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1.2 Erstellung der persönlichen Situationsanalyse

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Nur die eigene Perspektive zählt

Wie wenden Sie jetzt die Analyse an? Mit welcher Technik oder Methodik gehen Sie vor? Wichtig bei der Durchführung Ihrer persönlichen Situationsanalyse ist, dass Sie alles aus der Ich-Perspektive betrachten. Sie berücksichtigen nur Ihre eigene Sichtweise, eigene Erinnerungen, eigene Erfahrungen und eigene Einschätzungen. Sie dürfen nicht auf Ratschläge oder Meinungen anderer zurückgreifen. Ausschlaggebend ist nur Ihre Sicht, Ihr Standpunkt und Ihr Urteil. Die Bedeutung, die manche Dinge für Sie selbst haben, ist von keiner anderen Person vollständig nachvollziehbar oder wird gleich bewertet. Niemand kann sich ganz in Ihre Situation versetzen, weil jeder Mensch sich in einer anderen Situation befindet.

Äußere Voraussetzungen

Wählen Sie einen ruhigen Ort für Ihre Analyse aus, frei von Hektik. Nehmen Sie sich genügend Zeit. Es darf zu keinen Fremdeinflüssen kommen. Außerdem sollten Sie eine gute Stimmung haben, das hebt Ihre Bereitschaft für die Aufgabe.

Führen Sie die Analyse schriftlich durch. Dabei nutzen Sie für jede Frage und jeden Analysepunkt ein neues Blatt Papier oder eine andere PC-Seite. Gestalten Sie sie optisch ansprechend. Das stärkt den Wahrnehmung- und Beeinflussungseffekt. Sorgen Sie dafür, dass nur Sie allein Zugriff auf diese Niederschrift haben. Es handelt sich schließlich um etwas sehr Persönliches.

Wenn Sie diese Dinge beachten, haben Sie die wesentlichen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Analyse geschaffen. Diese benötigt man, um den folgenden Fragenkatalog nutzen zu können. Er basiert auf der Vorgehensweise des Unternehmerzentrums Helfrecht (www.helfrecht.de).

Trennung von Stärken und Schwächen

Mit diesem Fragenkatalog haben Sie die Möglichkeit, Ihre persönliche Situationsanalyse praktisch anzuwenden. Die Fragen sind in Plus-Situationsfragen und Minus-Situationsfragen gegliedert. So wird schon vorab die strikte Trennung von Stärken und Schwächen dargestellt.

Fragen

Formulieren Sie Ihren Lebenslauf – ähnlich wie bei einer Bewerbung. Nennen Sie die Jahreszahlen und beschreiben ausführlich die dazugehörigen Ergebnisse, Aufgaben und Leistungen. Beantworten Sie anschließend die folgenden Fragen.

Fragen zu Ihrem Lebenslauf

Positiv Negativ
■ Welche Ereignisse aus meinem Lebenslauf sind positiv für meinen persönlichen Erfolg und für mein Gedeihen? Welche Tendenzen ersehe ich daraus? (Plus-Situation) ■ Welche negativen, meinem Gedeihen und Erfolg abträglichen Tendenzen erkenne ich aus meinem Lebenslauf? (Minus-Situation)
■ Welche Menschen fördern mein Gedeihen, meinen persönlichen Lebenserfolg? (Plus-Situation) ■ Welche Menschen beeinträchtigen mein Gedeihen? (Minus-Situation)
■ Welche Gegenstände in meiner Situation fördern mein Gedeihen, meine Leistungsfähigkeit, meine Schaffensstimmung? (Plus-Situation) ■ Welche Gegenstände in meiner Situation beeinträchtigen mein Gedeihen, meine Leistungsfähigkeit, meine Schaffensstimmung? (Minus-Situation)
■ Welche Situationen und Umstände fördern meinen persönlichen Erfolg, mein Gedeihen? (Plus-Situation) ■ Welche Situationen und Umstände beeinträchtigen meinen persönlichen Erfolg, mein Gedeihen? (Minus-Situation)
■ Mit welchen meiner Kenntnisse und Fähigkeiten kann ich wem welchen Nutzen bieten? (Plus-Situation) ■ Welche Kenntnisse und welche Fähigkeiten fehlen mir zu dem von mir gewünschten Erfolg? (Minus-Situation)
■ Welchen Einzelpersönlichkeiten und welchen Gruppen bin ich ein Wert, weil ich deren Gedeihen und Erfolg durch private oder berufliche Leistungen eindeutig und messbar gefördert habe? (Plus-Situation) ■ Welche Einzelpersönlichkeiten oder Gruppen lehnen mich ab, weil sie durch mein Handeln im privaten oder beruflichen Bereich in ihrem Gedeihen, in ihrem persönlichen Erfolg beeinträchtigt werden? (Minus-Situation)
■ Was kann ich dazu in Zukunft tun? Was werde ich tun? (Plus-Situation)

Auswertung

Als Nächstes werten Sie die Situationsanalyse aus und formulieren Ihre Ziele. Sie können diese gewichten, zum Beispiel mit Priorität 1, 2 und 3.

Prioritäten vergeben

Priorität 1 haben die Ziele, die Ihnen einerseits am dringlichsten, andererseits aber am ehesten umsetzbar erscheinen. Die Ziele der Priorität 2 sind auch sehr dringliche Ziele, die aber nicht ganz so leicht zu verwirklichen sind. In die dritte Kategorie kommen die restlichen Ziele, die sich nicht so notwendig und dringend darstellen, unabhängig von ihrer Realisierbarkeit.

Ziele machen stark

Diese Ziele lassen Sie dann gefestigter und widerstandsfähiger werden. Sie wissen was bzw. wohin Sie wollen. Unlösbare Probleme und unausweichliche Situationen werfen Sie nicht mehr so schnell um, sondern zwingen Sie, sich häufiger und besser mit sich selbst auseinander zu setzen.

Ergänzende und vertiefende Informationen zum Thema Zielmanagement finden Sie im Kapitel A 6 dieses Buches.

GABALs großer Methodenkoffer

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