Читать книгу Science Fiction Dreierband 3004 - Drei Romane in einem Band! - W. W. Shols - Страница 17

Zwischenspiel 3

„Den George schlag ich grün und blau!“, schrie der Dreikäsehoch in der Raketenschaukel. „Der hat schon dreimal den Stundenwinkel mit der Deklination verwechselt. So kommen wir mit unserer Flotte nie ans Ziel. Hallo, Captain, wie ist Ihre Meinung?“

Captain Tom flog in seiner knallroten Kabine dicht hinter dem Commander Henry Marlow, der ihn wie ein altgedienter Admiral anfauchte. „Das ist allein Ihre Sache, Captain. Setzen Sie sich durch!“

Tom hatte plötzlich mit seinem Gürtel zu tun, der nicht mehr so saß, dass er die Hose richtig halten konnte. Er sah ärgerlich auf und schielte durch ein paar herabhängende Haarsträhnen. Tom Snyder wusste, dass er im Schatten des stärkeren Henry Marlow stand, und das machte ihn unterwürfig und wütend zugleich. Er war jung mit seinen elf Jahren und fand sich nur ungern mit seiner untergeordneten Rolle ab.

„Commander!“, schrie er. Den Rest machte der Fahrtwind des sich rasend schnell drehenden Karussells undeutlich.

Auch Henry Marlow schimpfte etwas Unverständliches.

„Aye, aye, Sir“, meckerte Captain Tom. „Natürlich ist der George ein Schaf.“

Als die Fahrt zu Ende war, ging die Diskussion auf dem Boden weiter. „Na klar, der George ist ein Schaf. So etwas will Offizier sein. Mit solch einer Koordinatenrechnung kann er morgen als Kadett wieder anfangen.“

George tippte sich gegen die Stirn. „Als Kadett anfangen? Das könnte euch so passen. Ab morgen gehe ich zu den Grünen, und da werde ich Boss der Weltbank. Da braucht man ein bisschen mehr Grips im Kopf, ihr dummen Spinner.“

„Noch ein Ton, Junge und du hängst an meinem Ärmel!“, drohte Henry Marlow.

„Ist doch egal“, erklärte Jim Harris aus dem Hintergrund. Er hatte Sommersprossen und ein immerwährendes Lächeln im Gesicht. „Gestern hat unser Commander sogar das Azimut angegeben, wo er vorher selbst angeordnet hatte, dass wir mit dem Stundenwinkelsystem arbeiten sollten. Jetzt soll er sich bloß nicht anstellen.“

„Spiel dich nur nicht auf“, drohte Marlow und spuckte aus. „Ich gehe jetzt zum Dimensionsbillard. Wer will, kann mitkommen.“

„Danke“, sagte George. „Nicht mit einem Spinner wie du“, und blieb stehen. Die anderen folgten Henry, ohne zu wissen, warum.

Am Hallentor versperrte ihnen ein Mann in roter Uniform den Weg. „Stopp, Kinder! Hier geht’s nur in Begleitung von Erwachsenen ’rein.“

„Wir wollen Billard spielen und keinen Schnaps trinken“, sagte Henry gereizt.

Der Dicke in Uniform blieb stur. „Bringe deinen Vater mit, Junge, oder verschwinde.“

„Er hat ja gar keinen Vater!“, platzte Tom Snyder heraus und wusste sofort, dass er etwas Falscheres nicht hätte sagen können. Henry Marlow kam über ihn wie ein herabstürzender Bolid und hatte ihm schon sechs blaue Flecken beigebracht, bevor der Dicke eingreifen konnte. Henrys Zorn richtete sich sofort auf den Erwachsenen. Mit einem kurzen, kräftigen Anlauf rammte er sich in dessen Bauch und sprang zurück.

„Raushalten, Dicker!“, schrie er wütend. „Mein Vater ist gescheiter als ihr alle zusammen. Der lebt wenigstens noch, wenn ihr alle graue Haare habt.“

„Blöder Bengel“, brummte der Uniformierte. „Spinnt wohl ganz schön, wie? Hast wohl Schulverbot wegen Dummheit.“

In dem Moment sprang ihm Henry Marlow gegen das Schienbein. Der Mann knickte stöhnend zusammen.

Henry tat es nicht leid. Er stellte sich neben den Erwachsenen und fauchte ihn an: „Mein Vater ist Bolton Yates, verstanden?“

Dann rannte er los, und im Laufen rief er: „Wer feige ist, kann ja wegbleiben.“

Alle kamen mit hinter das Zelt, wo Henry mit einem Messer die Plane aufschlitzte. Tom meinte: „Wenn sie dich dabei erwischen, wird deine Mutter ganz schön blechen müssen.“

„Das lass nur meine Sorge sein, Kleiner. Kommt ihr nun, oder wollt ihr hier anwachsen?“

Alle kamen mit. Es kamen immer alle mit, wenn Henry Marlow vorausging. Bis auf ein paar vielleicht. Solche wie George.