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Kapitel 6

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Gerhard ging zu seinem Auto und fuhr nach Hause. Vor seinem Haus stand ein Auto, das er gut kannte. Es war das seines Sohnes Karl, der wohl Sabrina abholen wollte. Sabrina öffnete die Türe und sah ihn zunächst wortlos an: „Wo bleibst du denn Opa?“

„Ich hatte noch zu tun.“

„Warst du bei dem Mörder?“

„Rede keinen Schmarrn, Sabrina. Ich gehe zu keinem Mörder.“

„Das will ich auch hoffen!“, erklang die Stimme seines Sohnes aus dem Wohnzimmer, der kauend in den Flur kam. „Hab ich was verpasst?“, versuchte Gerhard abzulenken.

„Ja Opa, das kann man wohl sagen. Papa hat uns Kuchen mitgebracht! Sogar deinen Lieblingskuchen, Käsesahnetorte. Aber jetzt bist du zu spät gekommen, er hat ihn selber gegessen.“

Gerhard drohte scherzend mit dem Finger: „Das werde ich mir merken. Den nächsten Kuchen esse ich ganz alleine!“

„Das will ich erst mal sehen, Bap.“

„Nenn mich nicht immer Bap! Ich bin dein Vater und kein Klebstoff!“

„Ist ja schon gut. Ich werde es mir merken. Aber jetzt was anderes. Wo kommst du her? Sabrina sagte mir, dass sie den Mörder gefunden hat und du losgefahren bist, um ihn zu verhaften?“

Gerhard grinste: „Beinahe, ja beinahe hätte ich ihn gehabt, aber als er mich gesehen hat, ist er auf und davon!“

Sabrina war enttäuscht und zog eine Schnute: „Manno, warum warst du auch nicht schneller? Da hätte ich nach den Ferien was zu erzählen gehabt in der Schule. Mein Opa der Mörderfänger! Das wäre eine Sensation gewesen. Aber so? Was soll ich dann erzählen?“

Gerhard strich ihr über den Kopf: „Dir fällt sicher was ein. Ich kenn dich doch.“

„Naja, schließlich habe ich eine Leiche gefunden, das ist doch auch was oder?“

„Du Bap, ich muss mit dir reden.“

„Ich auch mit dir.“

„Gehen wir ins Wohnzimmer?“ Sabrina ging voraus. „Du nicht Sabrina!“

„Aber Opa, Opilein, warum darf ich da nicht mit? Ich hab doch auch was zu sagen.“

„Tut mir leid, Kleine, aber das ist nur etwas für Erwachsene.“

„Aber ich bin doch auch schon erwachsen - zumindest fast.“

Gerhard und sein Sohn begaben sich ins Wohnzimmer. Dieses Zimmer war immer noch so, wie Gerhard es damals mit Susanne, seiner Frau eingerichtet hatte. Streng konservativ mit einem großen Eichenschrank an der linken langen Seite, daneben stand in der Ecke ein Fernsehtisch. Auf diesem stand ein neuer Flachbildschirm, den er von Karl bekommen hatte. In der rechten Ecke eine Couchgarnitur, mit Veloursbespannung. Dazu ein paar passende Sessel und ein Marmortisch, den man ausgezogen durchaus auch für Partys verwenden konnte. Auf dem Boden lag ein großer Berberteppich, auf den Susanne immer sehr geachtet hatte. Alleine wegen dieses Teppichs kam damals kein Hund ins Haus. Sie setzten sich in die Sessel und Karl zog einen dünnen Aktenordner heran, der bereits geöffnet auf dem Tisch lag. Karl zeigte darauf und sah seinen Vater an: „Den hast du nie gesehen, verstanden?“

„Sind das die Ermittlungsunterlagen über den Mord?“

Karl nickte: „Soweit wir etwas haben, ja.“

„Was steht über die Tatwaffe drin?“

Karl blätterte ein wenig und las vor: „Bei der Tatwaffe handelt es sich um ein Stück Baustahl, das von einem längeren Eisen abgeschnitten wurde. Auf der einen Seite wurde es spitz geschliffen.“

„Weiß man schon, wo es herkommt?“

„Wir haben drei Optionen, denen wir nachgehen. Zum einen, dass es auf einer Baustelle gestohlen wurde. Zum anderen dass es in einer Firma, die die Dinger vertreibt, gekauft wurde und drittens, dass dieses Ding irgendwo herumlag und zufällig verwendet wurde.“

„Aber Vorsatz ist schon immer dabei?“

„Klar, das muss geplant gewesen sein, sonst wäre es ja nicht geschliffen worden.“

„Gut, dann hätten wir das schon mal.“

„Was hast du herausgefunden?“

Gerhard grinste und legte eine Hand auf die Brust: „Ich? Gar nichts! Ich darf doch gar nicht ermitteln.“

