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4.

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Im Tee- und Caféhaus saßen, wie Charlotte es vorausgesehen hatte, nur die üblichen zehn älteren Damen und Herren, die dieses Haus regelmäßig zu schmücken pflegten.

Aufgrund der Tatsache, dass es kein hipper jugendlicher Coffeeshop, sondern eher ein ruhiges Kaffeekannenetablisment war, trauten sich hier so gut wie nie Teenager oder anderes mit der Erscheinung Tom Donoghue vertrautes Publikum herein. Der Laden war gemütlich aber leider auch ziemlich altmodisch eingerichtet. Es gab eine Holzvertäfelung an den Wänden, welche in den Neunzigern in einem Anfall von Modewahn grau-weißlich angestrichen worden waren und grün-grau melierte Stuhlbezüge um die schlichten Holztische.

Was die Optik nicht vermochte, machte der Geschmack der Produkte, aber leider auch die Preise wieder wett.

Nachdem der bestellte Tee gekommen war, saßen beide still und in sich versunken da. Charlotte bemerkte, dass ihr Gegenüber intensiv in die Tasse starrte, als wolle er seine Zukunft aus den Teeblättern lesen. Und während sie selbst ihre Tasse mit beiden Händen umfasst hielt und ihn so beobachtete, fragte sie sich, was sich wohl jemand wie er noch wünschen konnte.

„Gefunden, was du suchst?“ Tom zog eine Augenbraue kritisch hoch, während Charlotte ertappt zusammenzuckte.

Sie war so in Gedanken versunken gewesen, dass sie gar nicht mitbekommen hatte, dass er den Kopf gehoben hatte. Wie peinlich. Vermutlich hatte sie ihn angestarrt wie ein hypnotisiertes Kaninchen und jetzt glaubte er, er könnte sich etwas darauf einbilden!

„Wenn ich auf der Suche nach dem Sinnbild des typischen Engländers wäre, so müsste ich jetzt mit „Ja“ antworten“, fing sie sich schnell wieder.

„Sinnbild eines typischen Engländers“, wiederholte er, nur um anschließend zu fragen: „Ist das nicht eine ziemlich abfällige Bemerkung? Leute aufgrund ihres Aussehens in Schubladen zu stecken ist nicht gerade sehr tolerant und aufgeschlossen. Machst du das des Öfteren?“

Charlotte ging gar nicht auf diesen Vorwurf ein. „Und sie? Klettern sie „des Öfteren“ über Mauern und stehlen sich fort? Was wird ihr Entourage dazu wohl sagen?“

„Meine Entourage“, lachte er, „wird in der Tat sehr panisch sein, wenn das herauskommt. Aber, was sollte dich das interessieren?“

„Gute Frage“, überlegte Charlotte. „Vielleicht sollte mich das nicht die Bohne jucken. Vielleicht sollte ich diesen Teil überspringen und gleich zu dem kommen, weswegen ich sie ansprach.“

Tom begann ablehnend und wütend zu wirken und meinte: „Ja, natürlich. Tu was du nicht lassen kannst Schneewittchen oder Alice, oder wie auch immer du heißen magst.“

Charlotte lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und betrachtete den Typen vor sich, der nun mit einem wütenden Gesichtsausdruck dasaß. Sie versuchte ihn zu beschwichtigen: „Machen wir reinen Tisch.“ Sie nickte in Richtung ihres Gesprächspartners. „Sie sind abgehauen. Ich vermute mal der Trubel um ihre Person geht ihnen mächtig auf die Nerven und da wollten sie sich eben mal die Füße vertreten.“

Hier versuchte er kurz zu Wort zu kommen, aber er bekam keine Chance.

„Ist ja egal, ich respektiere das. Aber so sehr ich es auch respektiere, es gibt da ein Problem. Ich brauche leider dieses Interview mit ihnen. Für meinen Chef, der sich erhofft, so die Auflage seiner Zeitung zu steigern und das Blatt auf diese Weise retten zu können.“

Sie sah ihn an, ob er noch etwas darauf sagen wollte oder wie er überhaupt darauf zu reagieren gedachte. Als nichts weiter kam, schließlich war er bereits empört und verletzt, fuhr sie fort: “Hören sie, ich mach das für meinen Chef …“, sagte sie.

