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Bildung von Vitamin D in der Haut

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Der Mensch kann den Großteil seines Vitamin-D-Bedarfes durch Sonnenbestrahlung der Haut decken. Im Körper wird Cholesterin zu Provitamin D3 (7-Dehydrocholesterol) umgewandelt. Dies ist in der Haut in ausreichender Menge vorhanden. Wird diese Substanz mit UV-B-Licht bestrahlt, entsteht zunächst Prävitamin D3. Dieses wird in einer weiteren Umwandlungsreaktion, die einige Stunden dauert, in Vitamin D3 überführt.

Damit der Körper keine Überdosis Vitamin D3 erhält, gibt es einen gut kontrollierten Mechanismus. Wird die Konzentration an Vitamin D3 in der Haut zu hoch und kann es nicht schnell genug ins Blut abgegeben werden, verwandelt es sich durch die Sonnenstrahlung in unwirksame Folgeprodukte. Vitamin D3 ist also selbst fotolabil.

Ein weiterer und langfristiger Schutz vor einer Vitamin-D-Vergiftung ist durch eine vermehrte Bildung von Melanin (Hautbräunung) in der Haut gewährleistet, welches das UV-B-Licht wirkungsvoll herausfiltert.

Die Konzentration der Vitamin-D3-Vorstufe (7-Dehydrocholesterolgehalt) sinkt mit dem Alter der Haut. Außerdem nimmt auch die biochemische Kapazität für die Umwandlung in Vitamin D mit einem Faktor von 3 (z. B. ein 70-Jähriger gegenüber einem 20-Jährigen) deutlich ab.

„Vitamin-D“-Begriff Synonyme
Provitamin D 7-Dehydrocholesterin, Provitamin D3, Vitamin-D-Vorstufe
Vitamin D/Vitamin D3 Calciol, Cholecalciferol, „Sonnenvitamin“, „anti-rachitisches Vitamin“
Vitamin D2 Ergocalciferol, Calciferol
25-OH-Vitamin D Calcidiol, 25-Hydroxycalciferol
1,25-DiOH-Vitamin D Calcitriol, 1,25-Dihydroxycalciferol, „Vitamin-D-Hormon“

Tab. 1: Vitamin-D-Begriffe (ohne rein chemische Bezeichnungen)

Experimentell konnte gezeigt werden, dass ein hellhäutiger junger Erwachsener an einem sonnigen Mittag auf dem 42. Breitengrad (z. B. Rom) bereits nach 10 bis 12 Minuten eine beginnende Hautrötung zeigt. Ist diese Bestrahlung auf den ganzen Körper gerichtet, gibt die Haut innerhalb der nächsten 24 Stunden eine Menge an das Blut ab, die vergleichbar ist mit 10 000 bis 20 000 IE (250 µg bis 500 µg) Vitamin D3 aus Nahrungsmitteln. Dies ist ein Vielfaches der Empfehlungen für die tägliche Zufuhr aus Lebensmitteln. Somit ist eine intensive Vitamin-D3-Bildung schon bei einer relativ kurzen, aber intensiven Sonnenbestrahlung möglich. Ein dunkelhäutiger Mensch benötigt statt der beschriebenen 10–12 Minuten deutlich länger.

Das in der Haut erzeugte Vitamin D3 wird im Blutstrom an ein Transportmolekül gebunden, das „Vitamin-D-bindende Protein“ (DBP), und zur Leber transportiert. In der Leber wird es weiter zu 25-Hydroxy-Vitamin D3 (Calcidiol) umgesetzt. Wie später noch näher beschrieben wird, ist die Calcidiol-Konzentration der beste Indikator zum Beurteilen des Vitamin-D-Status, da es die längerfristige Vitamin-D3-Versorgung der letzten drei bis vier Monate widerspiegelt.

Gebunden an das Vitamin-D-bindende Protein wird Calcidiol zu den Nieren transportiert, wo ein Großteil in 1,25-Dihydroxy-Cholecalciferol (Calcitriol) überführt wird. Dieses biologisch hochaktive Stoffwechselprodukt gelangt über die Blutbahn zu den Zielorganen und ist für die meisten physiologischen Wirkungen von Vitamin D verantwortlich.

Calcitriol oder das „Vitamin-D-Hormon“ ist der passende Schlüssel, um die Vitamin-D-Rezeptoren (VDR) zu aktivieren. Durch Bindung an diese Andockstellen reguliert es mehr als 50 Gene in verschiedenen Zelltypen. Die Umwandlungsprozesse in Leber und Nieren spielen für den Vitamin-D-Stoffwechsel zwar die Hauptrolle, aber inzwischen ist bekannt, dass alle Syntheseschritte eigenständig in der Haut ablaufen können. Diese kann mit Hilfe von UV-Licht biologisch aktives Calcitriol von Anfang bis Ende komplett herstellen – nach heutigem Wissensstand als einziges Organ.

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