Читать книгу HAUSHÄLTERIN ANAL - Victoria Trenton - Страница 2
ОглавлениеTobias hatte es geschafft. Er hatte mit Helene eine schöne Frau, drei gesunde Kinder, ein eigenes Haus und eine Firma. Nun, genau genommen gehörte ihm die Firma nicht: Eigentümer war eine Erbengemeinschaft und er war als Geschäftsführer eingesetzt. Vom Bilanzbuchhalter über den Finanzchef zum eigentlichen Leiter des Unternehmens hatte er sich hochgedient, wobei es sicherlich hilfreich war, dass sein Großonkel die Firma einst gegründet hatte. Aber sein Job war sicher, und sein Gehalt lies keine Wünsche offen. Und so würde es bleiben, solange es der Firma gut ging. Dafür hielt man sich fest an die Vorgaben des Großonkels, dessen Motto immer war: Qualität ist Trumpf! Damit hatte man sich über die Region hinaus einen Namen gemacht und war beständig expandiert und zwar immer nur mit Eigenmitteln, man hat sich nie von Banken abhängig gemacht.
Dabei war es nicht so, dass Tobias sich nicht auch für Neuerungen interessierte, aber man blieb immer bodenständig und vertraute im Zweifel auf den eigenen Menschenverstand. Tobias war auch klug genug, seiner alten Sekretärin, die er vom Vorgänger übernommen hatte, und die das Geschäft wie keine andere kannte, zu vertrauen. Sie hat ihm manche Fehlentscheidung erspart. Beide waren inzwischen ein eingespieltes Team. Sie brauchten einander in der Firma und sie vertrauten einander. Aber dennoch blieben sie immer förmlich distanziert und Siezten sich auch noch nach fünf Jahren Zusammenarbeit. Aber solange der Erfolg ihnen recht gab, störte es Tobias auch nicht, dass man hinter seinem Rücken manchmal tuschelte, sie – also die Sekretärin – leite in Wahrheit die Firma. Sie war älter und ja, sie war wohl auch klüger. Auch Tobias war klug. So hatte er sie in ihrer Position belassen und sich keine neue, junger Sekretärin gesucht, wie manch anderer es wohl getan hätte.
Und Abwechslung, oder wie man das nennen mag, brauchte Tobias nicht. Denn seine Frau Helene war ihm eine gute Ehefrau. Für Helene war ebenfalls alles bestens. Sie war Mutter dreier wohlgeratener Kinder, eine gute Hausfrau und stets darauf bedacht, ihren Mann zufrieden zu stellen. Sie war schon zu Schulzeiten in ihn verliebt gewesen. Wie es oft so ist, war es eher so, dass sie sich ihn ausgesucht hatte, als er sich sie. Sie hatte ihn aber stets im Glauben gelassen, es sei andersherum gewesen. Es passte einfach zu gut, denn sie mochte ihn wirklich und obendrein kam er aus wohlhabenderen Kreisen als ihre eigene Familie. So lebten sie glücklich und zufrieden und es fehlte an nichts.
So gut könnte es weitergehen, dachten sowohl Helene als auch Tobias. Nur ein kleiner Dissens bestand und gab regelmäßig Anlass für kleinere Streitigkeiten innerhalb der Familie: Beide Eltern hatten sehr unterschiedliche Auffassungen von der richtigen Erziehung der Kinder. Helene war sehr streng und forderte Disziplin von ihren Kindern. Musikunterricht, Reiten, Fremdsprachen – das alles ermöglichte sie ihren Kindern, verlangte aber immer Höchstleistungen. Und wenn die mal ausblieb, setzte es auch gern mal Schläge. Tobias ging manches Mal dazwischen, wenn er das mitbekam, aber er war ja meistens in der Firma. Helene hielt Tobias für zu weich und nachgiebig, so wie er sie für viel zu streng hielt. Er meinte hingegen, die Kinder brauchen Freiheit; und dazu gehöre auch die Freiheit, Fehler zu machen.
Von dieser nicht ganz unwesentlichen Meinungsverschiedenheit abgesehen, verstanden sie sich prächtig und hatten sich ihr Leben bestens eingerichtet. Auch ihr Liebesleben funktionierte auch nach 17 Jahren Ehe bestens. Helene wünschte sich zwar manchmal etwas mehr Aufmerksamkeit und auch häufigeren Sex, hatte aber Verständnis, wenn ihr Mann nach einem 10-Stunden-Tag nicht immer wollte (und sie hatte für sich ein kleines Arrangement gefunden), während er sich manchmal wünschte, seine Frau wäre experimentierfreudiger. Beide waren dennoch ein eingespieltes Team und hatten ihre Rituale, die zwar etwas langweilig erscheinen mögen, aber letztlich beiden das Gefühl gaben, ein ausgefülltes Geschlechtsleben zu haben.
Ja, so schön könnte es weitergehen, dachten beide über ihr Leben im Wohlstand. Aber Veränderungen kommen doch immer wieder vor, manchmal in Form von Schicksalsschlägen, ja, und manchmal wird alles sogar noch besser. Oder, wie man so sagt: der Teufel scheißt gern auf den größten Haufen. Und genau so erging es auch Ihnen eines Tages.