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Neue Abenteuer

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Das Einchecken im Serviceapartment, im selben Stadtteil Pattaya Klang, war angenehmer. Ein großzügig eingerichtetes, vollmöbliertes und vor allem sauberes Studioapartment. Bestens geeignet für die kommenden Vorhaben und preislich günstig.

Nahtlos folgten weitere Streifzüge durch das sündige, nächtliche Pattaya auf der Suche nach jungen Frauen für höchste Ansprüche. Damals war das noch eine leichte Sache. Vor den Go-gos in der Walking Street hielten sich im bunten Neonlicht der Werbeschilder Gruppen von uniformierten jungen Frauen auf, die die meist männlichen Gäste eingehakt hineinbegleiteten. Im Inneren sah ich spärlich bekleidete oder gar komplett nackte Frauen, die sich katzen- und schlangengleich im Takt der Musik bewegten, was sich von den Go-gos in anderen Teilen der Welt unterscheidet. Es ist sehr erregend bei einem Softdrink dabei zuzusehen, wie beispielsweise mehrere Frauen auf ein Kommando hin gleichzeitig zuerst ihre Minishorts, dann das Bikinitop und zuletzt ihren Slip ausziehen. Zum Vorschein kommen dann zumeist ganz glatt rasierte oder höchsten mit sehr gestutzen Landebahnen versehene Pussys. Dies alles unter Begriffen wie Sexy Ladyshower-Show, Jacuzzi-Show, Stangenakrobatik oder auch Soft-Lesbian-Show. Das war ein wahrer Genuss, vor allem wenn man bedenkt, dass ein Softdrink ohne all diese Showeinlagen vor einer kalten, deutschen Bahnhofstoilette in Anwesenheit von hässlichen, kriminellen Strichern genauso teuer ist.

Damals konnte man die meisten dieser Frauen für wahre Hochzeitsnächte mit noch nie erlebten sexuellen Fähigkeiten mitnehmen, und das zu annehmbaren Preisen. Zwar teurer als die Frauen aus den Discos oder von der Straße, aber dafür waren sie ja auch Sexstars.

Meistens jedoch erreichte ich die Walking Street erst gar nicht, sondern fand schon an der Beach Road die eine oder andere exotische Schönheit. Ich hatte zu dieser Zeit immer mehrere Telefonnummern und konnte die Frauen auch einfach bestellen, und das zu einem Preis, für den man in Deutschland nur eine eher schlechte Pizza mit dünnem Belag geliefert bekam. Dies vorwiegend von einem obskuren Ausländer, der zum Teil beleidigend und mit Drohungen auf den Lippen die Anlieferadresse auf Einbruchshindernisse untersuchte und diese Informationen an seine zahlreichen Komplizen weitergab.

Mittlerweile war ich erfahrener geworden und traf meine Auswahl nach immer strengeren Kriterien, um Kondition, Potenz und Geld zu sparen und eine lange und lohnende Beziehung zu finden, denn eigentlich war ich nicht der Typ für all diese wechselnden Abenteuer.

Dann machte ich eine Entdeckung zwischen all den Coconut Tree Ghosts, so die englische Beschreibung für die kontaktfreudigen thailändischen Frauen zwischen den Palmen. Es löste ein Glücksgefühl bei mir aus, wie es wohl die Goldschürfer erleben, wenn sie ein Nugget oder eine Goldader finden. Ich fühlte eine euphorische Vorfreude auf das, was kommen sollte.

Sie war mittelgroß, hatte kurze dunkle Haare und trug eine enge Jeans, ein knappes T-Shirt und Flipflops. Was für thailändische Frauen eher selten, bei ihr jedoch irgendwie passend war: sie hatte große Brüste. Nach einem kurzen Gespräch, in dem ich meine damalige Forderung nach »One boom boom, one smoke, I want to come two times« direkt kommunizierte, stimmte sie lächelnd zu. Hand in Hand gingen wir durch eine der Querstraßen zur zweiten Road, stiegen ins nächste Sammeltaxi und fuhren dicht aneinandergeschmiegt zu meinem Apartment. Dort angekommen, ging ich wie meistens erst duschen, dann die Frau, diese Zeit nutzte ich dann immer für die Vorbereitungen: mein Geld in den Safe, Kondome, Gleitgel und Hygienetücher auf die Bettkonsole, ihre Handtasche nach verdächtigen Waffen, Drogen, Betäubungsmitteln etc. untersuchen.

Dann setzte ich mich nackt mit gespreizten Beinen in den großen, landestypischen Holzsessel, vor mir ein Badetuch, auf dem sie knien sollte. Sie kam nackt aus dem Bad, sagte etwas, das ich nicht verstand und machte einen ängstlichen Eindruck bei dem, was sie sah. Ich stand sofort auf, ging zu ihr, umarmte sie zärtlich und beruhigte sie. Ich bemerkte drei Tätowierungen an ihrem Körper, der, anders als die anderen Frauen vorher, weibliche Rundungen aufwies und vor allem sehr üppige, aber natürliche Brüste. Es war ein Delphin auf dem rechten Schulterblatt zusammen mit dem Wort Roaddog.