„Und für eine gute Freundin“, setzte sie in Gedanken hinzu und versuchte sich so zumindest teilweise für ihren Überfall zu entschuldigen.

Tom wirkte genervt.

„Ich wollte das alles etwas lockerer angehen. Nicht so das typische Interview a la: „Wie geht es dir?“, „Welchen Charakter magst du am meisten?“, „Wie ist es mit Größen wie Portmann und anderen zusammenzuarbeiten?““

Sie zuckte wegwefend mit den Schultern. „Ist mir zu blöde.Auch von den üblichen Teeniefragen nach der Lieblingsfarbe, dem Lieblingstier und so, halte ich nichts“, gestand sie.

„Und wie sollte das hier dann ablaufen?“, gab er zynisch zurück.

„Ich dachte wir könnten es als eine Art Gespräch gestalten“, gab Charlotte pikiert zurück, in Anbetracht der Ablehnung die sie erfuhr. So nett war er wohl doch nicht, der liebe Tom. Zumindest dann nicht, wenn er mal nicht im Scheinwerferlicht stand. „Nein“, korrigierte sich Charlotte, „Ich hatte, bzw. habe keine Idee, wie ich es anstellen wollte. Ich weiß lediglich, die übliche Vorgehensweise finde ich öde. Und ich dachte sie auch. Mal ehrlich“, fügte sie hinzu, „wer will schon zum hundertsten Mal nach seiner letzten Rolle gefragt werden?“

Aber sie erhielt keine Antwort.

„Ich würde ja sagen, wir unterhalten uns nett. Aber dafür sind sie jetzt vermutlich viel zu sauer drauf und außerdem, worüber unterhält man sich schon mit einem Fremden?“, versuchte sie einen erneuten Anlauf.

„Ich weiß nicht … Über das Wetter?“, schlug er wütend vor.

„Übers Wetter?“, wiederholte sie, „Jetzt fallen sie doch ins Klischee. Aber mich dafür rundmachen, dass ich sie als typischen Engländer bezeichnet habe.“

Tom kämpfte mit einem Grinsen. „Da muss ich leider zustimmen. Der Punkt geht an dich.“

„Na also“, dachte sich Charlotte. Sie hatte das Ruder scheinbar zu ihren Gunsten herumgerissen. „Alles wird gut, nur tief durchatmen“, sprach sie sich selbst Mut zu. „In Ordnung“, sagte sie laut zu ihrem Gegenüber. „Aber, wie soll ich die Sache denn dann angehen? Wenn wir nicht über das Wetter reden wollen und ich nicht mal deinen Namen sagen darf? Wie soll ich dich sonst nennen?“

„Tom. Für gewöhnlich nennen mich die Leute Tom.“

„Gut, dann also Tom.“

„Und wer bist du?“, fragte er neugierig. „Ich kann dich ja schlecht Schneewittchen oder Alice nennen. Es sei denn, du hießest wirklich Alice.“

„Cha… Sania“, stellte Charlotte sich vor.

Nochmals ergriff Tom ihre Hand. „Gut, Sania. Ein Interview mit mir soll es also sein. Aber du hast keine Lust auf blöde Fragen.“

„Nein, keine blöden Fragen.“ Charlotte zwinkerte ihm zu. „Normalerweise würde ich mich nach deinen lieben Verwandten oder aber gemeinsamen Freunden erkundigen“, lachte Charlotte, „Aber zum einen gibt es keine gemeinsamen Freunde und zum anderen kenne ich keine Verwandten von dir.“

„Nicht?“, fragte Tom perplex.

Charlotte begann sich zu fragen, ob er nur spielte oder ob es ihm Ernst war. „Nein, ich weiß nichts über dich. Außer vielleicht, in welchem Film du gerade mitgespielt hast.“ „Hmm …“, meinte er, „Das ist eher ungewöhnlich“, setzte er noch hinzu.