„Komm Bap, raus mit der Sprache! Du warst doch bei Schneiders!“

„Woher willst du das wissen?“

„Meine Tochter kann ein schönes Plappermaul sein, die hat gleich die richtigen Schlüsse gezogen.“

„Also gut, ich war dort. Ich habe auch ein wenig etwas herausgefunden.“

„Also los, raus mit der Sprache.“ Gerhard erzählte, was er erfahren hatte und Karl verglich mit seiner Akte, ob etwas Neues dabei war. Als die Sprache auf Evelyn kam, schwieg Gerhard und schaute verträumt aus dem Fenster. „Bap! Bap, was ist los? Was ist mit dieser Frau Zimmermann?“

„Wie? Ach nichts. Sie ist nur ein nettes Mädchen, findest du nicht?“

„Bap! Du wirst doch nicht …“

„Nein, wo denkst du hin?“ Plötzlich sprang die Türe auf und Sabrina kam herein. Sie sang: „Opa ist verliiebt! Opa ist verliiebt!“ Gerhard wurde, ganz entgegen seiner Gewohnheit, rot. Karl sah seinen Vater an: „Sag mir, dass das nicht wahr ist.“

„Und wenn es so wäre?“

„Das gäbe eine Katastrophe!“

„Wieso? Ich bin doch nicht mehr im Dienst? Ich kann mich verlieben, in wen ich will!“

Gerhard sah Sabrina an: „Du hast wohl gelauscht?“

Sabrina sah beschämt zu Boden und gab zu: „Nur ein wenig, ein ganz klein wenig.“

„Was hast du heraus gefunden über Frau Zimmermann? Nun rede schon. Vielleicht ist es wichtig.“

„Sie ist ein verdammt hübsches Mädchen, findest du nicht?“

„Ja, das ist sie! Aber jetzt heraus mit der Sprache! Was weißt du über sie?“ Gerhard sah ihn verträumt an: „Sie hat mich zum Kaffee eingeladen. Stell dir vor, wir sind auch schon per Du.“

Karl hieb mit der Faust auf den Tisch: „Ja verdammt noch mal, Bap! Merkst du denn nichts? Die will doch nur etwas von dir herausbekommen?“

„Na und? Ich weiß doch nichts, ich bin nicht mehr im Dienst!“

„Dienst oder nicht Dienst! Die Frage stellt sich doch hier gar nicht! Ich wette mit dir, dass sie glaubt, du bist noch aktiv!“ Gerhard stellte den Ellbogen auf den Tisch, legte den Kopf in die Hand und schaute verträumt an die Decke: „So ein hübsches Mädchen und sie hat mich zum Kaffee eingeladen.“

Karl sprang auf: „Ach, das macht doch keinen Sinn, mit dir zu reden! Du lebst in einer Traumwelt!“

Sabrina ging auf Gerhard zu und setzte sich auf die Lehne.

Sie legte ihren Arm um ihn und flüsterte ihm ins Ohr: „Opa, ich verstehe dich. Mir geht es genauso.“

Gerhard schrak hoch: „Wie, dir geht’s genauso? Wer ist der Kerl? Ist es dieser Ferdi?“

Nun war es Sabrina, die zur Decke blickte und tief durchschnaufte: „Ja Ferdi, du kennst ihn doch. Er ist so ein lieber Freund und er sieht super aus! Weißt du Opa, letzte Woche hat er mir sogar ein Eis spendiert. Einen riiiesengroßen Eisbecher. Beim Kneitinger weißt du?“

Karl sah sie entsetzt an: „Aber Sabrina, du bist doch noch ein Kind?“

„Na und Papa? Du bist auch der Meinung, dass Opa schon zu alt ist, um sich zu verlieben und das stimmt doch auch nicht! Hab ich nicht recht Opa?“

„Hmmm.“

„Karl setz dich wieder, ich hab da vielleicht noch was für dich. Und du, Sabrina, verschwindest in der Küche und mach die Türen zu, verstehst du?“ Karl setzte sich und Sabrina verließ das Wohnzimmer. Sie konnte es aber nicht lassen, noch einmal durch die Türe zu schauen und hereinzurufen: „Und es war doch Marinus!“

Karl sah ihr verblüfft nach: „Wie kommt sie darauf?“

„Sie hat das Foto im Internet gesehen und festgestellt, dass Marinus und Sandra .., naja du verstehst schon.“

Karl schüttelte den Kopf: „Nein! Nein, das kann nicht sein. Sie war doch zuvor mit Herrn Hainzer …“

Gerhard sprang auf: „Sie war mit Hainzer? Das gibt es nicht! Er hat mir davon gar nichts gesagt. In Gegenteil, er hat eine mächtige Wut auf sie.“

„Das kann ich mir vorstellen. Sie war zuerst mit Hainzer zusammen. Als sie Herrn Schneiders Sekretärin und daraus, naja sagen wir mal, mehr wurde, da hat sie ihn einfach abserviert und ist Frau Schneider geworden.“ Gerhard schüttelte den Kopf: „Also das, das hätte ich nie gedacht! Kennst du Herrn Hainzer? Eine alte, verbissene Bulldogge! Der und Sandra?“

„Ja ich kenne ihn, und wenn ich es nicht sicher wüsste, würde ich das auch nicht glauben.“

„Wer hat dir das gesagt?“

„Marinus hat es uns erzählt.“

„Und du glaubst ihm?“

„Warum sollte er lügen?“

„Vielleicht hat Sabrina ja doch recht und Marinus und Sandra ..?“, überlegte Gerhard laut.

