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22. August

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Heute morgen hat es mächtig geregnet, und auf unserer Straße lagen vier große dicke Regenwürmer. Und ein kleiner. Mama sagte, ich sollte draußen warten. Sie mußte noch ihren Schlüssel suchen.

»Auf keinen Fall«, sagte ich. »Da liegen vier große eklige Regenwürmer auf der Straße. Und ein kleiner.«

»Regenwürmer sind lieb«, sagte Mama. »Sie sind gut für die Erde. Sie lockern die Erde auf und sorgen dafür, daß die Blumen wachsen.«

»Was machen sie dann auf unserer Straße?« fragte ich.

»Auf dem Gehweg wachsen doch keine Blumen!«

»Vielleicht baden sie«, sagte Mama.

»Geh du doch raus, wenn du sie so gern hast«, sagte ich.

Aber da hatte Mama ihre Schlüssel gefunden. Jetzt mußte sie nur noch ihren Kamm suchen. Sie lief hin und her. Zur Vorschule mußten wir rennen, und da stand Helga und wartete auf uns. Nur Mama und ich sollten kommen. Mama und Helga wollten über mich reden. Sie gingen also in Helgas Büro und redeten über mich. Da wollte ich lieber rausgehen, und das durfte ich. Helga hat eine Assistentin. Die hat kurze Haare und heißt Ingela.

Ingela zeigte mir verschiedene Sachen. Sie zeigte mir die Puppenecke und die Schubladen mit Autos und eine Orgel und Puzzlespiele und Bücher. Dann durfte ich mir ein Zeichen aussuchen. Ein Zeichen ist etwas, das man hierhin und dahin klebt. Wenn man zum Beispiel einen Fisch wählt, dann kriegt man ein Klebebild, auf dem ein Fisch ist. Den Fisch klebt man dann über den Haken, an den man immer seine Jacke hängen soll. Und dann klebt ein Fisch auf der Schublade, in der man seinen Kreidekasten und andere Sachen hat. Aber ich hab keinen Fisch gekriegt. Ich konnte zwischen Erdbeere und Frosch und Marienkäfer wählen. Ich dachte ein bißchen nach, und Ingela wartete, und dann nahm ich den Frosch. Frösche sind gut.

Dann gingen wir ins Büro. Dort hat Helga einen Schreibtisch. Mama knöpfte ihre Jacke zu und sah auf die Uhr und fing an, nach ihren Handschuhen und ihrem Schlüssel zu suchen. In dem Augenblick sah ich etwas Schreckliches. Über Helgas Kopf, fast oben an der Decke, war ein weißer Wandschrank mit einem Schlüssel. Die Tür stand ein bißchen offen, und da drinnen schimmerte es rosa.

Das musste das monster sein!

Ich machte die Augen zu.

»Ja, zu Anfang wird man müde von all dem Neuen«, sagte Helga.

»Wie, du bist müde?« fragte Mama.

Dann gingen wir zu meiner Tagesmama. Sie hat ein Baby, das ist ein Jahr alt und lernt gerade laufen.

Mimi und das Monster im Schrank

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