Charlotte konnte das wohl kaum verhehlen. „Ja, blöde Situation. Allerdings ist das für uns die Chance ein völlig ungewöhnliches Interview führen zu können.“

„Gut, in Ordnung, was schlägst du vor?“

„Na ja, ich weiß nicht. London? Warum erzählst du nicht von London?“

„London? Warum gerade London?“, wollte Tom wissen, „Ja, es ist meine Geburtsstadt und ich lebe dort. Sicher ist es eine der besten Städte der Welt, aber wenn dich interessiert, wo ich überall war, dann könntest du mich auch nach Paris, New York oder aber L.A. fragen.“

„Du warst in Paris?“, staunte Charlotte, was ihn nur laut auflachen ließ.

„Ich sage dir, ich war in L.A. und New York und du fragst mich ausgerechnet nach Paris?“

„Ja, na klar. Warum nicht? Was interessiert mich New York? Absolut stressige Stadt, wenn du meine Meinung hören willst. L.A. kenne ich nicht, aber damit verbindet mich auch nichts.“

Tom lachte nun noch mehr. „Aber Paris! Was hast du mit Paris zu schaffen?“

„Hör mal“, antwortete sie ihm, „Jeder in Frankreich kennt Paris. Paris hält sich für das Zentrum des Universums.“

„Ah ja, schon mal dagewesen?“, fragte er.

„Zählt die Rocade?“, fragte sie frech zurück.

Jetzt war es an ihm überrascht zu gucken. Er richtete sich in seinem Stuhl etwas auf und lehnte sich zu ihr vor. „Du warst noch nie in Paris?“

„Nein.“

„Aber du willst von mir wissen wie Paris so ist?“

„Ja klar. Wenn ich es tatsächlich mal hinschaffen sollte, dann habe ich ein paar nette Insidertipps, wo ich hin gehen muss und was sehenswert ist“, erklärte Charlotte.

„Frag den Touriguide“, war seine abschlägige Antwort. „Ich war nämlich nur zum Arbeiten dort. Viel Zeit für Unternehmungen blieb dabei nicht. Mehr als die üblichen Touristenhochburgen habe ich nicht sehen können und kann auch nicht mehr weitergeben.“

Charlotte ärgerte sich. Dieses Interview lief nicht sonderlich gut. „Schade“, seufzte sie. „Aber eine Frage wirst du mir doch sicherlich beantworten können: London oder Paris, welche Stadt ist besser?“

Tom zögerte und dachte nach. Nur um schließlich mit der Antwort aufzuwarten, dass keine der beiden Städte besser als die andere wäre. Jede hätte eben ihre Vorzüge, es käme darauf an, was man wollte.

„London ist meine Heimat. Ich liebe meine Stadt für ihre Museen, Teashops und natürlich ihre Theater. Ich habe Shakespeare zum ersten Mal in London gesehen. Eine Offenbarung. Aber Paris. Ich meine, Paris gilt als Stadt der Liebe, der verträumten Cafés, der Künstler und des Frühlings oder?“

Charlotte ärgerte sich immer mehr. „Herrgott, der ist glatter als ein nasser Aal!“, dachte sie bei sich. „So viel Diplomatie auf einem Haufen ist schwer ertragbar!“ „Ja, Paris, die Stadt der Liebe. Oder aber die Stadt der brennenden Autos, der Krawalle und der Streiks“, sagte sie.

Tom fühlte sich wohl aus seinen Illusionen gerissen und zog eine Augenbraue hoch. „Ziemlich negative Einstellung findest du nicht?“, fragte er Charlotte.

Charlotte sah überrascht hoch. „Was?“, bemerkte sie, „Ist doch so. Die meisten normalen Menschen sehen Paris nicht so, wie du es beschrieben hast. Die leben nicht im ersten Arrondissement, sondern weiter draußen in einer der hübschen Betonhochburgen. Liebe, Gloria sind da oft sehr weit von entfernt. Aber gut, ich gehe davon aus, dass einem Star wie dir das relativ unbekannt sein wird. Vom „normalem“ Leben bekommst du ohnehin nicht mehr viel mit, wo du nur noch von Hotelzimmer zu Hotelzimmer in schicken Limousinen gefahren wirst.“

