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Verlegehinweis aus dem Jahr 1930

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Die Stöße müssen scharf aufeinanderpassen

Verlegehinweise aus dem Jahr 1930 (über die Verlegung von Buchen- und Föhrenlangriemen, welche genau einzuhalten sind):

Die Riemen sind nach der Farbe etwas zusammenzusortieren und sauber zu verlegen.

Dieselben müssen voll gefedert und gut genagelt werden; wo es nötig ist, ist richtig und sachgemäß aufzufüttern. Von der Wand ist unbedingt ein Abstand von 1 – ½ cm zu lassen. Es ist genau nach der Einteilung zu verlegen und die Stöße müssen scharf aufeinanderpassen und so ganz durchgehen. Nach Verlegung des Bodens ist dieser sauber abzuziehen und dann einmal zu ölen.

Hans Keitel & Co. Parkettfabrik Uffenheim

Das war Knochenarbeit, denn die Klebemasse wurde auf ca. 150 °C erhitzt, dann mit schweren Eimern transportiert, vom Parkettleger verteilt und der unterseitig mit einem Schwalbenschwanz ringsum versehene Parkettstab in diese eingedrückt. Da man sich sehr leicht die Finger verbrennen konnte, wurden auch bald die ersten kaltflüssigen Klebemassen entwickelt. Glücklich waren die Fachleute mit den neuen Verlegemethoden aber keinesfalls, nachzulesen in dem 1929 erschienenen Fachbuch „Parkettboden“ von M. Großkopf: „ … Vorweg soll aber gleich gesagt sein, dass es keine Fußbodensorte gibt, die so viel Streitigkeiten, Ärger und Schäden verursacht, wie gerade die Verlegung von Stabparkettfußböden mit Teerasphalt.“

In der Kritik standen technische Eigenschaften dieses Klebstofftyps, wie zum Beispiel die richtige Druckfestigkeit. Eine dafür anerkannte Prüfungsmethode aus den 20er Jahren ist aus heutiger Sicht sicherlich gewöhnungsbedürftig: „ … Eine in Fachkreisen bekannte und praktische Art, sich von der Druckfestigkeit des Teerasphalts zu überzeugen, die von jedermann sofort ausgeführt werden kann, ist die, dass man mit den Zähnen darauf beißt. Bei druckfestem Teerasphalt darf kein Eindruck der Zähne hinterbleiben, ein geringer Eindruck kann sich höchstens zeigen, wenn das Stück Asphalt längere Zeit im Munde, also einer Temperatur von 35 – 37 °C ausgesetzt war.

Ferner muss ein kleines Stück druckfesten Teerasphaltes sich im Munde mit den Zähnen vollkommen zermahlen lassen, so dass man glaubt, auf Sand herumzubeißen. Wendet man diese allerdings etwas grobe, aber immerhin zur Beurteilung ganz gute Probe der Praxis bei zu weichem Asphalt an, so versagt sie völlig; der Teerasphalt hinterlässt beim Zusammendrücken der Kiefer nicht nur den Zahndruck, sondern lässt sich direkt in zwei Teile beißen.“

Die beschriebenen Analysen sind einwandfreie Beweise bei vorkommenden Streitigkeiten, wurde dazu angemerkt.

Als Alternative zu den Asphaltverlegungen kam ein neuer Klebstoff auf den Markt: Parabest. Die Verlegungsart wird prompt als umwälzender Fortschritt in der deutschen Parkettindustrie beurteilt, denn Parabest soll alle Nachteile, die der Verlegung in den heißen Teerasphalt oder der Verlegung in kalte Asphaltklebemasse anhaften, beseitigen.

Bei Parabest handelt es sich um eine homogen-zähe Masse, schreibt Großkopf, ein Verbindungsmittel von gummiartiger, plastischer Beschaffenheit, frei von Teer, Pech, öligen und mineralerdigen Stoffen von erstaunlich großer Klebekraft und dauernder geschmeidiger Elastizität.

Ein namentlich nicht genannter Verleger beschrieb seine ersten Erfahrungen so: „Wir haben jetzt einige Tausend Quadratmeter Parkett mit Parabest verlegt und haben unsere Auftraggeber damit immer voll befriedigt. Bei harter ebener Betonunterlage ist ein Hochgehen fast ausgeschlossen, denn wir konnten mehrfach beobachten, dass die in Parabest verlegten Parkettböden infolge Einwirkung starker Feuchtigkeit sich bis zur Wand ausdehnten und dann nur die äußersten Parkettstäbe sich schrägstellten. Die Reparaturarbeiten waren deshalb leicht, billig und ohne Unbequemlichkeit auszuführen.“


Parabest. Die Vorzüge waren verheißungsvoll (aus M. Großkopf „Parkettboden“).

Deutsche Parkettgeschichte

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