Ihr Name war Sola. Ich fand sie perfekt, sie war fügsam und ließ sich in alles ohne Widerspruch dirigieren.

Beim ersten Mal kam ich wie vorgesehen in ihren hübschen Mund, später dann, nach liebevollen Zärtlichkeiten und Smalltalk nach einer ausdauernden Doggie-Position zum zweiten Mal.

Sie fragte, ob sie bei mir schlafen könne. Ich bejahte.

Nach einem erholsamen Schlaf, wobei sie drei Stunden länger schlief als ich, und einer netten Verabschiedung erfolgte dann ihr Versprechen: »Ich komme zu dir zurück, schon heute Abend.«

Sie ging, ohne jedoch eine Telefonnummer zu hinterlassen, da sie kein Handy hatte. Sie kam jedoch nicht. Nicht in dieser Nacht und auch nicht in der darauf folgenden. Die Nachfrage beim Wachmann, ob jemand nach mir gefragt hätte vielleicht hatte sie ja meine Zimmernummer vergessen erbrachte lediglich ein mitfühlendes Kopfschütteln.

Ich sah sie nie wieder.

Der Monat in diesem Serviceapartment brachte noch ein paar ähnliche Short- und Longtimes. Es gab jedoch auch weniger gute Erfahrungen unterschiedlicher Intensität sogar bis hin zu kriminellen Übergriffen.

Um solch gefährliche Erfahrungen kommt der Thailandurlauber, der seinen Schwerpunkt auf sexuelle Aktivitäten legt, in der Regel nicht herum.

Von ähnlich attraktivem Aussehen war eine Bekanntschaft aus der Walking Street, deren Namen ich nie erfuhr, die ich aber im Nachhinein Mrs. No nannte, weil sie alles nur widerwillig, gar nicht oder auch absichtlich verkehrt machte und dabei dutzende Male energisch »No!« sagte.

Sie war groß, schlank mit großen weichen Brüsten, hatte ein hübsches Gesicht, war sehr gepflegt und hatte keine Tätowierungen. Optisch war sie perfekt. Was man von allem anderen nicht behaupten konnte: als sich bei mir der Orgasmus anbahnte, brach sie absichtlich unter bösartigem Grinsen ab. Dasselbe tat sie auch als sie merkte, wie ich in der Doggie-Position kam. Sie dreht sich blitzschnell um und quetschte hämisch lachend mit einer Hand mein Gemächt. Außerdem wollte sie doppelt so viel Geld wie abgesprochen mit der Begründung, sie wäre heute erst aus Phuket angereist, und dort würde unter 1000 Baht gar nichts laufen. Deshalb wollte ich ihre Telefonnummer auch erst gar nicht und bezahlte natürlich nur die vereinbarte Summe.

Eine ähnliche Negativerfahrung, ebenfalls aus der Walking Street, weigerte sich trotz Absprache den Blowjob auszuführen und wollte nur Verkehr. Über diesen Betrugsversuch war ich dann so verärgert, dass ich dazu nicht mehr fähig war.

Manche Frauen machen dies, äußerst professionell, mit der Absicht, um für so wenig Aufwand wie möglich trotzdem Geld zu bekommen.

Es gibt jedoch auch Anfängerinnen, die es einfach nicht können und aus Misstrauen und / oder Abscheu nicht wollen. So eine war Tika. Eigentlich wollte ich am frühen Abend in einem Internetladen nur ein wenig surfen. Gegenüber an einem Computer saß sie, lächelte mich auffordernd an und stand nach kurzer Zeit auf. Ich lächelte zurück und wedelte mit einer Hand, was in Thailand bedeutet: Halt, ich will was von dir. So macht man Dienstleister, Händler, Taxifahrer und eben auch Frauen auf sein Interesse aufmerksam. Das bei uns übliche Winken mit der Handfläche bedeutet dort genau das Gegenteil: Ich will nichts von dir.

Sie kam sofort zu mir und schrieb mir unaufgefordert ihre Handynummer auf, ohne dass wir nennenswert miteinander gesprochen hätten, drehte sich wieder um und ging. So lange wollte ich jedoch nicht warten, zahlte 10 Baht, eilte hinaus und erwischte sie gerade noch. Sie war sehr jung, vielleicht achtzehn, klein, schlank, kleine Brüste, ein hübsches Gesicht und elegant gekleidet. Die typische asiatische Lolita. Nach einem kurzen Gespräch waren wir uns einig: wir handelten die Hälfte von dem Geld, was sie ursprünglich wollte aus und gingen auf die andere Straßenseite, nur hundert Meter weiter war mein Apartment. Nach den üblichen Vorbereitungen ging es los, doch nur Sekunden nach der oralen Hingabe forderte sie: »Boom Boom!«

Ich erwiderte sinngemäß, oral dauere es etwas länger. Sie versuchte es erneut für Sekunden, brach aber wieder ab. Das Spiel wiederholte sich mehrfach. Ich indes war der Meinung, wenn ich bezahlt habe, hätte ich auch ein Bestimmungsrecht über die Art der Sexualpraktiken und wie ich fertig werden wollte. Doch wie schon erwähnt, ich versuche in solchen Fällen niemanden zu irgendetwas zu zwingen.