Tom rückte vom Tisch ab und hielt beschwichtigend die langen weißen Hände vor sich. „Wow! Hör mal, ich hatte auch mal ein Leben vor all dem Ruhm“, verteidigte er sich. „Wenn du meinst, ich sei im puren Luxus geboren, Fehlanzeige. Ich habe auch für meine Miete und Ausbildung arbeiten müssen. Und das „Starleben“, das ist auch nicht so toll wie alle meinen.“

Charlotte zog nur leicht die Augenbrauen in die Höhe, während er damit begann einen langen Vortrag über Drehtage mitten in der Einöde in sengender Hitze oder fürchterlicher Kälte, verbunden mit frühem Aufstehen und späten zu Bett gehen zu halten.

„Schön, schön“, unterbrach sie ihn. „Schauspielern ist also ein hartes Brot“

Tom nickte. Scheinbar hasste er es auf die „Nur - ein – Schauspieler“ Schiene abgeschoben zu werden.

„Gut, Frage: Nehmen wir an, du wärst nicht an die Schauspielerei geraten, was wärst du dann?“

„Was ich dann wäre?“, fragte er verwirrt. „Ja, was wärst du dann? Feuerwehrmann? Polizist? So etwas in der Art? Ist doch der Traum aller Jungs, oder?“

„Nein. Ich weiß nicht. Ich wollte schon immer Schauspieler werden. Ich konnte es nur lange nicht zugeben.“

Charlotte rollte mit den Augen. Würde er je etwas Brisantes sagen? Diesen Vorstoß konnte sie also auch als fehlgeschlagen verbuchen. Sie seufzte, was konnte sie jetzt noch fragen?

„Also, wusstest du, worauf du dich einließt? War es eine große Umstellung, als der Erfolg kam?“

Tom dachte erneut nach. „Ja, denn man kann nicht damit rechnen. Nicht mit so etwas“, meinte er dann.

„Bist du deswegen abgehauen?“, fragte Charlotte, „Weil es dir auf die Nerven geht?“

„Ja, nein. Es ist schwer zu erklären.“ Tom schüttelte verwirrt den Kopf. „Es ist nur …“

„Oh BITTE!“, stöhnte Charlotte in Gedanken.

„Ich liebe meinen Beruf. Ich liebe die Fans und den Erfolg. Es macht mich glücklich, dass ich offenbar einen guten Job mache, sonst gäbe es diesen ganzen Hype wohl nicht. Aber, es ist anstrengend. Ich weiß nicht, ob du mal eine Rundreise gemacht hast, bei der du in sehr kurzer Zeit sehr viele Städte besuchen konntest.“ Tom hielt inne, „Das verwirrt. Ich sehe ja auch nie viel von den Orten. Da ist es auf Dauer schwer einen Unterschied zu machen, schwer zu erkennen, ob du nun in New York, Paris oder sonst wo bist.“

Charlotte bemühte sich, es zu verstehen. Es wollte ihr jedoch nicht so recht gelingen.

„Das ist der Teil der nervt. Abgesehen davon, dass sich plötzlich jeder anders benimmt, wenn man dich erkennt.“

Charlotte nickte erneut, wenn auch mechanisch. Mit dieser Rede ließ sich für Sania bestimmt was anfangen. Charlotte nahm noch einen Schluck Tee.

„Was wolltest du mal werden?“, kam plötzlich unerwartet die Frage von ihm.

„Ich?“, plusterte sich Charlotte auf.

„Ja, du. Ist nur fair, wenn ich dir die gleiche Frage stelle, wo das doch ein Gespräch werden soll.“

„Eigentlich sollte ich hier die Fragen stellen“, wich Charlotte aus.

Tom schüttelte den Kopf. „Kein Ausweichen. Ich höre“, bestand er darauf.

Charlotte dachte fiebrig nach. „Keine Ahnung“, schloss sie dann.

Tom hakte nach: „Ach komm, du kannst mir nicht sagen, dass du keine Träume hattest, als du klein warst?“

„Hmm, nein, da muss ich passen. Tut mir leid. Ich habe nie Vorstellungen über meine Zukunft gehabt. Ich lebe von Tag zu Tag.“ war ihre Antwort.

