Читать книгу Die Unwerten - Volker Dützer - Страница 15
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ОглавлениеDas gleichmäßige Schaukeln erinnerte Hannah daran, wie sie einmal auf einem Ausflugsschiff über den Main gefahren war. Hatte Malisha einen Weg gefunden, Deutschland zu verlassen? Hatten sie sich auf ein Schiff gerettet, das bereits unterwegs nach England war? Dann musste sie lange ohnmächtig gewesen sein.
Nein, ihr wurde klar, dass sie im Sirup steckte. In dem lähmenden Zustand zwischen Wachen und Schlaf zogen verschwommene Bilder von Lubecks blutüberströmtem Gesicht vorbei. Sie hörte Malisha schreien und spürte das Gewicht der Schneiderschere in ihrer Hand. Mühsam versuchte sie, sich von den letzten Schleiern zu befreien und kämpfte sich durch zähe, klebrige Schichten ihres Unterbewusstseins in die Wirklichkeit zurück.
Aus einem verzerrten Winkel nahm sie Joschis vernarbtes Gesicht wahr. Das Schaukeln rührte daher, dass er sie auf seinen starken Armen trug. Sie streckte sich vorsichtig, ihre Muskeln schmerzten und fühlten sich an, als hätte sie bis zur Erschöpfung Säcke mit Briketts für den Ofen in ihre Etagenwohnung geschleppt. Der Anfall musste diesmal sehr schlimm gewesen sein.
»Wo bin ich?«, fragte sie.
Joschi blickte warmherzig auf sie herab und zwinkerte ihr zu. Alles wird gut.
»Tempo, beeil dich«, rief jemand.
Aus dem Augenwinkel sah sie, dass Malisha den roten Reisekoffer in den Kofferraum eines viertürigen Autos schob. Joschi legte Hannah behutsam auf der Rückbank ab und breitete eine Wolldecke über ihr aus. Er schloss die Tür und nahm hinter dem Steuer Platz, Malisha setzte sich neben ihn.
Ehe Hannah Fragen nach dem Ziel stellen konnte, begann die Fahrt. Das eintönige Brummen des Motors und das sanfte Schaukeln wiegten sie bald in einen traumlosen Schlaf. Als Malishas Stimme sie weckte, schien eine Ewigkeit vergangen zu sein.
»Wach auf, Hannah. Wir sind da.«
Es war dunkel, durch das Seitenfenster fiel gelber Lichtschein ins Wageninnere. Joschi steckte den Kopf durch die offene Tür und zeigte sein schrecklich schönes Zahnlückenlächeln.
»Ich kann selbst laufen.«
Hannah schämte sich für die Mühe, die sie den anderen bereitete, biss die Zähne zusammen und kletterte aus dem Fond.
Malisha brachte sie zum Seiteneingang einer kleinen Kirche aus gelben und roten Backsteinen. Durch die Buntglasfenster fiel farbiges Licht auf das Pflaster und malte schillernde Regenbögen in die Pfützen. Die Nacht war bitterkalt, ein böiger Wind fegte mit Eisnadeln und Schneekristallen gemischten Regen über das nasse Kopfsteinpflaster.
Hannah betrat hinter Malisha die Sakristei. Die Tür zum Altarraum stand offen, im Halbdunkel dahinter sprachen zwei Männer erregt miteinander. Der kleinere der beiden gestikulierte eindringlich, während der größere Mann energisch den Kopf schüttelte. Er wandte sich ab und humpelte auf die Sakristei zu, bis seine Silhouette den Türrahmen ausfüllte. Als er ins Licht trat, erschrak Hannah. Sein rechtes Auge war blutunterlaufen, die Unterlippe geschwollen, Kinn und Wangen mit Schürfwunden übersät. Aus einer Platzwunde über der Augenbraue sickerte Blut. Sie hatte genug Opfer der Braunhemden gesehen, um zu erkennen, dass der Mann zusammengeschlagen worden war. Obwohl er hinkte und offensichtlich Schmerzen litt, schien er eine innere Kraft zu besitzen, der die brutalen Schläger nichts hatten anhaben können. Seine aufrechte Haltung strahlte Ruhe und unerschütterliche Zuversicht aus. Er trug eine schwarze Soutane, an der mehrere Knöpfe fehlten, der linke Ärmel war eingerissen.
