Читать книгу Thesen zur ganzheitlichen Demokratie. - W. Eckehart Heeger - Страница 56

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Natürliche Gesellschaftsentwicklung als neue Gesellschaftstheorie.

Natürlichen Gesellschaften entstanden und entstehen durch positive Rückkoppelung der verbesserten Zweckerfüllung ihrer Gesellschaftswesen, als innere Komplemente der Gesellschaft. Durch ausreichende Balance miteinander und damit Stabilität, schützen sie sich und erzeugen dadurch auch ihre Gesellschaft. Koevolutionär ergibt sich in ihren richtigen Ergänzungen im Selbstorganisationsprozess, durch ihre Verhaltensentwicklung, ihre Anpassung an die Balance der Natur und auch die Entwicklung ihrer Gesellschaft. Sie bleiben erhalten, wenn sie sich wechselseitig zur Zweckerfüllung dienen und Entropie widerstehen bzw., wenn sich ihre inneren Bindungen zu einander nicht auflösen. Damit wird Gesellschaft immer ein koevolutionärer Selbstorganisationsprozess ihrer inneren Komplemente, ihrer Gesellschaftswesen und ihrer Entwicklung, also Differenzierungen ihrer Selbstorganisation. Natürliche Gesellschaften legitimieren sich und ihre Zwecke, durch den Schutz und die verbesserte Zweckerfüllung, welche sie ihren Mitgliedern bieten. Sie bleiben so lange bestehen, wie sie ihre Zwecke erfüllen und die Gesellschaftsmitglieder keine bessere Chance erkennen und wahrnehmen können. Was über die Differenzierungen des „Selbst“ oder Selbstorganisation auf der Lebensebene gesagt wurde, gilt noch mehr für Menschenwesen und ihre Gesellschaften, welche durch sie als innere Komplemente und Gesellschaftswesen und nicht durch Gewalt, gebildet werden.

Selbstorganisation im Schwarm als Vorbild für Menschen.

Schwärme werden von mehr oder weniger gleichwertigen Gesellschaftsmitgliedern gebildet, solange sie nicht um Paarungsvorteile kämpfen. Sie organisieren sich mit wenigen Prinzipien für alle ihre inneren Komplemente, ihre Gesellschaftswesen, wie folgt: - Halte über wenige unmittelbare Nachbarn zu allen anderen Verbindung. - Bewegung eines Gesellschaftsmitgliedes in den Schwarm deutet auf Gefahr, also Flucht und Unlust hin, - Entfernung aus ihm deutet auf Beute, also Gewinn und Lust hin, kann aber auch zum Schutzverlust führen. - Fischschwärme organisieren sich, ohne direkte Aggression, aus dem Zweck momentan zu überleben und dem Endzweck der Fortpflanzung in kooperativer Selbst- und Gesellschaftserhaltung durch dezentrale Selbstaktualisierung zum Schutz und zur Jagd. Sie zeigen, dass komplexe Organisationen und Prozesse nicht zentral, sondern nur dezentral gesteuert werden können, wenn jeder die Zwecke kennt und auf Chancen und Risiken, in engem Kontakt mit allen anderen, reagieren kann. - Vogelschwärme, bei ihrem Zug in Winter- oder Sommerquartiere, werden kurzzeitig, in ständigem Wechsel von erfahrenen, konditionell stärkeren Leittieren geführt. Die Schwächeren, Zurückgefallenen werden immer wieder dort, wo sie sind abgeholt und herangeführt, um gemeinsam das Ziel zu erreichen. Es ist, wie es auch in einer guten Psychotherapie oder im menschlichen Leben, sein sollte.

Matriarchalisch organisierte und geführte Herden oder Gesellschaften geben weitere Hinweise. Es sind Gesellschaften, in welchen meist das älteste, weibliche Tier, mit der größten Lebenserfahrung, als Leittier die Herde führt und die männlichen, zeugungsfähigen Tiere, mit ihrer Aggressivität, bis auf wenige Zeiten der Zeugung, ausgeschlossen sind oder untergeordnete Funktionen erfüllen. Je nach ihrer evolutionären Entwicklung, verhalten sie sich mehr oder weniger sozial zu einander und vor allem zu den Nachkommen, auch, wenn es nicht ihre eignen sind. In Gesellschaften von Wildhunden sorgen alle für die Versorgung derjenigen, welche sich, durch ihre sozialen Aufgaben, nicht an der Jagd beteiligen können.

Patriarchalische Gesellschaften werden mehr oder weniger durch Überlegenheit und Gewalt der männlichen Tiere, welche sich das Fortpflanzungsrecht erkämpfen müssen, geführt. Sie waren und sind auch noch heute Vorbild aller Herrschaftsgesellschaften, auch der Menschenwesen.

Balance der Gesellschaft am Modell des Schwarms.

