was Sie tun sollten
ОглавлениеSprechen Sie mit einem Berater oder Therapeuten
über Ihre Gefühle.
Diese Gesprächssitzungen sind vertraulich und ein
wunderbarer Weg, um Ihren Gefühlen freien Lauf zu
lassen und eine Rückmeldung zu bekommen. Eine
Gruppentherapie ist eine weitere Möglichkeit, seinen
Gefühlen innerhalb eines sicheren Umfelds Ausdruck
zu verleihen, sie bestätigt zu sehen und negative Ansichten
durch andere Gruppenmitglieder kritisch hinterfragen zu lassen.
Sprechen Sie mit engen Freunden oder Familienmitgliedern,
die vertrauenswürdig sind und Sie unterstützen.
Ihr Unterstützungsnetzwerk zu nutzen ist gerade jetzt
sehr wichtig. Freunde und Familie hören Ihnen zu und
geben Ihnen Liebe, Bestätigung und Hoffnung.
Probieren Sie es mit Herpes-Selbsthilfegruppen.
Sie werden viele Menschen treffen, die nachempfinden
können, was Sie gerade durchmachen. Sie könnten neue Freunde
finden oder sogar jemanden für ein
Date. Und auch wenn nicht - Sie kommen mal unter
Leute und unternehmen etwas.
Informieren Sie sich über Herpes.
Wissen ist Macht. Die Fakten über Herpes zu kennen
als auch über die Maßnahmen zur Minimierung des
Übertragungsrisikos Bescheid zu wissen, trägt zum
Gefühl bei, alles unter Kontrolle zu halten. Ich empfehle
eindringlich, alle relevanten Beiträge zu lesen,
um sich die nötigen Informationen zu beschaffen und
Herr der Lage zu sein.
Beachten Sie die Grundlagen für eine gute körperliche
Gesundheit.
Sorgen Sie für eine ausgewogene Ernährung, genügend
Schlaf und ausreichend Bewegung.
Vermeiden Sie das Rauchen, gelegentlichen Drogenkonsum
sowie den Missbrauch verschreibungspflichtiger Medikamente
oder auch übermäßiges Trinken von Alkohol.
Finden Sie Wege, um besser mit der Belastung umzugehen.
Obwohl Stress zum Leben eines jeden Menschen
gewissermaßen dazugehört, gibt es viele Möglichkeiten,
die belastenden Auswirkungen zu mindern, indem
man die Art und Weise, wie man damit umgeht,
verändert. Neben Beratungen und Selbsthilfegruppen
können bestimmte Methoden zur Stressbewältigung
hilfreich sein, z. B. Tiefatmung, Meditation,
das Führen eines Tagebuchs, Yoga, Entspannungstechniken
oder spirituelle Arbeit. Nicht alle Herangehensweisen passen
für jeden, deshalb möchte ich Sie ermutigen, das breite
Angebot an Büchern, CDs, DVDs und Seminaren, die es
zu dem Thema gibt, zu erkunden.
Auch denkbar sind ganz konkrete Schritte, die man
zur Beseitigung von Stressfaktoren unternehmen
kann. Die Erfahrung, dass es durchaus in Ordnung
ist, auch einmal „Nein“ zu bestimmten Verpflichtungen
zu sagen, kann den Stress in Ihrem Leben spürbar
verringern. Ebenso kann das aktive Handeln zur
Lösung einer beunruhigenden Situation, z. B. ein
beruflicher oder Beziehungskonflikt oder ein finanzielles
Problem, Ihren Stresspegel senken.
Lachen Sie!
Halten Sie Ihren Sinn für Humor am Leben. Schauen
Sie sich einen lustigen Film oder Ihre Lieblings Comedysendung
an, gehen Sie ins Kabarett, lesen Sie ein witziges Buch oder ein
Comic-Heft oder unternehmen Sie etwas mit einem humorvollen
Freund oder Verwandten.
Was immer Sie zum Lachen bringt: Machen
Sie‘s! Die nachgewiesenen Vorteile des Lachens sind
Stressreduktion, Schmerzabbau, ein gestärktes Immunsystem
und eine gesunde Lebensperspektive.
Behandeln Sie sich gut!
Tun Sie sich selbst etwas Gutes. Verwöhnen Sie sich
mit einer Kugel Lieblingseis. Kaufen Sie sich duftendes
Schaumbad. Schauen Sie sich einen aufheiternden
Film an. Machen Sie einen langen Spaziergang
im Park. Was immer Sie glücklich macht: Tun Sie‘s!
Sie sind es wert!
Seien Sie dankbar.
Denken Sie an all jene Dinge in Ihrem Leben, für
die Sie dankbar sind. Das kann eine allgemein gute
Gesundheit, ein liebevoller Partner oder eine andere
wichtige Person sein, die unterstützende Familie
und Freunde, ein treues Haustier, ein guter Job, ein
schönes Zuhause oder ein sonniger Tag. Es hilft immer,
etwas im Leben zu finden, das gut und positiv
ist, und dankbar dafür zu sein.
Ja – alles in allem kann es eine Quälerei sein, Herpes
zu haben. Und damit fertig zu werden, ist manchmal
bedrückend und bringt einen durcheinander. Aber
wenn Sie generell gut auf sich aufpassen und Unterstützung suchen,
um sich besser durch Ihre Gefühle
hindurchzuarbeiten, dann können und werden Sie den
Punkt erreichen, an dem Sie das Virus akzeptieren.
Und schließlich werden Sie vollauf damit beschäftigt
sein, Ihr Leben zu leben und all Ihre anfänglichen
Ängste und Sorgen sind in weite Ferne gerückt.