Aufgrund der Unstimmigkeiten war mir, im wahrsten Sinne des Wortes, die Laune vergangen, ich war also nicht mehr in der Lage, ihren Forderungen nach »Boom Boom« nachzukommen. Wir brachen daraufhin komplett ab. Sie zog sich wieder an und forderte vierzig Prozent der vereinbarten Summe. Das bekam sie von mir und verschwand dann.

Auch sie sah ich nie wieder.

In solchen Situationen kann ich jedem nur raten, sich gütlich und mit für beide Seiten akzeptablen Konditionen zu einigen, da es sonst zu einem unangenehmen Nachspiel mit weitaus schlimmeren Folgen kommen kann.

Als Beispiel sei folgende Begebenheit aufgeführt.

Das Szenario war wie meistens beginnend das gleiche. In einer schwülheißen, tropischen Nacht stand ich unter den Palmen, im Hintergrund das Meeresrauschen, im Vordergrund: sie. Blondes, kurzes Haar, schlank, sexy, kleine Brüste, hübsches Gesicht, enge Hose, knappes Top. Eine Thai-Lolita ahhh!!! Ich hatte gerade mal ein Wort gesagt, da begann sie auch schon mit einer intensiven Penismassage, ausdauernd, ohne langsamer zu werden, und dies vor allen Leuten, wobei sie mir lächelnd in die Augen sah. Es mag Männer geben, für die das bereits zu viel gewesen wäre, doch wir verabredeten noch ein Mehr. Das Übliche für die übliche Summe. Nach den Vorbereitungen in meinem Apartment ging es los und sie machte da weiter, wo sie auf der Beach Road aufgehört hatte. Normalerweise kam ich nie so schnell, doch sie ging mit einer solchen Geschicklichkeit vor, dass sich bei mir sämtliche Blockaden auflösten und ich in einen langanhaltenden Orgasmus eintauchte und eine große Menge Sperma in ihren Mund spritze. Etwas davon verschluckte sie, doch das meiste lief zurück auf meinen immer noch angeschwollenen Schwanz.

Die zweite vereinbarte Nummer verlief indes nicht so perfekt, da sie diese total verweigerte und sofort das ganze Geld wollte. Da ich dem nicht sofort nachkam und auf unsere Vereinbarung verwies, sprach sie eine Reihe von übelsten Drohungen aus, zog sich an und ging zur Tür. In solch einem Fall sollte man dann besser die vereinbarte Summe zahlen und sich verabschieden.

Doch leider halte ich mich nicht immer an das, was ich anderen rate, so auch in diesem Fall. Mein unnachgiebiges Fordern veranlasste sie sich wieder auszuziehen und ins Bett zurückzukommen, um wieder Hand und Mund anzulegen, was sie jedoch absichtlich für mich unangenehm und schmerzhaft tat, sodass ich dann auch abbrach, ihr das Geld gab und mich von ihr verabschiedete.

An einem der folgenden Abende sah ich sie dort wieder, wo ich sie zum ersten Mal getroffen hatte. Sie strafte mich mit bösen Blicken und unmissverständlichen Drohungen. Einige Meter hinter ihr bemerkte ich auf einer Matte im Halbdunkel sitzend ihren Zuhälter der mich, ebenfalls eindeutig gestikulierend, zum Verschwinden aufforderte. Dies natürlich vor allem, um seine Revieransprüche und vermeintliche Stärke vor allen Anwesenden zu demonstrieren. Doch ich wollte sie ohnehin kein zweites Mal, und so ging ich, ihre bösen Blicke förmlich im Rücken spürend, langsam weiter, blickte mich aber ab und an um, damit sie mir auch wirklich nicht folgten.

In den folgenden Wochen sah ich die beiden bei meinen Streifzügen immer an derselben Stelle wieder. Einmal schrie mir ihr Zuhälter, während ich gerade mit einer anderen Frau das Übliche besprach, aus einigen Metern Entfernung ein paar Worte in Thai hinterher – was die Frau, mit der ich gerade sprach, dazu veranlasste, sich von mir zu entfernen.