Balance der Gesellschaft von Lebewesen wird analog wie im Organismus durch die dezentrale Zweckerfüllung der inneren Komplemente, der Gesellschaftsmitglieder, zur Zweckerfüllung aller anderen inneren Komplemente des Schwarms, ermöglicht. Sie wird nur in der Beziehungsumkehr zur Balance mit den anderen, als positive Rückkoppelung und Komplement erfüllt und damit, die größere Ganzheit erhalten. Damit wird der Schwarm zum Zwecke seine Gesellschaftsmitglieder und zugleich seiner selbst, welche durch Balance beide vor schädlichen Entropiewirkungen schützt, damit sie ihre Zwecke erfüllen können. - Bei Schwärmen von Zugvögeln, ist nicht nur der ständige Wechsel der Leittieren wichtig, sondern auch, wie sie schwächere oder unerfahrene Tiere, welche zurückgeblieben sind, wieder abholen und in den Balanceprozess des Schwarms zurückführen, um für alle die Überlebenswahrscheinlichkeit zu verbessern und das Ziel zu erreichen. - Bei Pinguinen, im arktischen Winter und einigen anderen Herdentieren, ist wichtig, wie sich die Überlegenen abwechselnd den größeren Belastungen und Gefahren an den Rändern aussetzen und die Schwachen schützen. - Schwärme können in ihrer Zweckerfüllung und Balance als Selbstorganisation erkannt und auf das Zusammenleben von Menschen übertragen werden.

Zwecke jeder Gesellschaft sind evolutionär:

Zweck aller natürlichen Gesellschaften kann nur sein, die Zwecke ihrer Gesellschaftsmitglieder verbessert zu ermöglichen, also ihr momentanes Überleben zu schützen, damit sie sich fortpflanzen und in ihren Nachkommen auch als Gesellschaft und Balance mit der Zukunft, nachhaltiger überleben können. Dafür müssen sich ihre Gesellschaftsmitglieder selbstsorgend erhalten und erhalten damit indirekt auch ihre Gesellschaft durch Fortpflanzung. Durch Erziehung der Nachkommen wird auch die Gesellschaft stabilisiert und entwickelt sich koevolutionär mit.

- Lebewesen im Schwarm folgen nach dem Prinzip der Selbstorganisation dezentral im mehr neutralen Zusammenleben dem Lebewesen, welches zielstrebig signalisiert, dass es momentanes Überleben verbessert, also einer Bedrohung ausweicht oder Beute zur Balanceherstellung erkannt hat, solange von keinem anderen ein stärkeres Signal kommt. Dieses momentane Leitlebewesen ändert sich also nach der Situation ständig, weil alle gleichberechtigt sind. Damit können dezentral viele Chancen oder Risiken sehr frühzeitig erkannt und alle, als komplex wechselseitige Komplemente füreinander und die übergeordnete Ganzheit des Schwarms, darauf reagieren. Die Verbindungen zu den unmittelbaren Nachbarn in jeder Situation zu halten, ist ein Zweck jedes Mitglieds, um die Balance im Selbstorganisationsprozess der Gesellschaft, ihre Stabilität und damit, den Schutz für alle erhalten zu können.

Je mehr die Balance in einer Gesellschaft verlorengeht und einzelne Tiere die Gesellschaft zu eigenen Zwecken dominieren, desto mehr verschiebt sich auch das Zusammenleben und Verhalten der Gesellschaftsmitglieder nach den Zwecken der dominanten Gesellschaftsmitglieder als Herrschaftsgesellschaft und die anderen und in der Beziehungsumkehr auch das dominierende Leittier, degenerieren opportunistisch. Es sind Funktionen der Entwicklung ihrer Psychen.

In matriarchalischen Gesellschaften ist das Überleben der Nachkommen der wichtigste Zweck und bestimmt das Verhalten aller Gesellschaftswesen als Balance mit der Zukunft.

In mehr patriarchalisch geprägten Herrschaftsgesellschaften werden die Zwecke durch die Überlegenheit zu Fortpflanzung bestimmt. Die Genweitergabe des dominierenden Tieres ist in ihnen, aus der Macht des Überlegenen, der wichtigste Zweck. Hier deutet sich schon das an, was in Herrschaftsgesellschaften der Menschenwesen wiederholt wird, dass die Nachkommen der Alphatiere mehr Chancen haben und die Macht den Nachkommen erhalten bleiben soll.

In Gesellschaften von unbewussten Lebewesen kann ihre Zweckerfüllung nur durch ständige Selbstaktualisierung über Assoziationen aus der Gegenwart als Erfahrung, Konditionierung und Anpassung an die Realität der natürlichen Balancen, erfolgen. Sie sollte durch positiver Rückkoppelungen die Zweckerfüllungen verstärkt und damit auch in die Zukunft iterativ und koevolutionär weiterentwickelt werden. Wo diese Zwecke nicht erfüllt werden, löst sich Gesellschaft auf und dissoziiert zur Menge.

Begründung der Zwecke jeder Gesellschaft:

Weil Gesellschaft nur aus dem Zusammenwirken der Gesellschaftsmitglieder und ihrer positive Rückkoppelung ihrer Zweckerfüllung zu einander und damit in dem, durch sie gebildeten Gesellschafts- als Selbstorganisationsprozessen koevolutionär entsteht, können es nur die Zwecke der Gesellschaftsmitglieder, also ihr momentanes Überleben zu schützen und ihnen ihre Zwecke, durch ihre Nachkommen nachhaltiger überleben zu ermöglichen, sein. In der Erfüllung dieser Zwecke, die Balance der Gesellschaft herzustellen entsteht ihre Stabilität zur Nachhaltigkeit und schützt alle.

Thesen zur ganzheitlichen Demokratie.

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