Joschi umarmte ihn wie einen alten Freund. Neugierig betrachtete Hannah den Priester, der etwa Ende zwanzig war, und vergaß eine Zeit lang ihre eigenen Sorgen. Einem Mann wie ihm war sie nie zuvor begegnet. Er war fast so groß wie Joschi, aber im Gegensatz zu ihm schlank und feingliedrig. Eine Strähne seines dunkelbraunen Haars hatte sich gelöst und hing ihm rebellisch in die Stirn. Vom ersten Augenblick an war Hannah von ihm fasziniert. Sie stellte ihn sich als Prediger auf der Kanzel vor. Es musste jedermann schwerfallen, sich seinem Charisma zu entziehen.
Nachdem er Joschis stürmische Umarmung erwidert hatte, richtete er seine Aufmerksamkeit auf Hannah. Sie blickte verlegen zu Boden.
Malisha drängte sich an ihr vorbei. »Um Himmels Willen, Claudius, was ist passiert?«
Joschi deutete einen Faustschlag an und zupfte an seiner braunen Jacke. Waren das die Schläger der SA?
Der Pfarrer begrüßte Malisha mit einer kurzen Umarmung.
»Es freut mich, Sie wiederzusehen, Malisha. Wenn ich mir auch gewünscht hätte, die Umstände wären erfreulicher. Und was die Braunhemden angeht – diesmal brauchten sie sich die Hände nicht selbst schmutzig zu machen«, sagte er. »Sie haben die Menschen in meiner Gemeinde aufgehetzt, bis sie die Kirche verwüstet haben.«
»Aber warum?«, fragte Malisha.
Er lächelte und zuckte zusammen, als seine verletzte Lippe aufsprang und erneut zu bluten begann. »Ich habe mich geweigert, auf meinem Kirchturm die Hakenkreuzflagge zu hissen.«
Joschi verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Das kann böse enden.
»Was hat die Polizei unternommen?«, wollte Malisha wissen.
»Nichts. Sie haben die Leute gewähren lassen.«
»Eine Fahne ist nur ein Stofffetzen. Es lohnt sich nicht, für sie zu sterben. Ihr Widerstand war mutig, aber auch leichtsinnig. Wir müssen vorsichtig sein. Die Zeiten, in denen Sie deren antisemitisches Gedankengut offen im Kirchenblatt kritisieren konnten, sind längst vorbei.«
Brendel lächelte. »Ich denke wehmütig an unsere gemeinsame Zeit zurück, Malisha. Ohne Ihre Hilfe wären die Artikel nie erschienen. Ich gestehe ehrlich, ich vermisse unsere Zusammenarbeit. Aber es geht hier nicht um mich. Diese Kirche gehört nicht Hitler, sie ist Gottes Haus.«
Hannah bewunderte ihn für seine Standhaftigkeit. Kaum jemand wagte es, sich öffentlich gegen die Nazis zu stellen. Wenn es doch mehr Menschen wie ihn gäbe, wenn doch nur genug Leute aufstehen würden, dann könnten sie etwas bewirken.
Malisha stellte sich hinter Hannah und legte ihr die Hände auf die Schultern. »Das ist meine Tochter. Hannah, ich darf dir Claudius Brendel vorstellen, einen sehr mutigen und aufrechten Menschen. Wir kennen uns schon lange, leider haben wir uns in den letzten Jahren aus den Augen verloren.«
Brendel reichte ihr die Hand zur Begrüßung. Sein Händedruck war warm und fest. »Endlich lerne ich dich kennen. Deine Mutter behütet dich wie ein Schatz vor den Gefahren dieser Zeit. Willkommen in meiner bescheidenen Kirche.« Er schaute sich missbilligend um. »Entschuldige die Unordnung. Wenn ich geahnt hätte, dass mich heute Nacht zwei so reizende Damen besuchen, hätte ich vorher aufgeräumt.«
Hannah spürte, dass sie bis in die Haarspitzen errötete. Sie strich sich unsicher eine Strähne aus dem Gesicht und war plötzlich furchtbar nervös.