Karl machte eine wegwerfende Handbewegung: „Die beiden? Nein, das glaube ich nicht. So, wie die miteinander umgehen? Nie im Leben!“

„Vielleicht ist das nur Schauspielerei?“

„Könnte sein, aber .., ich glaube es nicht.“

„Was ist eigentlich mit Edwin? Habt ihr über den auch etwas?“

„Ich muss gestehen, wir haben nicht viel über ihn. Nur dass er drauf und dran war, die Firma und damit seinen Vater, zu ruinieren.“

„Wo ist er jetzt? Wo war er gestern?“

„Soweit ich weiß, ist er gerade auf dem Weg vom Flughafen in München nach hier und gestern war er augenscheinlich noch in London.“

„Habt ihr das überprüft?“

„Wir sind gerade dabei.“

Gerhard ging im Zimmer auf und ab: „Die Kündigung! Angeblich hat Paul Hainzer gekündigt. Habt ihr da etwas?“

„Ja, das hat schon seine Richtigkeit. Hainzer will aber die Hälfte der Firma. Das sind etwa fünfundzwanzig Millionen.“

Gerhard setzte sich: „Fünfundzwanzig ..? Das ist aber eine Menge Holz. Er hätte doch normalerweise ohnehin ..“

„Den goldenen Handschlag bekommen?“

„Ja, aber wie viel wäre das gewesen?“

„Ich hab mir den Vertrag zeigen lassen, den Schneider und Hainzer damals geschlossen haben. Demnach hätte Hainzer zwölf Millionen bekommen.“

„Das ist aber auch eine ganze Menge und das hat ihm nicht gereicht?“

„Offenbar nicht, obwohl er auch noch an den Patenten beteiligt gewesen wäre.“

„Habt ihr schon Einblick in das Testament?“

„Nein, das ist noch zu früh. Das erledigen wir morgen.“

„Du sagst mir aber schon, was drin steht?“

„Du weißt ..“

„Du darfst das nicht, aber ..,“ Gerhard zeigte auf den Ordner: „Das dürftest du ja auch nicht.“

Karl lehnte sich zurück: „Was kannst du mir noch von deiner Evelyn sagen? Was weißt du über sie?“

„Meine Evelyn? Also Karl! Soweit bin ich noch lange nicht! Außerdem, warum soll ich dir etwas über sie sagen?“

„Na, dass sie zum Beispiel auch ein Verhältnis mit Schneider hatte?“

Karl grinste seinen Vater an: „Da staunst du was? Das hättest du nicht gedacht? Schneider und die neue Sekretärin?“

Gerhard grinste zurück: „Das denkst nur du! Natürlich weiß ich das! Sie hat es mir selbst gesagt!“

„Und da klingelt es nicht bei dir?“

„Was soll da klingeln?“

„Überleg doch mal! Schneider ist noch keine vierundzwanzig Stunden tot und da macht sie sich schon an den nächsten ran? Dazu noch an einen vermeintlichen Polizisten?“

„Willst du sie mir jetzt madigmachen?“

„Das habe ich gar nicht nötig. Ich halte dich für intelligent genug, dass ich weiß, dass du selber auch noch drauf kommst.“

Gerhard lenkte ab: „Was hast du noch? Was sagt die Gerichtsmedizin?“

„Was soll sie schon groß sagen? Paul wurde erstochen und das wars dann.“

„Hat es lange gedauert, bis er tot war?“

„Wie man‘s nimmt. Der Täter muss viel Kraft gehabt haben, da er den Stab, warte mal, ich sehe nach.“ Karl blätterte in den Akten: „Ach ja hier hab ich es! Hier steht, dass der Stab durch das Sternum in den Körper gestoßen wurde, dort das Cor durchstoßen und zwischen den Thorakalen Wirbeln vier und fünf wieder ausgetreten ist.“

„Das heißt auf Deutsch?“

„Das heißt, dass der Stab durch das Brustbein und danach durch das Herz gestoßen wurde und zwischen zwei Rückenwirbeln wieder herausgetreten ist.“

„Dann kommt dafür tatsächlich nur ein Mann infrage?“

„Eigentlich ja, aber es könnte auch eine Frau gewesen sein, die ausreichend Kraft dafür hatte.“