Davon, in solch einer Situation etwas zu entgegnen und dem Zuhälter seinen Status als Platzhirsch streitig zu machen, ist dringend abzuraten. Das Rotlichtmilieu in Thailand ist bandenmäßig organisiert was bedeutet, dass man es im Falle einer Auseinandersetzung dann auch immer direkt mit mehreren Leuten zu tun bekommt. Und sie wissen, wie man so etwas erfolgreich macht. Schlag- und Stichwaffen sind schnell zur Hand, und als Tourist ist man meistens alleine unterwegs, unbewaffnet und bezüglich solcher Auseinandersetzungen unkundig und unerfahren. »Der Klügere gibt nach«, nach diesem Spruch zu handeln ist tatsächlich das Vorteilhafteste, was man machen kann in dieser Situation. Ein Blick über die Schulter, damit man nicht von hinten angegriffen werden kann, ohne es zu bemerken, ist auch angeraten. Die Polizei hinzuzuziehen ist nicht immer ratsam, denn wie von Zauberhand können plötzlich jede Menge einheimische Zeugen zur Stelle sein, die eine völlig andere Geschichte erzählen. Ein positiver Ausgang eines solchen Streites für Ausländer ist also eher selten und geschieht nur bei eindeutigen Straftaten wie Raub, Einbruch oder einem Überfall. Auch der zweie Urlaubsmonat näherte sich dem Ende. Eigentlich hatte ich vorgehabt, in dem verkehrstechnisch günstig gelegenen Serviceapartment auch meinen dritten Urlaubsmonat zu verbringen. Aber seitens der Rezeption forderte man plötzlich 1000 Baht mehr, da ich nicht frühzeitig gebucht hätte. Darauf ließ ich mich jedoch gar nicht erst ein und mietete kurzentschlossen eine vollmöblierte Studiowohnung auf dem Buddhahügel im Süden von Pattaya. Es handelte sich um eine kombinierte Hotel und Condoanlage, kurz Condotel genannt. Diese bot einen Swimmingpool sowie eine großartige Aussicht auf das Meer und die gegenüber liegende Koralleninsel Ko Lan. Der holländische Privatvermieter hatte mir bei einer Begehung alles gezeigt und eine spürbar niedrigere Monatsmiete genannt, so dass wir uns schnell einig wurden.

An meinem Anreisetag verwandelte sich der sonst so sonnige Urlaubshügel jedoch wegen des einsetzenden Monsunregens ins Gegenteil und ich kam dort wie frisch geduscht mit klatschnassen Kleidern an. Mein Hartschalenkoffer, mit dem ich den letzten Kilometer zu Fuß zurücklegte, da der Buddhahügel außerhalb einer preislich günstigen Haupttaxiroute lag, verhinderte zum Glück, dass der Inhalt etwas davon abbekam.

Beim Einchecken fiel Lukas, dem Vermieter, ein Glas mit Fischfutter auf die nagelneuen Bodenfliesen genau zwischen die Holzsessel. Da er keine Schuhe anhatte, meinte ich: »Lass mich das machen.« Ich dirigierte ihn rückwärts hinaus und fegte den Boden sauber.

Nachdem ich mich eingerichtet hatte, fuhr ich abends nach Pattaya und buchte in einem örtlichen Reisebüro ein sogenanntes Visarennen ins östliche Nachbarland Kambodscha.

Am nächsten Morgen bereits ging es los. Bei Sonnenaufgang wurde ich von einem silberfarbenen Minibus mit zehn Sitzen abgeholt. Der Fahrer raste halsbrecherisch, wider alle Verkehrsregeln, von einem Treffpunkt zum nächsten durch die Stadt. Bei jedem Halt stieg ein Farang (so werden in Thailand die hellhäutigen Ausländer genannt) ein. Für die folgenden zehn Stunden stand echtes Scary-Entertainment auf dem Programm, denn es erinnerte mich sehr an den Film The Fast and the Furious. Es verlief ähnlich wie bei meinem ersten Visarennen nach Kambodscha vor einem Monat. Dies ist leider notwendig, da Ausländer mit einem deutschen Pass sich nur dreißig Tage in Thailand aufhalten dürfen. Reist man innerhalb dieser dreißig Tage auch nur kurz aus und sofort wieder ein, darf man sich weitere dreißig Tage visafrei in Thailand aufhalten. Das ist dann auch schon der ganze Sinn und Zweck dahinter, zumal Kambodscha sehr nah liegt, was die Reisekosten minimiert und nur eine kurze Reisezeit beansprucht. Hunderte von Ausländern machen dies gezwungenermaßen täglich und dutzende dieser Minibusse fahren in die Nachbarländer, zumeist nach Kambodscha.

In diesem Höchstrisikofahrstil ging es nun in Richtung Autobahn, vergleichbar mit der schaukligen Fahrt in einem kleinen Boot auf hoher See. Hinzukamen die schlechten Straßen und Autobahnen, die sich von unseren in Deutschland erheblich unterscheiden, so dass es regelmäßig zu Kontrollverlusten über das Fahrzeug und damit beinahe zu Kollisionen kam, und dies die ganze Fahrtstrecke über. Bei meinem ersten Visarennen hatte ich geglaubt, dass ich es nicht überleben würde. Bei Geschwindigkeiten von weit über hundert Stundenkilometern werden Sicherheitsabstände eingehalten, die diesen Namen nicht verdienen und bei denen gerade mal eine Zeitung zwischen die Fahrzeuge passt. Da auf thailändischen Autobahnen Lücken in den Mittelstreifen sind, um jederzeit wieder in die Gegenrichtung fahren zu können, passiert es durchaus, dass man die sich dort stauenden, abbiegenden Fahrzeuge nicht frühzeitig erkennt und in sie hineinrast. Die Bedeutung des Wortes Geisterfahrer ist in Thailand wohl komplett unbekannt. Natürlich können einem jederzeit Mopeds, PKWs und sogar LKWs auf der eigenen Spur entgegenkommen.

Bei Chanthaburi endet die Autobahn und es geht auf einer einspurigen Landstraße weiter. Die landestypischen Überholvorgänge gestalten sich wie folgt: Man schert mit dem Fahrzeug aus, rast mit höchstmöglicher Geschwindigkeit auf die Entgegenkommenden zu und zwingt diese damit, ihre Geschwindigkeit zu drosseln, schlimmstenfalls auch abzubremsen oder gar auf den Seitenstreifen zu fahren.