»Das … das war se… sehr mutig von Ihnen«, stotterte sie.
»Ach was. Die Braunhemden sind allesamt Feiglinge.« Er runzelte die Stirn. »Aber dass sie es schaffen, friedliebende, gläubige Menschen derart aufzuhetzen, bereitet mir Sorge. Ihre Hetze vergiftet selbst Gemeindemitglieder, die ich für standhaft gehalten habe.«
»Was geschieht jetzt mit uns?«, fragte Hannah.
»Wir werden euch an einen sicheren Ort bringen«, antwortete Brendel.
»Zum Glück gibt es noch Geistliche, die nicht gewillt sind, mit den Nazis zu kollaborieren«, sagte Malisha.
Der Spott in ihrer Stimme war nicht zu überhören, sie hielt wenig von Rabbinern oder Priestern.
»Ich weiß, Sie haben nicht nur mit den Nazis schlechte Erfahrungen gemacht, sondern auch mit meinen Amtskollegen«, antwortete Brendel. »Es stimmt, in unseren Reihen gibt es Feiglinge, die ihren Kotau vor den Nazis machen. Aber ich kann dich beruhigen, Hannah. Ich verweigere niemandem meine Hilfe, wenn er ihrer bedarf, deine Mutter weiß das. Das Haus Gottes steht jedem offen, der in Not gerät.«
»Auch den Juden?«
Er lächelte. »Aber warum denn nicht? Irre ich mich, oder war nicht auch Jesus Jude? Und umgab er sich nicht mit Zöllnern und Aussätzigen?«
»Claudius ist ein außergewöhnlicher Mann«, sagte Malisha.
Hannah musste ihr zustimmen. Sehr außergewöhnlich. Sie schämte sich für ihre abgewetzten Schuhe, das vom Schlaf auf der Rücksitzbank zerzauste Haar und den abgetragenen Mantel. Verstohlen versuchte sie, ihre Frisur zu richten.
»Um auf deine Frage zurückzukommen, Hannah«, fuhr Brendel fort, »ich bin über den Ernst eurer Lage im Bilde. Joschi hat mir erklärt, was geschehen ist. Ihr müsst Deutschland so schnell wie möglich verlassen. Lubeck wird bald Anzeige erstatten.«
»Wir haben dafür gesorgt, dass er vorerst nicht reden kann«, sagte Malisha.
Joschi ballte die Fäuste und schnitt eine Grimasse, als hätte er Lubeck am liebsten umgebracht.
»Nein«, sagte Brendel zu ihm, »ihr habt richtig gehandelt. Ihn daran zu hindern, sofort zur Polizei zu gehen, reicht aus. Es verschafft uns den Vorsprung, den wir brauchen. Ihn zu töten, hätte rein gar nichts genutzt, denn ein Mord hätte die Gestapo umso schneller auf eure Spur gebracht. Außerdem wäre es eine große Sünde gewesen, ganz gleich, was er getan hat. Kommt jetzt, wir wollen die Zeit nutzen, die uns bleibt.«
»Joschi hat angedeutet, dass Sie einen Weg kennen, uns zur Flucht ins Ausland zu verhelfen«, sagte Malisha.
Brendel nickte. »Das stimmt. Wir müssen äußerst vorsichtig sein. Dass Lubeck euch auf den Fersen ist, erleichtert die Sache nicht gerade.«
»Sie kennen ihn?«
»Vom Hörensagen. Es gibt Gerüchte über eine Aktion, Kranke und Behinderte aus der Gesellschaft auszusondern, Lubeck soll als Gutachterarzt eine führende Rolle einnehmen. Er selbst ist das kleinere Problem. Ist Ihnen der Name Fritz Brunner geläufig?«
Malisha schüttelte den Kopf, auch Hannah hatte noch nie von ihm gehört.