„Sonst steht da nichts?“

„Doch, der Täter muss Schneider im Würgegriff gehalten haben und der hat sich auch gewehrt, aber wie man sieht, hat es nichts genutzt.“

„Also doch ein Mann!“

Karl nickte: „Wir gehen davon aus, ja.“

„Dann können wir Sandra und Evelyn schon mal ausschließen?“ Karl nickte, grinste und drohte mit dem Zeigefinger: „Ich weiß, worauf du hinauswillst! Du willst ausschließen, dass Evelyn ihn umgebracht haben könnte?“

Gerhard zuckte mit den Schultern: „Jetzt weiß ich ja Bescheid und brauche …“

„Nicht mehr aufpassen? Vergiss nicht, sie steht nach wie vor unter Verdacht, etwas damit zu tun zu haben.“ Wieder ging die Wohnzimmertüre auf und Sabrinas Kopf erschien in dem Spalt: „Ich wusste doch, dass es Marinus gewesen sein muss!“

„Raus!“, riefen Karl und Gerhard gleichzeitig.

„Ich geh ja schon.“, schmollte Sabrina und schloss die Türe.

Karl meinte kopfschüttelnd: „Unverbesserlich die Kleine. Wo sie das nur herhat?“

„Ich wüsste schon, von wem“, grinste ihn Gerhard an.

„Von mir nicht!“ Karl stand auf und nahm seinen Ordner: „Ich fahre jetzt nach Hause. Morgen sehen wir weiter.“

„Du hältst mich auf dem Laufenden?“

„Wenn du mir auch alles sagst?“

„Keine Frage, ich will den Täter doch auch. Das habe ich Paul versprochen.“

„Komm Sabrina! Wir fahren!“ Karl wartete einen Moment und öffnete die Tür: „Sabrina! Hörst du nicht? Wo steckst du?“ Gerhard ging in die Küche und sah hinein: „Sabrina, dein Papa will fahren.“

„Ich will aber nicht! Ich will hierbleiben!“

„Komm Sabrina, du musst nach Hause.“

„Ach Papa, da ist es doch so langweilig. Bei Opa passiert wenigstens etwas.“ Sie sah Gerhard bettelnd an: „Opa, Opilein, sag du doch auch was.“

„Was soll ich denn sagen?“

„Na zum Beispiel, dass du nicht auf mich verzichten kannst. Dass du mich brauchst, wenn du den Fall klären willst und vielleicht passiert ja noch etwas, dann kannst du nicht alleine bleiben. Bitte, Opilein“, sagte sie und blinzelte Gerhard an.

Gerhard hob die Schultern und sah Karl an: „Was sagst du dazu? Die wird mal Anwältin. Mit Argumenten, die nicht zu schlagen sind, wird sie sicher gut.“

„Ich will aber keine Anwältin werden! Ich werde Polizistin!“ Karl beugte sich zu ihr hinunter: „Da haben wir aber noch viel zu lernen.“

„Na und? Ich kann doch jetzt schon so viel! Ich habe eine eins in Mathe, eine Zwei in Deutsch, in Französisch habe ich .., naja reden wir nicht drüber.“

„Was du am Besten kannst, ist, dass du deinen Opa und deinen Vater ganz schön um den Finger wickeln kannst. Also gut, du darfst hier bleiben. Mach aber keinen Unfug und hör auf das, was Opa sagt.“ Sie klammerte sich um den Hals ihres Vaters und drückte ihm einen Kuss auf die Wange: „Danke Papa! Ich mach dir auch keine Schande! Ich bin hier das liebste Mädchen auf der Welt!“ Karl verabschiedete sich und verließ das Haus. Sabrina sprang herum, wie eine junge Ziege: „Na Opa? Wie habe ich das gemacht? Ich darf hierbleiben!“

„Komm mal wieder runter und beruhige dich. Das letzte Wort hat immer noch deine Mutter, das weißt du.“

„Na und? Die krieg ich auch noch rum“, lachte sie fröhlich. Als sie wieder ruhiger wurde, kam sie auf Gerhard zu: „Du Opa? Bist du mir böse, wenn ich dir jetzt etwas sage?“

„Kommt drauf an, was?“ Sie nahm seine Hand: „Ich war nochmal .., aber jetzt nicht schimpfen?“

„Was warst du nochmal?“

„Du schimpfst nicht?“

Er drückte ihre Hand: „Nein, ich schimpfe nicht.“

„Ganz bestimmt nicht?“

„Nein, ganz bestimmt nicht. Aber jetzt mal raus mit der Sprache. Du warst nochmal an meinem Computer?“ Sie nickte und sah ihn an: „Aber nicht schimpfen? Du hast es versprochen.“

„Warst du oder warst du nicht?“

„Na gut, ich war. Aber ich habe etwas herausgefunden.“

„Was denn?“

„Komm mit.“ Sie zog ihn an der Hand in sein Büro und zeigte auf den Bildschirm: „Da schau mal! Fällt dir da was auf?“ Gerhard sah auf den Schirm und sah, dass die Seite der Firma Schneider angezeigt wurde: „Was soll mir daran auffallen?“

