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Dummköpfe
ОглавлениеDas Gehirn eines Dummkopfes – meint Bernard Shaw – verdaut Philosophie zu Torheit und Wissenschaft zu Aberglauben. Der Dummkopf produziert Ideologien, Phrasen, Pseudokunst und Pseudowissenschaft. Bei ihm kommt immer nur Unsinn heraus. Es wäre darum für ihn besser, wenn er sich weniger Wissen und Bildung aneignen würde, dann könnte er seine Umwelt weniger verwirren und ihr weniger schaden. Natürlich besitzen auch Dummköpfe Verstand. Sie könnten gescheit sein, wenn sie ihn zu gebrauchen wüssten. Ihre Tragik besteht darin, dass ihnen die Unterscheidungsgabe fehlt: was ist gut und was ist richtig und wie setze ich es sinnvoll ein? Denn es kommt nicht darauf an, wie viel Nahrung einer zu sich nimmt, sondern wie er sie verdaut.
Auch Gehirne können unter Verdauungsschwierigkeiten leiden. Wer Eindrücke und Gedanken wahllos und hastig schluckt, muss damit rechnen, dass sie ihm Blähungen bereiten. Christoph Lichtenberg äußerte einmal - in der ihm eigenen Ironie - den Zweifel, ob das Gehirn wirklich das edelste Organ des Menschen ist. Und er sagt zu Recht: Während der Magen alles Verdorbene schon nach wenigen Minuten erbricht, behält das Gehirn verdorbene Nahrung oft bis ans Lebensende. Dummheit ist entmutigend, weil keine Aussicht auf Besserung besteht. Der französische Schriftsteller Dumas wagte deshalb die Behauptung, dass Schlechtigkeit der Dummheit vorzuziehen sei: denn schlechte Menschen können ab und zu gut auch sein, Dumme aber sind immer bloß dumm. Und das ist entmutigend.