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Kapitel 7 Catastrophe

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Emilia hing beinahe in jeder Sekunde an ihm.

Während jeder Szene sah sie immer wieder zu ihm herüber und hatte diesen gewissen Blick, den Lexi kannte.

Sprach er, so hing sie an seinen Lippen, als wären seine Worte der Sauerstoff, der sie am Leben erhielt.

Wenn sie ihn berührte, strahlte sie, als hätte man in ihrem Herzen die Sonne vergessen, die durch ihre grünen Augen nach außen schien. Sie hatte in seiner Nähe dieses Leuchten, dass Lexi sich eines bewusst war: Emilia musste Prince lieben.

Und auf eine gewisse Art und Weise machte das Lexi wütend.

Was war das, zwischen ihnen?

Auch er hatte Emilia lange ansehen können und Lexi konnte schwören, dass er in diesen Momenten alles um sich herum vergaß.

Doch was sollte dann all das zwischen Lexi und Prince? Spielte er nur Spielchen mit ihr?

Zu verdenken wäre es ihm nicht, schließlich wusste Lexi, dass er ein Player war.

Ein gottverdammter Player.

Nur wenn Emilia in seiner Nähe war schien er wie ein ganz anderer Mann. Wieder dieser verletzliche Mann, von dem die Geschichte handelte.

War Emilia etwa die arme Frau, in die er sich verliebt hatte?

Hatte er ihrer beiden Geschehnisse beschrieben? Und ihr deswegen sogar die Hauptrolle darin gegeben?

Bei dem Gedanken daran ballte Lexi die Hände zu Fäusten.

„Du verpasst den weltbesten Schokokuchen“, durchdrang Emilias Stimme Lexis Gedankengänge.

Fast wäre sie zusammengezuckt, auch wenn sie zuvor beinahe automatisiert geantwortet hatte.

Sie hatte sich recht schnell von beiden gelöst und brauchte erstmal ihren Freiraum. Die Dreharbeiten für heute waren erledigt und ihre Szenen im Kasten.

Lexi hatte diesen einzigen Tag gehabt, um ihren Videodreh hinzukriegen und sie hatte von heute recht früh bis nun zum späten Nachmittag daran gearbeitet.

Sie würde nun knapp zwei Stunden Zeit haben, um zum Hotel zurückzufahren und sich fertig zu machen, ehe sie mit der gesamten Crew zu Abend essen würde. Diese Zeit würde sie definitiv brauchen, ohne dabei zusehen zu müssen, wie Emilia Prince anschmachtete.

Was auch immer er für sie empfind: Sie liebte ihn.

Dessen war sich Lexi im Klaren.

Sie hatte sich ein Taxi gerufen und war wenige Minuten später auch schon auf dem Weg zum Hotel. Viel Zeit würde ihr hier nicht mehr bleiben, aber zu ihrem Glück fand das Essen im Restaurant des Hotels statt.

Während Lexi aus ihren Klamotten schlüpfte, ein knappes, schwarzes Kleid anzog, das mit leichten Nieten besetzt war und ihre Overkneestiefel dazu trug, hing sie noch immer ihren Gedanken nach.

Hatte Prince wirklich nur mit Alexis gespielt?

Waren sie vielleicht sogar noch ein Paar?

Würde er Emilia dann mit ihr betrügen?

Und selbst wenn sie getrennt waren, konnte er es wohl kaum ernst mit Lexi meinen, wenn er sie auf diese Art und Weise ansehen konnte und Lexi dabei beinahe vollkommen vergaß.

So sehr Lexi es auch drehte und wendete, sie fand keine Begründung, die all das erklären konnte, ohne dabei nur ein Spielzeug für Prince gewesen zu sein.

Aber war es das nicht ohnehin gewesen? Von Anfang an nur ein dämliches Spiel? Hatte sie mit Prince nicht einfach nur Alex eins reinwürgen wollen?