„Das Foto! Schau dir mal das Foto an!“

„Was soll da sein?“

„Schau es dir genau an!“ Gerhard beugte sich zum Bildschirm und betrachtete das Foto genau. Da er nicht wusste, worauf Sabrina hinaus wollte, fiel ihm auch nichts auf: „Ich sehe nichts. Ich sehe nur die Geschäftsleitung. Was soll da Besonderes sein? Wir haben uns das doch heute schon mal angesehen.“

„Aber Opa, ich merke, du wirst alt. So etwas wäre dir früher nicht entgangen!“ Gerhard richtete sich auf: „Erst mal eins, mein Fräulein! Ich bin nicht alt und ob ich das früher gesehen hätte ..?“

„Pass auf Opa,“, begann sie betont geduldig: „Schau dir mal die Drei an. Was siehst du?“

„Ich sehe Paul, ich sehe Sandra und links von Sandra steht Marinus. Was soll da Besonderes sein?“

„Opa, brauchst du eine Brille?“

„Na nun rede schon, was ist da zu sehen, was ich nicht sehe?“

„Schau dir mal Sandra an. Wo sieht sie hin?“

„Das hatten wir doch schon, du glaubst, sie sieht Marinus verliebt an.“

„Das ist das eine, ja. Aber Opa, schau mal auf die Hände. Was fällt dir da auf?“ Gerhard sah erstaunt auf die Hand von Sandra. Sie hielt eine andere Hand fest. Aber nicht die von Paul! Nein! Das ist die Hand von Marinus! „Sie hält die Hand von Marinus! Kind! Das hast du großartig gemacht!“ Sabrina stellte sich stolz vor Gerhard und verschränkte beide Arme: „Siehst du Opa? Ich werde doch Polizistin!“

Gerhard wandte sich ab: „Das muss ich sofort Karl …“

„Das wirst du nicht Opa! Das reicht, wenn du es ihm morgen sagst!“ Gerhard wandte sich zu ihr um: „Warum denn das?“

„Wenn du jetzt Papa anrufst und ihm das sagst, dann ist er sofort wieder hier und bringt vielleicht auch noch Mama mit. Dann haben wir den Salat.“ Gerhard legte eine Hand ans Kinn: „Ich glaube, du hast recht, aber wenn nun tatsächlich Marinus und Sandra …“

„Unter einer Decke stecken? Das wolltest du doch sagen, oder?“

„Ja, wenn ich mir das alles so betrachte und überlege, könnte es durchaus sein, dass …“

„Die beiden hauen schon nicht ab, Opa. Die wissen ja nicht, dass wir beide, ich und du …“

„Du und ich heißt das.“

„Ja meinetwegen, also dass du und ich wissen, dass sie etwas miteinander haben.“

„Das ist schön, dass wir beide etwas wissen, aber ich weiß noch etwas.“

„Was? Hast du mir etwas was verheimlicht?“

„Nein, das müsstest du doch auch wissen. Schau mal auf die Uhr. Es ist Zeit zum Bettgehen.“

„Schon? Aber ich bin doch noch gar nicht müde.“

„Ich schon, ich schau mir noch die Nachrichten an und dann gehe ich auch ins Bett.“

„Kein Krimi? Schaust du heute keinen Krimi?“

„Ich glaube nicht, ich bin richtig müde.“ Gerhard gähnte betont laut und herzhaft. „Hör bitte auf, Opa. Das steckt an!“ Nun gähnte auch sie. Das war es, was Gerhard erreichen wollte: „Siehst du, du bist auch müde!“

„Das ist nur, weil du gegähnt hast. Sowas steckt an, sagt Mama immer.“

Gerhard sah sie streng an: „Jetzt ab ins Bad, die Zähne putzen und dann ab ins Bett.“ Sie sah ihn vorwurfsvoll an: „Ich dachte eigentlich, wir sind sowas wie Partner, Freunde oder so.“

„Sind wir doch auch.“

„Warum schickst du mich dann ins Bad?“

„Weil ich neben Partner und Freund auch dein Opa bin.“

Das schien sie zu überzeugen: „Gut Opa, dann gehe ich eben mal ins Bad.“

Es dauerte keine zwei Minuten, dann war sie wieder in der Küche: „Fertig!“

„Das gibt es nicht! Drei Minuten müssen Zähne geputzt werden und die sind längst nicht um.“

„Manno! Opa, du bist aber genau!“

„Muss ich auch sein, als dein Opa.“

„Gut, dann gehe ich jetzt nochmal ins Bad und putze die Zähne genau eine Minute lang.“

„Wieso das denn?“

„Zwei Minuten habe ich doch schon geputzt und zwei plus eins ist drei!“ Gerhard musste ob dieser Logik lachen: „Komm schon her, du bist mir vielleicht eine.“ Sie kam zu ihm und setzte sich auf seinen Schoß: „Das weiß ich Opa, aber du bist auch einer.“