Das letzte Teilstück dieser Reise ab Pong Nam Ron bis zum thailändischen Grenzcheckpoint gegenüber der kambodschanischen Provinz Pailin verläuft durch tropisch bewachsene Hügel und Plantagen mit eingeschränkter Sicht und ist darum besonders gefährlich. Immer wieder sieht man Fahrzeuge in den Straßengräben liegen, meist stark beschäftigt bis hin zu Totalschäden, da die Fahrer ihre Fähigkeiten überschätzt haben.

Die Minibusfahrer verändern ihren lebensgefährlichen Fahrstil in diesem Terrain jedoch kein bisschen. Es folgten noch ein paar letzte scharfe Kurven, dann ging es zu Fuß über eine altersschwache Holzbrücke in eine andere Welt.

Die asphaltierte Straße auf der parallel zu dieser Holzbrücke gelegenen Stahlbrücke für Fahrzeuge endet auf kambodschanischer Seite nach einem Meter. Dahinter gab es nur noch total zugemüllte Lehmwege, Blech- und Holzverschläge der dort lebenden, sichtbar verarmten Bevölkerung. Überall waren bettelnde Kinder und Halbwüchsige sowie zum Teil grässlich entstellte Kriegskrüppel. Wir hellhäutigen Touristen müssen auf sie gewirkt haben wie Wesen von einem anderen Planeten.

Nach den Visaformalitäten ging es zurück nach Pattaya, natürlich wieder verbunden mit der halsbrecherischen Fahrweise.

Für Adrenalinjunkies und Fans von wahnwitzigen Verfolgungsjagden à la Drive oder Death Proof mag solch ein Visarennen spannend sein, empfehlen kann man es, abgesehen von der Notwendigkeit, ein neues Visum zu bekommen, allerdings nicht wirklich. Bedenkt man jedoch die kurze Dauer dieses rasanten Ausflugs, ist es die preisgünstigste Variante.

In Sichtweite meiner Condoanlage, nur ein paar Minuten zu Fuß entfernt, lag der Wasserpark von Pattaya mit Riesenrutschen, Kirmeskarussellen, großzügigen Badelandschaften, Aussichtsturm, Hotelanlagen und weiteren Vergnügungsmöglichkeiten direkt am Pratumnak Strand gelegen. Dieser war am darauffolgenden Tag mein Ausflugsziel. Nach ausgiebigem Schwimmen und Sonnen gab es im Restaurant Hamburger und Pommes rotweiß. Als ich fast fertig gegessen hatte, fielen mir am Bestelltresen zwei junge Thaifrauen in knappen Bikinis auf, besonders die schlankere und größere von beiden mit langem dunklem Haar. Ich fiel ihnen auch auf. Meine Favoritin machte genau das, warum Thailand auch Land des Lächelns genannt wird. Auf mein Zeichen hin kam sie zu meinem Tisch. Wir unterhielten uns kurz, es ging natürlich darum, ob sie wollte. Und sie wollte. Wir verabredeten uns an ihrem Sonnenschirm und dann ging die Unterhaltung im Wasser weiter. Schnell kamen wir uns näher und ich ging mit ihr durch das für mich bei meiner Größe nur hüfthohe Wasser. Unter einer über die Badelandschaft gespannten Betonbrücke wurden wir sexuell so aktiv, dass die Badeaufsicht aufmerksam auf uns wurde. Sie drängelte, dass wir zu meiner Unterkunft gehen sollten.

Wir zogen uns also an und gingen über tropisch bewachsene Wege und über eine Brachfläche in Richtung Condoanlage. Ich massierte dabei ihren schlanken Rücken und Nacken, streichelte ihr langes Haar, welches ihr bis zu ihrem knackigen Po, der in einem Minihöschen steckte, reichte. Eine Sexbombe mit höchstexplosiver Wirkung. Und zwar so intensiv, dass ich den größten Teil des Weges mit einer Latte zurücklegte, auf die ich wiederholt ihre linke Hand legte, mit der sie mich leicht massierte. Sie reagierte darauf mit vorfreudigem Lächeln. Dies blieb natürlich nicht unbemerkt, besonders von den männlichen Spaziergängern, die uns entgegenkamen und neidisch hinter uns her blickten.

Im Condo angekommen folgte das, was ich durchaus als Profisex bezeichnen würde, und dies sowohl optisch als auch emotional so perfekt, was die meisten Pornoregisseure der Welt wohl mit vor Staunen offenem Mund sprachlos kommentiert hätten.

Ihr Name war Nood. Sie gab mir ihre Handynummer, und natürlich rief ich sie am nächsten Tag an.