Zu Beginn war dies vielleicht so gewesen, doch hier in Berlin hatte er eine Seite an sich gezeigt, dass ihn in ein anderes Licht gerückt hatte.

Und Lexi hatte dabei vielleicht sogar zu lange über sie beide nachgedacht.

Und vermutlich tat sie nun nichts Anderes: Viel zu lange über sie beide nachdenken.

Sofort schüttelte sie den Kopf und konzentrierte sich darauf, ihr Makeup aufzufrischen.

Prince war ihr nichts schuldig.

Sie hatten ein wenig Spaß miteinander gehabt.

Mehr war da schließlich nicht gewesen.

Also hatte Lexi keinen Grund dazu, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, was es mit Emilia und ihm auf sich hatte.

Es ging sie genau genommen auch nichts an.

Wild entschlossen, sich keinerlei Gedanken mehr darüber zu machen, trat Lexi schließlich hinaus in den Flur und schloss gerade die Tür hinter sich, als Prince neben ihr auftauchte.

„Hey“, sagte er und grinste ziemlich breit.

Überrascht hatte Lexi beide Augenbrauen gehoben, ihn leicht gemustert und festgestellt, dass ihm der schwarze Anzug verdammt gut stand.

„Du hast den Schokokuchen verpasst“, sagte er direkt, während sich Lexi auch bereits von ihm abwandte und zu den Aufzügen herüberging.

„Ich steh nicht so auf Schokokuchen“, erwiderte Lexi eine Spur zu unterkühlt.

Verdammt, sie hatte nicht so kalt klingen wollen.

Wieso sollte sie auch kalt wirken? Es machte ihr schließlich nichts aus, dass die beiden sich gut verstanden, richtig?

Sie drückte bereits den Knopf, der den Aufzug holte und sie nach unten bringen würde.

„Die haben auch fantastische Alternativen“, setzte er noch einmal an, als er zu ihr getreten war.

In diesem Moment gingen die kalten Türen des Aufzuges auf und Lexi trat hinein in eine Kammer aus Eis und Eifersucht.

„Hab ich nicht gesagt, du brauchst mich nicht abzuholen?“, sagte Lexi, während sie zu energisch den Knopf drückte, der sie auf die Ebene des Restaurants führte.

„Ja, aber ich habe das anders gesehen“, erwiderte er mit einem herausfordernden Unterton, wenn sie auch erkennen konnte, dass er zuerst ein wenig gezögert hatte. Vermutlich war er unsicher darüber, wie er ihr am besten begegnen sollte.

„So, hast du das? Und dann dachtest du, dein Wille ist Gesetz?“, warf sie ihm zurück und blickte ihm mit stechend kalten Augen entgegen.

Sofort hob er abwehrend die Hände und musterte sie einen Moment verwirrt.

„Wir hätten uns vermutlich ohnehin hier im Aufzug getroffen“, erwiderte er nun, doch sprach er diesmal deutlich vorsichtiger und sein Grinsen war längst verschwunden.

„Ja“, sagte sie nur, als bereits die Türen des Aufzuges wieder aufgingen und sie nutzte die Gelegenheit, nicht weiter antworten zu müssen und ging direkt an ihm vorbei.

Ihre Schritte waren taff und schnell, sodass er im ersten Moment Mühe hatte, ihr zu folgen. Jedes Mal, wenn ihre dünnen Absätze den Boden berührten, hinterließ sie eine winzige Schicht aus Eis, auf die er würde achtgeben müssen, wenn er nicht darauf ausrutschen wollte.

„Hab ich-“, setzte er an, doch da waren sie bereits am Eingang des Restaurants angekommen und Frank hatte sie augenblicklich überschwänglich begrüßt.

„Ah, da sind sie ja. Wir hatten gerade die Rede von euch“, sagte er und führte die beiden auch bereits an einen großen Tisch, an dem die Leute vom heutigen Dreh, aber auch einige Gesichter saßen, die Lexi zuvor noch nicht gesehen hatte.