„Wie sieht es mit Abendessen aus?“

„Das geht nicht, Opa. Erstens habe ich die Zähne schon geputzt und zweitens …“

„Zweitens?“

„Zweitens habe ich heute ein Stück Kuchen gegessen und da bin ich satt.“

„Nur ein Stück?“

„Naja vielleicht waren es auch zwei?“

„Oder drei?“ Sie lachten beide, aber dann wurde Gerhard ernst: „So Mädchen, genug gescherzt, jetzt geht’s aber ab ins Bett.“

Sabrina ging nach oben, wo sie ihr Zimmer hatte. Es war das frühere Kinderzimmer ihres Vaters, das ansonsten leer gestanden hätte. Susanne und Gerhard hatten zunächst vorgehabt, dieses Zimmer als Bügel- oder Nähzimmer einzurichten, entsannen sich aber eines besseren, als Karl heiratete und Sabrina bald danach zur Welt kam. Seit dieser Zeit war dieses Zimmer Sabrinas Zimmer. Es wurde nichts verändert darin, denn Sabrina hatte ihre eigenen Sachen, Kleider, Spielzeug und, das freute Gerhard sehr, eine ganze Menge Bücher. Gerhard begab sich ins Wohnzimmer und machte es sich auf der Couch bequem, nachdem er seinen Fernseher eingeschaltet hatte. Die Nachrichten waren wie alle Tage dasselbe. Katastrophenmeldungen, Politik, Sport und diesmal sogar etwas über den Liebesinselmord. So nannten ihn zumindest die Pressefritzen, wie Gerhard sie manchmal abfällig bezeichnete. Die Presse wusste augenscheinlich noch gar nichts, denn sie stellten die wildesten Vermutungen an. Da hieß es, dass wahrscheinlich oder vielleicht oder gar oder nicht alle möglichen Leute als Täter infrage kämen. Gerhard musste lächeln, bei dem Gedanken, dass seine Enkelin und er mehr wussten als alle anderen. Viel mehr sogar als Karl, der bei der Mordkommission war.

Langsam fielen Gerhard die Augen zu: „Sabrina, ja Sabrina ist ein liebes Mädchen, aufgeweckt und schlau. Sie hat auf alles eine Antwort und weiß viel. Was täte ich nur ohne sie? Aufpassen, aufpassen muss ich auf sie. Ich habe ja schließlich Verantwortung auch als Opa. Wie meinte sie? Freund und Partner? Ja das sind wir wohl. Freunde und Partner.“ Plötzlich weckte ihn ein schriller Schrei und er schreckte hoch: „Was war das? Was ist los? Sabrina! Das war Sabrina!“ Gerhard sprang auf, schlug sich das Knie am Tisch an, was ihn im Moment nicht weiter störte, denn es ging ja schließlich um seinen kleinen Liebling Sabrina. Schnell rannte er die Stufen hinauf zu ihrem Zimmer, riss die Türe auf und sah das Kind mit weit aufgerissenen Augen im Bett sitzen. Sie zeigte auf das Fenster: „Da ist er hinaus! Opa! Hilf mir! Marinus war hier und wollte mich umbringen!“ Gerhard schaute zum Fenster, das allerdings geschlossen war. Er setzte sich neben sie auf die Bettkante und nahm sie in den Arm: „Sei ruhig Kind, es ist ja nichts passiert. Schau mal das Fenster ist zu, da kann keiner rein oder raus. Du hast nur schlecht geträumt.“ Sie sah ihn mit ihren braunen Augen, in denen noch immer Tränen standen, an: „Wirklich? Opa, ist da wirklich keiner?“

„Nein, Sabrina da ist wirklich keiner.“ Sie klammerte sich an Gerhard fest und er spürte, wie sie zitterte: „Opa, bleibst du heute Nacht hier? Bleibst du bei mir? Ich hab solche Angst.“

Er strich ihr übers Haar: „Ja klar bleibe ich hier. Ich gehe nicht weg, ich lass dich nicht alleine. Ich muss doch auf meine Freundin und Partnerin aufpassen, damit ihr nichts passiert.“

Sie drückte ihn: „Das ist aber schön.“ Er drückte sie nach hinten ins Kissen und deckte sie zu: „So, jetzt wird aber geschlafen.“

Sie schlug die Decke wieder auf: „Komm Opa, komm ins Bett. Da draußen friert es dich doch und dann schläfst du vielleicht nicht gut.“

„Das mache ich doch glatt, aber erst muss ich noch ins Bad, meine Zähne putzen und meinen Schlafanzug anziehen.“

„Muss das sein?“

„Was?“

„Zähne putzen ist doch lästig.“

„Aber es muss sein.“ Gerhard stand auf und ging zur Türe. Es dauerte nicht lange, da kam Gerhard zurück in Sabrinas Zimmer, die schon wieder eingeschlafen war.