Nach solchen Frauen wird man sicherlich nicht süchtig, aber fast. Ich hatte zu dieser Zeit noch kein Handy. Im Condo gab es zwar vieles, jedoch kein Telefon. Auf dem gesamten Buddhahügel gab es nur wenige Telefonsäulen, die meisten von ihnen schluckten zwar Münzen, ließen einen aber nicht telefonieren, deshalb versuchte ich drei Tage lang Nood anzurufen, indem ich völlig Fremde, Taxi und Busfahrer sowie Strandverkäufer ansprach und darum bat, mit ihren Telefonen anrufen zu dürfen. Dafür bot ich meistens 10 Baht an, so ziemlich alle ließen sich darauf ein. In den umliegenden Hotels wollte man dafür den Wucherpreis von 50 Baht und auch mehr. Es war drei Tage lang nur besetzt. Dann klappte es endlich und sie war dran. Der Taxifahrer, dem das Handy gehörte, übernahm das meiste Reden, denn er sprach Thai. Anschließend sagte er in Englisch zu mir: »Sie kommt heute Abend um sechs zu dir.«

Sie kam dann auch, jedoch weit über drei Stunden später. Ich war darüber verärgert, denn die Gründe für ihre Verspätung konnte ich mir denken. Doch als sie am Fenster mit dem Rücken mir zugewandt stand, war alles vergessen. Ich sah nur sie.

Was dann geschah, knüpfte nahtlos an unsere erste Begegnung an, nur noch intensiver und länger. Sie blieb die ganze Nacht.

Am nächsten Morgen sagte sie bevor sie ging: »Ich komme heute Abend wieder mit all meinen Sachen und wohne dann hier.«

Ich erwiderte: »Du kannst gerne heute Abend um sechs wieder vorbeikommen und auch übernachten, aber nicht hier wohnen. Wenn ich dich will, rufe ich dich an.«

Sie nickte zustimmend, kam am Abend aber wieder drei Stunden zu spät.

Wieder entschädigte mich ihr Dasein, doch ihre Leistung ließ nach, was meine Vermutungen bestärkte, wo sie zuvor gewesen war. Sie wollte nur noch stark reduziert weitermachen.

In den nächsten Tagen rief ich sie nicht an.

Einmal saß sie abends an der Strandstraße und sie signalisierte ihr Interesse. Es war das letzte Mal, dass ich sie sah.

Es folgten mehrere ähnlich verlaufende Liebschaften, mal stürmisch, mal länger andauernd, mit jungen und attraktiven thailändischen Frauen auf dem Buddhahügel.

Während meiner letzten Urlaubstage entdeckte ich auf der Walking Street wieder einen Eyecatcher. Sie lief zügig an mir vorbei. Ich berührte sie sanft an der Schulter, um sie diskret auf mich aufmerksam zu machen. Natürlich war sie nur zu diesem Zweck in die Walking Street gekommen. Sie war achtzehn, mittelgroß, mit einem hübschen Gesicht und dunklem Haar und trug ein elegantes Abendkleid mit hochhackigen Schuhen. Ein perfekt gestyltes Püppchen mit einem üppigen Dekolleté – welches sich später in meinem Condo beim Auspacken dann auch als echt herausstellte. Da die meisten thailändischen Frauen eher kleine Brüste haben, tragen viele einen Push-up-BH, daher ist dann nicht immer das drin, wonach es auf den ersten Blick aussieht. Sie jedoch hielt das Versprechen What you see is what you get.

Natürlich ist die Größe der Brüste nicht maßgeblich für ein nettes Wesen, genauso wenig wie Haar- und Augenfarbe oder das Alter, und so lernte ich in Thailand die ganze Bandbreite an Charaktereigenschaften kennen.

An diesem Abend spazierte ich mit ihr in einer hellen Vollmondnacht händchenhaltend den Buddhahügel einen Kilometer abwärts. Hier gab es sogar Bürgersteige, was auf den Sois von Thailand nicht die Regel ist. Wir unterhielten uns nett. Sie gab ihren Namen mit Anlisa an, was wohl ihr Spitzname war. Sie sagte, sie wäre halb Thai, halb Burmesin, in beiden Ländern ist dies kein geläufiger weiblicher Vorname.

Da ich aufgrund meines monatelangen Trainings mit wahren Meisterinnen ihres Fachs in Höchstform war und die Zeiten, wo ich mir eher passiv nur einen Doppelten lutschen ließ, Geschichte waren, wollte ich sie so richtig in der Doggieposition durchreiten. Es ging los. Hingebungsvoll umfasste sie meinen großen Schwanz mit beiden Händen, deren Fingernägel schwarz lackiert waren und bearbeitete ihn hart. Ich drückte sie mit einer Hand haltend in der Doggieposition auf die Matratze, mit der anderen quetschte und massierte ich abwechselnd ihre großen Brüste und ihren knackigen Hintern unter kräftigen, gleichmäßigen Stößen. Kurz vor meinem Höhepunkt bemerkte ich etwas an ihr, was ich hier vorher noch bei keiner Frau gesehen hatte: ihr hübsches Gesicht war verschwitzt. Als ich in einem langen und intensiven Orgasmus mein Sperma in das Innere ihrer Pussy verspritze respektive in das Innere des Kondoms, krallte sie sich unter starkem Zittern mit beiden Händen in das Bettlaken und ich mich in ihren Nacken und ihren knackigen Arsch. Wir kamen beide gleichzeitig perfekt und intensiv zum Höhepunkt.