Sie holte tief Luft und riss sich zusammen, um der Crew ein freundliches Lächeln zu schenken.

Sie durfte sich nun nicht von solch einem Player ablenken lassen. Es ging hier schließlich um Wichtigeres und er würde ihr den Abend nicht versauen.

An dem großen Tisch, zu dem Frank sie geführt hatte, waren noch vier Plätze frei. Als sie gerade bei der Crew ankamen, war Emilia auch bereits aufgesprungen und auf sie beide zugelaufen.

„Hey, Prinzessin“, hatte Prince ihr zu gehaucht, doch laut genug, dass Lexi es gehört hatte.

Sofort zuckte sie etwas zusammen. Hatte er sie nicht genauso genannt, als sie gemeinsam im alten Krankenhaus waren?

Leicht festigte sich ihr Blick und sie konnte sehen, wie Emilia sich zu ihm streckte und ihm einfach einen Kuss auf die Lippen hauchte. Er war nicht zurückgezuckt und Lexi wurde bewusst, dass sich niemand über diese Geste gewundert hatte.

Kurz ließ sie ihren Blick über die Crew gleiten, doch waren die beiden vor ihnen wieder bereits in ihre Gespräche vertieft.

Lexi presste die Lippen aufeinander und ihr Ausdruck wurde kälter.

Sie brauchte frische Luft.

Sofort wandte Lexi sich von ihnen ab, als sie den Blick ihrer eigenen Managerin auffing, welche sie im ersten Moment gar nicht erkannt hatte.

Lexi durchschaute die stumme Frage auf ihren Lippen, als ihre Managerin diese langsam öffnete, um sie auszusprechen.

„Ich habe noch etwas im Zimmer vergessen“, sagte Lexi direkt entschuldigend und schenkte ihr ein authentisch aussehendes um Verzeihung bittendes Lächeln.

„Ich beeil mich, versprochen“, fügte sie hinzu, ehe ihre Managerin hatte antworten können und sie wandte sich sofort ab, als Lexi sich bereits einige Schritte wieder in Richtung der Tür bewegt hatte.

Sie hatte Prince keinen einzigen weiteren Blick zugeworfen. Vielleicht hatte er nicht bemerkt, dass sie erneut durch die Tür verschwunden war.

Er war nicht einmal zurückgezuckt.

Wieder ballte Lexi die Fäuste und holte tief Luft, als sie geradewegs in jemanden reinlief.

Sie hatte solch einen Schwung gehabt, dass sie leicht getaumelt war, doch hatte sie sich schnell gefangen.

„Verd... Entschuldigen Sie“, gab Lexi direkt nach und sah einen Moment auf.

Vor ihr stand ein junger Mann, der vielleicht in ihrem Alter gewesen war, mit blonden, etwas längeren Haaren, die einen helleren Farbton hatten, als die von Prince. Er hatte ein recht kantiges Kinn, auf welchem sich in der Mitte ein Grübchen befand, während er seine schmalen Lippen zu einem aufgesetzten Lächeln verzog.

Seine Augenbrauen erhoben sich, sodass Lexi bereute, in ihn hineingelaufen zu sein.

Für einen Moment kam er ihr deutlich bekannt vor, doch überschlug sich Lexis Herzschlag, dass sie nicht mehr als den Bruchteil einer Sekunde damit verbrachte, in sein Gesicht zu sehen.

So schnell wie sie ihn angerempelt hatte, war sie auch weiter an ihm vorbeigegangen, hatte noch eine Entschuldigung gemurmelt und war auch zurück zu den Aufzügen gekehrt.

Während die Wut noch immer in ihr kochte, hatte sie das Gesicht des Mannes längst vergessen, in den sie hineingelaufen war.

Wie hatte Prince vor Lexis Augen Emilia küssen können?

A song of Catastrophe

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