„Auch gut,“ , dachte er, „dann setze ich mich eben in den Stuhl.“ Er nahm den kleinen Bürostuhl, der vor dem ebenso kleinen Schreibtisch stand, und setzte sich hinein. Dieser krachte natürlich unter seinem Gewicht zusammen und es gab einen Heidenlärm, von dem auch Sabrina wach wurde. Da sie nicht gleich wusste, was los war, schrie sie wie am Spieß. Schnell sprang Gerhard auf, lief zu ihr und versuchte, sie zu beruhigen: „Sabrina, ich bins. Nicht schreien, beruhige dich.“ Er nahm sie in die Arme und hielt sie fest, als sie damit begann, um sich zu schlagen: „Gehen Sie weg! Weg da! Ich hole meinen Opa!“

„Ruhig Sabrina, ich bin ja da. Niemand tut dir was.“

Sie hörte auf, um sich zu schlagen und sah ihn an: „Opa? Was ist los?“

„Nichts. Ich habe mich nur in deinen Stuhl gesetzt und der hat das nicht ausgehalten. Der ist jetzt hin.“

Sie schaute zu dem kaputten Stuhl und prustete erleichtert los: „Der Stuhl? Ich dachte, da ist wieder dieser Mann, der vorhin da war. Marinus, ich dachte, Marinus wäre zurückgekommen.“

„Nein, das siehst du ja.“

„Komm unter meine Decke Opa, das Bett hält dich schon aus.“ Gerhard kletterte in das Bett und Sabrina deckte sie beide zu. Dann kuschelte sie sich in seinen Arm. Bald darauf hörte Gerhard ihre leisen ruhigen Atemzüge: „Hoffentlich schläft sie durch. Das hat sie heute sehr mitgenommen. Zuerst der Tote im Park, dann hat sie auch noch alles mit angehört, was Karl und ich besprochen haben. Kein Wunder, sie ist ja noch ein Kind. Das war zuviel für sie heute.“ Bald war auch er eingeschlafen und träumte: Er sah sich und Evelyn Hand in Hand spazieren gehen. Sie liefen durch Abensberg, wie ein verliebtes junges Pärchen. Danach gingen sie zum Kneitinger und aßen einen riesengroßen Eisbecher, wie Sabrina ihn gerne mochte. Danach ging er mit ihr zum Judotraining, weil er ihr zeigen wollte, wie das funktioniert. Als er mit ihr auf der Matte war, legte sie ihn ruckzuck aufs Kreuz. Sein Rücken tat ihm weh und auch sein Kopf. Als er sich über diesen strich, hörte er ein lautes, helles Lachen, ein Kinderlachen. Evelyn? Wie lachst du? Warum lachst du? Als er seine Augen öffnete, sah er Sabrina, die auf ihrem Bett stand und sich den Bauch hielt vor Lachen: „Opa! Du bist aus dem Bett gefallen! Das sieht lustig aus! Steh auf Opa, du hast sicher schlecht geträumt. Hast du mit Evelyn gekämpft?“ Gerhard hatte Mühe, sich aufzurichten, denn sein Kopf schmerzte gewaltig. Auch von seinem Rücken strahlten Schmerzen durch den ganzen Körper. „Evelyn? Wie kommst du auf Evelyn? Was ist mit ihr?“

„Du hast die ganze Zeit mit ihr geredet! Also Opa, das hätte ich von dir nicht gedacht! Du bist wirklich …! Also weißt du?“

„Was? Was habe ich geredet? Was habe ich gesagt?“

„Du hast Evelyn von mir erzählt, du hast ihr Komplimente gemacht und du hast ..“, sie kicherte: „Also Opa, wirklich …“

Gerhard wurde ungeduldig: „Na los, erzähl schon die ganze Geschichte! Trau dich ruhig! Ich will es wissen!“

Sabrina wurde ernst: „Also Opa, das darf man gar nicht erzählen. Weißt du, das lernen wir gerade in Bio.“

„Was? Was lernt ihr in Bio?“

„Wir lernen gerade, wie das geht, mit Mann und Frau, weißt du und …“

„Gut, gut, hör auf, ich will es doch nicht wissen!“

„Aber du hast doch …“

„Nein, ich will es nicht wissen.“

Sie hielt sich die Hand vor den Mund und kicherte: „Aber Opa, das war doch nur Spaß! Von so etwas hast du nicht erzählt.“