Sie gehörte zu den Frauen, die etwas mehr forderten und es auch bekam. Schon bei unseren Verhandlungen auf der Walking Street war ich nicht so unnachgiebig gewesen wie sonst, ich konnte ihr einfach nicht widerstehen. Sie gab mir ihre Telefonnummer und versprach wiederzukommen, jedoch nur, wenn ich bereit wäre, die Summe zu zahlen, die sie zu Beginn gefordert hatte. Ich erwiderte, dass ich nur die Summe zahlen würde, die ich auch an diesem Tag gezahlt hatte. Sie ging.

Es war der vorvorletzte Urlaubstag.

Der vorletzte Tag begann mit Schwimmen, Jetskifahren und sonnen am Pratumnak Beach und der Frage: Rufe ich sie an oder nicht? So wie an jedem Tag danach. Ich ließ das Geschehene Revue passieren mit anschließendem Aufstellen einer Kosten-/ Nutzenkalkulation. Was wollte ich? Sie!

Ich rief an. Im Gespräch wurde schnell klar, dass keiner bereit war, weiter mit sich handeln zu lassen und so endete unser Telefonat ohne Verabredung.

Später hatte sie noch einmal auf dem Handy angerufen, das ich zwar benutzt hatte, das mir aber nicht gehörte, wie mir der Besitzer, mein Vermieter Lukas, sagte. Dabei hatte sie aber auch keine Anstalten gemacht, von ihren Forderungen abzuweichen.

So fuhr ich am letzten Abend auf die andere Seite des Buddhahügels ins Zentrum der Stadt der Sünde, um genau dieser dort nachzugehen. Wie häufig begann der abendliche Spaziergang im Bereich der Beach Road und endete dort auch zügig. Auf Höhe einer Shoppingmall kam mir das menschgewordene Pendant eines Ferraris entgegen im knallroten Minihöschen und Tanktop, hochhackigen Schuhen und einem Siamkatzenausdruck im Gesicht. Fast wäre es zu einer Kollision gekommen. Wir bremsten beide und gingen dann neugierig mit verminderter Geschwindigkeit aufeinander zu. Sie war groß, schlank, hatte eine super Figur und lächelte mich an. Noch bevor ich fragen konnte, ob sie wollte, sagte sie »Ja!« und übergab mir ihren Mopedzündschlüssel.

Die Zustände der thailändischen Straßen sind, wie schon beschrieben, nichts für Anfänger, aber auch selbst für Profis lebensgefährlich. So gab ich ihr den Schlüssel zurück und ließ sie fahren. Wir fuhren den Buddhahügel auf der Hauptstraße hoch, an einer staubigen Baustelle vorbei und durch die schmale Soi wieder herunter. Ich genoss ihren defensiven Fahrstil und ihre aufreizende Rückseite, an die ich mich schmiegte und lotste sie, wobei mein erigierter Penis dabei wir ein Leitstab wirkte, wie ich grinsend feststellte, durch die dunkle Nacht bis zum Condotel. Der Wachmann auf dem Parkplatz bekam bei diesem Anblick große Augen. Im Aufzug bis zur elften Etage wurde der durch die viel zu enge Hose gequälte Penis zärtlich von ihr massiert, sie sah mir dabei in die Augen und ich massierte ihre Schultern, ihren Rücken, ihren Nacken und ihre Schenkel. In diesem erhitzten Zustand gingen wir durch den ohnehin schon heißen Flur auf mein Zimmer, nach dem Duschen sprangen wir ins Doppelbett. Wie immer lehnte ich mich mit gespreizten Beinen an die Wand und wartete auf die Dinge, die nun kommen sollten. Doch was war das? Statt anzufangen, holte sie aus einer Naht ihres BHs eine orangefarbene Tablette heraus, die sie mit mir teilen wollte.

»Ist das Yaba?«, fragte ich. Sie nickte. »Das solltest du nicht nehmen«, meinte ich zu ihr, woraufhin sie es wieder zurücksteckte.

Yaba ist Methamphetamin und wird auch Crystal Meth genannt. Was so harmlos klingt, ist in Wirklichkeit jedoch eine der am schnellsten zerstörenden Drogen überhaupt. Aktuell befindet sich Thailand diesbezüglich mitten in einer Epidemie, denn dank seines erschwinglichen Preises hat Yaba Heroin als Exportschlager des Goldenen Dreiecks eingeholt. Jetzt hat Thailand es mit einer ganzen Generation zu tun, die nach dieser gefährlichen Form von Crystal Meth süchtig ist. Gerade in Thailand setzen es die Prostituierten gerne ein, zum einen, um ihre eigenen Angstzustände zu überwinden, zum anderen aber auch, um die Libido ihrer Kunden zu triggern.

Ob sie diese Pille in dieser Nacht noch nahm, weiß ich nicht.

