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Drei


Wir kamen gerade vom Footballfeld, wo wir jede freie Minute unsere Choreografie einübten. Wir waren nicht bloß Cheerleader, die eine Mannschaft anfeuerten – wir trainierten für die Meisterschaften. Und wir waren gut. So gut, dass wir wirklich eine Chance hatten zu gewinnen. Neben dem Training war der Prom das Topthema unter den Mädels. Wenngleich es noch knapp vier Monate waren, bis dieser stattfand, hörte man nichts Anderes mehr auf den Fluren oder dem Hof.

Ich musste zugeben, dass ich bezüglich des Proms ziemlich aufgeregt war. Einige Jungs hatten mich bereits gefragt, ob ich mit ihnen hingehen würde, aber keinem von ihnen gab ich eine Zusage. Das machte mich in deren Augen begehrenswerter. Sie wollten bekanntlich das, was sie nicht haben konnten. Um ehrlich zu sein, ging mir das ganze Balzen tierisch auf die Nerven. Sicher, ich freute mich auf meinen Abschluss, auf den Ball und die schönen Kleider, aber ich würde nicht mit irgendeinem Typen ausgehen.

Als Cheerleaderin erwartete man von mir, dass ich mit einem Footballer zum Ball ging. Alle Mädels aus dem Team hatten bereits eine Verabredung mit einem der Sportler. Warum ich nicht zusagte? Weil sie alle nicht meinem Typ Mann entsprachen. Letztendlich würde ich doch einem von ihnen nachgeben müssen. In Gedanken versunken lief ich neben Isabel her, unserem Captain, und hörte nur mit einem Ohr zu. Ich konnte mir schon denken, dass es wieder um den Prom ging oder irgendeine Party, die sie bei sich zuhause schmeißen würde.

Seit ich an der High School war, war ich nie auf einer dieser Partys gewesen. Jedes Mal, wenn sie mich eingeladen hatten, gab ich vor, dass meine strengen Eltern mir so etwas nicht erlaubten. Zudem würde ich immer wieder von meinem älteren Bruder bewacht werden, damit ich mich auch ja nicht hinausschleichen konnte. So verbrachte ich die meiste Zeit daheim oder in der Bibliothek.

Isabels glockenhelles Lachen holte mich zurück in die Gegenwart. Wir hatten uns wie jeden Mittag an unseren Tisch in der Cafeteria gesetzt, an dem nur die Cheerleader saßen. Manchmal leisteten uns auch die Footballer Gesellschaft, wenn sie nicht gerade auf dem Feld trainierten und vom Coach getriezt wurden.

Mein Blick schweifte über die anderen Tische und blieb an dem der Szenetypen hängen. Einer von ihnen fing meinen Blick auf. Er sagte etwas zu seinem Freund und erhob sich dann von der Bank. Er kam direkt auf mich zu. Mein Herz schlug wie wild und instinktiv setzte ich meine arrogante Maske auf. Dennoch ließ er sich nicht davon abhalten und ging mit gestrafften Schultern weiter, bis er vor mir stand.

Ich konnte das alberne Kichern der Mädels neben mir hören, doch Isabels Stimme war es, die so kalt klang wie Eis.

»Was willst du hier? Das ist der Tisch der Cheerleader. Gruftis haben hier nichts verloren, also zieh Leine.«

Er reagierte gar nicht auf Isabel, sondern blickte mit seinen kajalbetonten Augen nur mich an. Dieses mystische Grau wirkte im kühlen Neonlicht fast schon blau und zog mich in den Bann. Es war genau wie vor ein paar Tagen.

»Calla«, sprach er mich endlich an, »ich wollte dich fragen, ob du mich zum Prom begleiten möchtest.«

Es musste ihn einiges an Überwindung gekostet haben, mich das zu fragen. Umso schmerzlicher musste das Gelächter der Anderen für ihn sein.

»Glaubst du wirklich, Calla würde mit jemanden wie dir zum Prom gehen?«

Isabels höhnisches Lachen traf ihn direkt ins Herz. Es war an seinen Augen zu erkennen, dass er schwankte. Sie hatte es geschafft, ihn zu verunsichern. Dieses ängstliche Flackern in seinem Blick hielt allerdings nur kurz.

»Ich denke, dass sie mehr Herz hat als ihr alle zusammen.« Seine Stimme war fest und selbstbewusst.

Von Isabel würde er sich wohl nicht so schnell einschüchtern lassen. Anders als die Meisten an der High School.

Ich lachte. Es klang kühl und abwertend.

»Süß, wie du dich für mich einsetzt. Aber ich muss dich enttäuschen.«

»Was?«

»Nicht was. Wenn du glaubst, ich würde mit jemandem ausgehen, der mehr Kajal benutzt als ich, hast du dich geschnitten. Wie bitte würde das denn aussehen? Der Grufti und die Cheerleaderin. Lächerlich.«

Eines musste ich ihm lassen. Er hielt das Pokerface aufrecht. Es war ihm nicht anzusehen, wie sehr ich ihn wirklich verletzt hatte. Und das hatte ich, da war ich mir sicher.

Heartbeat

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