„Wirklich nicht?“

„Nein, wenn ich es dir sage.“

„Was dann? Was habe ich gesagt, als ich aus dem Bett gefallen bin?“

„Aua!“

„Aua? Sonst nichts?“

„Nein, sonst nichts.“ Gerhard stand auf, stellte sich neben Sabrinas Bett und kam sich ziemlich lächerlich vor. Er stand da, mit schmerzendem Kopf, der Rücken tat weh und Sabrina saß im Bett und lachte ihn aus. „Das ist nicht lustig, gar nicht lustig, Sabrina. Ich habe Kopfweh, der Rücken tut weh und du lachst.“ Sie sprang aus dem Bett, nahm ihn in die Arme und versuchte ihn zu trösten: „Armer Opa, du kannst einem leidtun. Da musst du dir die Nacht mit deiner Enkelin um die Ohren hauen und von deiner Freundin darfst du nur träumen. Du tust mir wirklich leid.“

„Willst du mich auf den Arm nehmen?“

„Nein Opa,“, lachte sie „das würde ich mich nie trauen!“

„So jetzt frühstücken wir erst einmal!“

„Gute Idee Opa! Ich zieh mich nur schnell an.“

„Wozu?“

„Erst einmal will ich Semmeln holen, oder magst du lieber Croissants? Außerdem, das hat mir Mama beigebracht, setzt sich eine junge Dame nicht im Nachthemd an den Frühstückstisch.“

„Sehr lobenswert, was dir deine Mama beibringt. Mir bringst du bitte Semmeln mit und für dich nimmst du Croissants. Ich mach einstweilen Kaffee und Kakao.“

„Aber du ziehst dich auch an oder?“

„Natürlich, ich weiß doch, was sich gehört.“

„Davon habe ich in den letzten Tagen aber nichts bemerkt“, lachte sie.

„Naja, ab und zu gibt es da schon mal eine Ausnahme, die hast du ja auch gemacht, wenn ich mich erinnere. Du warst die letzten Tage auch mit Nachthemd am Tisch.“

„Da musst du dich aber täuschen, Opa. Vielleicht hast du von deiner Evelyn geträumt?“ Gerhard verließ das Zimmer und ging hinunter. Zunächst begab er sich aber ins Bad, duschte ausgiebig und hörte, als er aus der Dusche stieg, Sabrinas Stimme: „Ich bin dann mal weg Opa!“ Gerhard rasierte sich noch, putzte sich die Zähne und ging dann ins Schlafzimmer, um sich umzuziehen. Als er damit fertig war, kochte er Kaffee und stellte Milch auf den Herd, um für Sabrina den versprochenen Kakao zuzubereiten. Danach deckte er noch den Tisch, und noch ehe er damit fertig war, kam Sabrina zur Haustüre herein: „Ich bin wieder daaa!“

„Das ging aber schnell!“

„Ich hab mir dein Fahrrad ausgeborgt! Du solltest dir aber mal ein neues Fahrrad kaufen!“

„Warum denn das? Das Alte geht doch noch ganz gut!“

„Ja aber modern ist es nicht mehr. Das ist sicher schon hundert Jahre alt!“

„Vierzig, um genau zu sein.“

„So scheppert und klappert es auch. Schlimmer als du heute Nacht.“

„Was soll denn das schon wieder heißen? Ich scheppere und krache?“

„Naja, deine Gelenke Opa, die krachen schon etwas.“

„Mir fehlt das Training, das ist alles.“

„Dann solltest du aber schnellstens mal wieder hingehen. Du bist doch sonst nicht so nachlässig, was das betrifft.“ Gerhard wusste genau, dass es höchste Zeit war, mal wieder zum Judo-Traing zu gehen. Er merkte es selbst, wie seine Gelenke steifer wurden. Aber das würde er bald ändern. Vielleicht noch heute? Mit Evelyn? „Evelyn? Mit ihr muss ich unbedingt heute noch reden. Sie muss mir sagen, ob da was ist, zwischen Sandra und Marinus. Sie wird das wohl wissen.“ Sie frühstückten in Ruhe, denn Sabrina ließ sich viel Zeit. Sie genoss ihre Croissants und schlürfte den Kakao langsam. Gerhard dagegen hatte es eilig, ihm brannte die Zeit unter den Nägeln. Noch bevor Sabrina fertig war, hatte er seinen Kaffee getrunken und seine Semmeln, die er mit Butter und Honig bestrichen hatte, verzehrt. Er stand auf und Sabrina sah ihn erstaunt an.

„Was hast du es denn heute so eilig Opa?“, fragte sie.

„Ich muss nochmal weg.“

„Zu Evelyn?“

„Ja“

Sie lächelte süffisant: „Zu Evelyn? Von der hast du doch heute Nacht geträumt, warum hast du es denn so eilig?“

„Ich muss mit ihr reden. Ich habe da noch ein paar Fragen.“

„Ob sie die nächste Nacht mit dir verbringt? Live und mit Gefühl?“

„Was du schon wieder denkst. In deinem Alter …“

„In meinem Alter darf man an so etwas denken, nur ..“

„Tun darf man es noch nicht.“ Gerhard verließ die Küche und ging hinaus. Heute hatte er wieder nur sein weißes Hemd an, denn es war schon am frühen Morgen recht warm draußen.

Mord auf der Liebesinsel

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