»Landesrat Brunner ist der Leiter des Anstaltswesens in Hessen-Nassau. Ihm unterstehen sämtliche Kliniken und Pflegeeinrichtungen für körperlich und geistig behinderte Menschen. Brunner war von 1933 bis 34 Landeskirchenrat und ist inzwischen SS-Obersturmbannführer. Ich habe ihn als skrupellosen und intriganten Mann kennengelernt. Er schreckt vor keinem Mittel zurück, um seine Ziele zu erreichen.«
»Sie sind gut informiert, Claudius.«
»Ich verfolge sehr genau, was die Nazis hinter verschlossenen Türen planen.« Er lächelte. »Nicht nur Joschi verfügt über gute Kontakte.«
»Was wissen Sie über Lubeck?«, fragte Malisha.
»Er ist für Brunner ein serviler und strebsamer Untergebener, der ihm die Drecksarbeit abnimmt, und somit unentbehrlich für ihn. Lubeck wird seine Beziehungen ausnutzen, damit Brunner Druck auf die Polizei ausübt. In den nächsten Wochen wird man verstärkt nach Ihnen und Ihrer Tochter suchen. Sie sollten sich mit dem Gedanken anfreunden, eine Weile unterzutauchen.«
»Warum gehen wir nicht nach Amerika? Oder nach England?«, fragte Hannah.
»Die Nazis erschweren die legale Ausreise von Juden«, erklärte Brendel. »Nur wer bereit ist, seinen Besitz in Deutschland zurückzulassen, hat überhaupt eine Chance.« Er wandte sich an Malisha: »Verfügen Sie über Vermögen?«
»Alles, was wir haben, ist in dem Koffer dort.«
»Das dachte ich mir. Wir werden also dafür sorgen müssen, dass Sie so lange von der Bildfläche verschwinden, bis sich die Wogen geglättet haben. Darum wird Joschi euch zunächst an einen sicheren Ort bringen.«
Joschi gestikulierte erregt. Hannah konnte ihm kaum folgen.
»Nein, ich muss hierbleiben«, sagte Brendel.
Sie werden dich totschlagen.
»Ich kann meine Gemeinde nicht im Stich lassen.«
»Aber Sie wurden angegriffen«, beharrte Malisha.
»Wenn sich meine Schäfchen verirrt haben, ist es meine Pflicht, sie auf den rechten Weg zurückzuführen. Gott wird über mich wachen.«
»Gott schläft tief und fest«, sagte Malisha.
»Nun, dann träumt er von Ihnen«, meinte Brendel lächelnd. »Sie müssen jetzt aufbrechen.« Er wandte sich um. »Auf Wiedersehen, Hannah. Gott segne dich.«
Joschi mahnte zur Eile. Hannah war sicher, dass sie Brendel wiedersehen würde, und sie hatte das seltsame Gefühl, dass er in ihrem Leben eine größere Rolle spielen würde, als sie sich im Augenblick vorstellen konnte.
*
»Da stecken Sie ja in einer schönen Geschichte drin.«
Brunner lief wie ein Tiger im Käfig auf und ab, die Hände auf dem Rücken verschränkt. Lubeck starrte auf die Hand des Chirurgen, der einen Faden in eine Nadel einfädelte.
»Sich mit einer Jüdin einzulassen«, dröhnte Brunner. »Sind Sie noch ganz bei Trost? Das kann Sie den Kopf kosten.«
Lubeck zuckte zusammen und versteifte sich. Trotz der Betäubung spürte er, wie die Nadel in seine Wange eindrang. Vor den hohen Fenstern der Universitätsklinik dämmerte ein grauer Januarmorgen. Vor zwei Stunden hatte ihn der Hausbeschließer des Mietshauses in der Wilhelmstrasse entdeckt, blutüberströmt, gefesselt und geknebelt mit Stoffstreifen. Er hatte Borsig angerufen, der ihn in die Klinik gebracht hatte. Von seinem Büro aus hatte er sofort Brunner alarmiert, doch der reagierte anders, als Lubeck sich erhofft hatte.
