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ОглавлениеVorwort
Gibt es in der zweiten Dekade des 21. Jahrhunderts noch eine „Frauenfrage“? Zweifellos ist das der Fall, wie ein Blick in die Nachrichten und täglichen Diskussionen zeigt. Es ist aber längst nicht mehr die sozial determinierte „Arbeiter- und Frauenfrage“ vom Beginn des Kampfes um die Gleichberechtigung im ausgehenden 19. Jahrhundert.
In der Chirurgie stellen wir fest, dass die Chirurginnen unaufhaltsam auf dem Vormarsch sind, dass ihre Entwicklung zu dem festen Platz hin, den sie heute in der Gesellschaft einnehmen, aber ein weißer Fleck geblieben ist auf dem Tableau der Geschichte der Chirurgie. So sahen Autor und Verlag die Zeit für gekommen, sich diesem Thema zuzuwenden, zumal Anzahl und Ansehen der Chirurginnen kontinuierlich steigen. Es sind Assistenzärztinnen, Fachärztinnen, Oberärztinnen, Chefärztinnen, Leiterinnen von Spezialabteilungen, Dozentinnen, Professorinnen und Ordinariae, die sich oft schon während des Studiums für die operativen Fächer begeisterten und sich durch nichts und niemanden davon abhalten ließen, diesen schweren, mit viel Stress verbundenen und mit so mancher Einschränkung im Privatleben einhergehenden Beruf zu ergreifen. Der viel zitierten Aussage, dass die Geschichte im Allgemeinen und die eines Fachgebietes im Besonderen immer auch Personalgeschichte ist, kommt hier eine besondere Bedeutung zu. Eine Auswahl unter den beeindruckenden Persönlichkeiten zu treffen, stellte eine nicht unerhebliche Herausforderung dar; sie musste zwangsläufig subjektiv und unvollständig bleiben. Ob sich die im Folgenden erwähnten Chirurginnen selbst als „Superfrauen“ sehen, sei dahingestellt. In jedem Fall aber haben sie Außergewöhnliches geleistet, um in einem der schwierigsten und anspruchsvollsten ärztlichen Berufe zu bestehen und gar Spitzenpositionen einzunehmen, wobei die unzähligen, hier nicht genannten Chirurginnen in Klinik und Praxis nicht vergessen werden sollten.
Der Verfasser bedankt sich sehr herzlich für das ihm vom Dr. Reinhard Kaden Verlag erwiesene Vertrauen und Entgegenkommen, allen voran Norbert Krämer, der als erfahrener Lektor aus seinem reichhaltigen Fundus schöpfen und viele Personalien ergänzen konnte; er hat das Werk in jeder nur erdenklichen Weise gefördert. Der Dank gilt auch dem Herstellungsleiter Christian Molter, der wie stets für eine gediegene Ausstattung und Drucklegung sorgte.
Dresden, im Herbst 2020
Volker Klimpel