Es wurde für mich nun wieder interessant. Fon, so ihr Name, lag zwischen meinen Beinen, hatte die Unterschenkel rechtwinklig geknickt, so dass ich ihre sich überkreuzenden Fußsohlen sah, während sie mit ihrer Zunge über meinen Schwanz, die Hoden, den Damm und dann den Anus leckte. Sie steckte meinen Penis so weit wie möglich in ihren Mund und dann noch weiter bis tief in die Kehle, würgte dabei, massierte ihn sowie die Hoden. Manchmal fest mit den Händen, manchmal nur zärtlich mit den Fingern bis hin zu Schraubbewegungen mit den Handflächen direkt unter der Eichel. In diesem Zustand kam ich. Ich spannte alle Muskeln an, konzentrierte mich auf den intensiven und langanhaltenden Orgasmus, dabei krallte ich mit der linken Hand in ihr langes schwarzes Haar und massierte ihr Schulterblatt mit der rechten. Eine große Menge Sperma verspritze ich so pulsierend in ihren Mund. Sie schluckte ebenfalls pulsierend so viel wie möglich davon herunter und leckte dann das übrige, aus ihrem Mund laufende Sperma von ihren Händen, meinem Schwanz und den Hoden. Auch das schluckte sie alles herunter, öffnete dann ihren Mund, zeigte mir ihre Zunge, sah mir in die Augen, zeigte mir ihre Handflächen und lächelte. Ich massierte ihren Rücken, ihren Nacken, ihre Brüste, ihre Schultern und schlanken Oberarme. Dann umarmten wir uns und ruhten uns aus. Nach einer knappen Stunde wollte ich sie wieder, diesmal in der Doggieposition. Sie nahm diese dann ein und wartete. Ich streifte ein Kondom über meinen erigierten Schwanz, massierte Gleitgel darauf und öffnete ebenfalls massierend ihre rosafarbene Pussy. Dann stach ich zu, so dass es uns beiden etwas weh tat. Das sollte es auch. Ich fickte sie mit immer festeren Stößen, hielt, am Anschlag angekommen inne, dabei quetschte und massierte ich ihren angespannten Arsch. Als ich kam, quetschte ich ihre Schultern ganz fest zusammen und küsste sie auf den Hinterkopf.

Nach dem Duschen, ein Ritual, dass ich danach aufgrund der Infektionsgefahr immer beibehielt, wurde es bereits hell draußen. Fon wachte auf, blickte nach draußen und ich sah sie an, wie sie dort stand. Ich sagte: »Gleich kommt mein bestelltes Taxi, das mich zum Flughafen bringt. Mein Rückflug nach Deutschland ist um zwölf Uhr heute Mittag.«

Ich konnte die Enttäuschung in ihrem Gesicht lesen, sie wollten meine Mia Noi, meine Geliebte sein und wäre auch genau der richtige Typ gewesen. Zu gerne hätte ich das auch gewollt, und ich konnte ebenfalls die Enttäuschung in meinem Gesicht sehen, als ich in den Spiegel blickte.

Doch es half nichts. Ich packte meinen Koffer, das Taxi war für 7 Uhr 30 bestellt. Sie gab mir ihre Handynummer und ging.

Auch sie sah ich nie wieder.

Das bestellte Taxi war pünktlich, ein Privatfahrzeug. Die Fahrerin raste, wie ich es ja bereits kannte, mit Höchstgeschwindigkeit den Buddhahügel hoch und dann raus aus der Stadt in Richtung Autobahn. Irgendwo fuhr sie einfach ab, ohne etwas zu sagen, auf ein paar armselige Hütten zu, stieg aus und ging. Ich rechnete mit allem, auch mit einem Überfall. Doch sie kam zurück, hatte nur etwas abgeholt und die Fahrt ging weiter und wir erreichten pünktlich den Flughafen.

Er war wieder voll in Betrieb, was ein Glück war. Von Ende November bis Anfang Dezember 2008 waren die beiden großen Flughäfen bei Bangkok, Suvarnabhumi und Don Mueang, von Demonstranten besetzt und damit völlig lahmgelegt worden. Tausende von Reisenden saßen fest und campierten zum Teil über eine Woche dort.

Die erste Maschine, die wieder nach Deutschland flog, war zufällig die von mir gebuchte. Wegen dieser ärgerlichen Vorkommnisse wurde von mir die sonst übliche Overstay-Strafzahlung nicht verlangt, und das obwohl ich ein paar Tage länger geblieben war, als mein Aufenthaltstitel es erlaubte. Der Immigration Officer nahm wohl an, früher hätte ich gar nicht ausreisen können. Die Maschine rollte mit mir an Bord zur Startbahn, alles verlief planmäßig.

Wir entfernten uns von dem völlig zugebauten Riesenmolloch Bangkok, flogen über westlich gelegene thailändische Provinzen, weiter über Myanmar und den Golf von Bengalen, dann über den riesigen indischen Subkontinent und weiter über das Himmalayagebirge. Circa eine Stunde später die Durchsage des deutschen Piloten: »Sehr geehrte Fluggäste, wir befinden uns in der höchstmöglichen Reiseflughöhe von über elftausend Metern, unter uns die afghanische Hauptstad Kabul.«

Weiter ging es über das Kaspische Meer, über Osteuropa bis in den deutschen Luftraum, wo uns im Sinkflug in der Dunkelheit die farbig angestrahlten Bauwerke der Ruhrgebietsmetropolen Essen und Duisburg begrüßten. Wir landeten planmäßig in den Abendstunden, genau dort wo meine Reise vor drei Monaten begann.

Thailand schafft sich ab

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