»Mann, Mann, Lubeck. Ich habe Sie Borsig anvertraut, damit Sie Dampf ablassen. Ich weiß, dass Ihre Arbeit belastend ist. Heyde hat mich mit Ihrem labilen Charakter vertraut gemacht. Sie können es weit bringen, aber dazu müssen Sie härter werden.« Er blieb stehen und schüttelte den Kopf. »Lässt sich von einer Judenschlampe den Kopf verdrehen. Menschenskind, Borsig kann Ihnen Weiber bis zum Abwinken besorgen.«
»Es war dieser Riese. Ein Kerl mit Narben im Gesicht.«
»An dem hat Borsig sich schon verhoben. Leider ging er uns bei der Razzia durch die Lappen. Ein schönes Nest hat die Gestapo da ausgehoben – Widerständler, Kommunisten, lauter Drecksgesindel. Na, sie werden die Kerle schon zum Singen bringen. Und danach geht’s ab ins KZ.«
Brunner blieb er vor dem Fenster stehen und wippte mit den Zehen, seine Stiefel knirschten.
»Am besten vergessen Sie das alles ganz schnell. Wenn rauskommt, dass meine Untergebenen mit Judenflittchen vögeln, kriege ich verfluchten Ärger. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie das wollen.«
»Die Polizei soll das Mädchen suchen. Das Biest soll ins Gas gehen. Und diesmal werde ich dabei zusehen.«
Brunner drehte sich abrupt um. »Mensch, Lubeck«, brüllte er, »sind Sie noch zu retten? Das bedeutet einen Riesenwirbel, Fragen und Erklärungen. Und am Ende wird man mich verantwortlich machen. Sie haben das Balg und ihre verdammte Mutter doch entwischen lassen!«
Lubeck verstummte erschrocken. Der Arzt ließ die Nadel fallen.
»Gehen Sie an Ihre Arbeit«, schrie Brunner. »Wenn ich je wieder von der Angelegenheit höre, lasse ich Ihren UK-Status aufheben und schicke Sie nach Polen zu den Besatzungstruppen. Haben Sie das kapiert?«
Er schwieg betroffen.
»Ob Sie das kapiert haben, Sie Blindgänger?«
»Ja, Obersturmbannführer.«
Es klopfte an der Tür.
»Jetzt nicht!«
Die Krankenschwester trat ein. »Entschuldigen Sie die Störung, Herr Brunner. Draußen wartet ein Herr von der Kriminalpolizei.«
»Ich komme gleich.«
Die Tür wurde geschlossen. Brunner lief dunkelrot an und drehte sich zu Lubeck um. »Gnade Ihnen Gott, wenn Sie mich in die Sache reinziehen!« Leiser fuhr er fort: »Woher wissen die überhaupt so schnell Bescheid?«
»Wahrscheinlich hat der Hausmeister geplappert, der mich gefunden hat.«
»Mmh. Wir überlegen uns etwas … warten Sie … ja, das geht. Sie waren auf der Suche nach dem flüchtigen Mädchen, haben die Situation unterschätzt und das Gör ist auf Sie losgegangen. Kein Wort von der Mutter, ist das klar?«
»Ja.«
Brunner riss die Tür auf und bat den Kriminalbeamten herein. Lubeck hob den Kopf und sah sein Ebenbild im Wandspiegel des Behandlungszimmers. Auf der linken Wange glühte ein hässlicher Schnitt, der von zehn Stichen zusammengehalten wurde. Für den Rest seines Lebens würde er entstellt sein. Dafür würde das Mädchen bezahlen. Sie alle würden dafür bezahlen!