„Von Tag zu Tag leben? Keine schlechte Philosophie“, sinnierte er.

Charlotte versuchte nochmal das Gespräch an sich zu bringen. „Paris? Wie siehst du die Franzosen so?“

„Wie ich sie sehe?“

„Ja, was hältst du von ihnen und ihrer Art?“, sagte sie laut um sich dann zu fragen, warum zum Teufel er ihre Fragen immer wiederholen musste. So furchtbar war ihr Englisch doch nun nicht, auch wenn es seiner gespreizten Aussprache bei weitem nicht nahe kam.

„Nette Menschen sind sie, die Franzosen. Zumindest nach dem, was ich von ihnen sehen konnte.“

„Sprichst du französisch, oder blieb auch dafür keine Zeit, als du in Paris warst?“

„Doch, je parle français. Et toi? Est que tu parle français?“

„Si. Pas mal ton français.“, log Charlotte.

„Merci pour le compliment. Comment est possible, que toi aussi tu parle français?“

„Weil ich jahrelang in Frankreich gelebt habe. Ich durfte einen Teil meiner Kindheit dort verbringen.“

„Du bist in Frankreich geboren?“,fragte er und es klang verblüfft.

„Nein, geboren und teilweise aufgewachsen bin ich in Kanada. Und später dann ab nach Frankreich.“

„Interessant. Einmal um die Welt also, wie es scheint“, meinte Tom höflich.

„Ja, aber kommen wir doch wieder auf das Interview zurück“, drängte Charlotte, ziemlich plump.

Tom amüsierte sich, während Charlotte bemerkte, dass ihr Tee so gut wie leer war. Außerdem war es spät geworden und er ging ihr ziemlich auf die Nerven. Sania hin oder her, sie wollte den Diplomaten im Schauspielerkostüm loswerden. Was sie hatte, musste reichen. Zumal es sich ja auch nur um einen kleinen Artikel in einer unbedeutenden Lokalzeitung handelte.

„Noch eine letzte Frage. Ich nehme an du wirst wieder zurück wollen, bevor du erwischst wirst?“

Tom nickte.

„Nehmen wir an, du hättest dich in deiner Familie. Also du würdest dich von außen betrachten können, du bemerkst, wie die Karriere in Gang kommt. Was würdest du dieser Person raten?“

Tom sah etwas verwirrt drein: „Wie bitte? Das versteh ich nicht.“

„Ich meine, stell dir vor, du bist nicht du, sondern jemand anderes, ein Cousin, ein Onkel, enge Freundin. Du kennst die Person bereits seit Jahren und siehst, wie ihre Karriere anläuft und plötzlich nimmt es überhand. Diese Person ist überall. Was rätst du dieser Person?“, bemühte sich Charlotte.

Tom begann zu verstehen: „Was ich einem engen Freund in der Lage raten würde? Ich weiß nicht, ich bin vorsichtig mit Ratschlägen. Er sollte vorsichtig sein, wem er traut. Ach und er sollte sich an Einsamkeit und Stress gewöhnen. Und einen Bodyguard für seine Familie anschaffen, sowie sich ein dickes Fell zulegen. Was auch für den Rest der Familie gilt. Egal, mit wem er unterwegs sein wird, es wird immer getuschelt. Und zwar nicht auf die nette Art und Weise.“

„Wow. Gut, bzw. Nicht gut. Ich danke dir“, schloss Charlotte.

Unvermittelt stand sie auf und hielt Tom die Hand zum Abschied hin. Sie wollte gehen, aber er hielt sie auf: „Moment Sania! Bei welcher Zeitung arbeitest du nochmal? Wo kann ich von dir lesen.“

„Ich schreibe für den K.-Kurier“, antwortete ihm Charlotte.

„Gut, ich hoffe ich kann mir das merken. Ich gedenke mir das durchzulesen.“, sagte er und Charlotte stockte kurz.

„Oh ja, zweifelsohne“, dachte sie säuerlich. Sie wollte nur noch fort. Was fand die Frauenwelt nur an so einem Bubi? Viel zu glatt und zu schön, zu höflich und immer so diplomatisch.

Schattensprung

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