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BERÜHREN, FÜHLEN UND GEBORGENHEIT

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Schon als kleines Kind musste ich alles berühren, was mir interessant erschien, ich war ein echt haptischer Typ. Ich wollte wissen, wie sich bestimmte Gegenstände oder Tiere oder Menschen anfühlen und ihre Konsistenz erforschen. Am Liebsten streichelte ich die Nüstern eines Pferdes, sie waren so unglaublich zart und weich, wie Samt und Seide. Jemanden zu berühren und zu sehen, wie die Reaktion ist oder selbst berührt zu werden, fand ich damals äußerst spannend und entspannend.

Mein Vater kraulte mich damals immer in den Schlaf und erzählte dabei wunderschöne selbst ausgedachte Märchen, das hat mich wohl geprägt.

Ich wollte auch anderen dieses schöne Gefühl von Geborgenheit und Wärme und dieses Lustgefühl vermitteln. Das waren damals natürlich noch keine erotischen Lustgefühle, sondern ein wohliges Lustgefühl.

Im Kindergarten und später in der Schule krabbelte ich in den Pausen meine Freunde, die es immer sehr genossen.

In meiner Jugend so ab dem 15. Lebensjahr leitete ich Kinder- und Jugendfreizeiten mit Studenten zusammen. Die ersten Jahre waren wir im Familienferiendorf Mauloff der evangelischen Kirche im Hintertaunus. Dort hielt ich sogar Gottesdienste ab. Hier kamen Familien aus ganz Deutschland zusammen. Die Eltern konnten sich endlich mal erholen, da tagsüber die Kleinen im Kinderclub und die Jugendlichen im Jugendclub waren. Am Abend gab es dann den Elternclub mit verschiedenen Veranstaltungen, wie Folklore mit Tänzen aus der ganzen Welt, die ich mit einer Erzieherin leitete. Damals war ich gerade mal 14 Jahre alt. An diesen Abenden mit meinem Lieblingspfarrer, lernten meine Eltern zwei Jahre zuvor eine nette Familie (Christin und ihren Mann) auch mit drei Kindern aus Berlin kennen und eine Frau aus Frankfurt, mit der sie bis ins hohe Alter befreundet sein sollten.

Jahre später arbeitete ich in den Sommerferien bei der Stadt Frankfurt, Bad Homburg oder Wiesbaden als ehrenamtlicher Jugendbetreuer, insgesamt 15 Jahre als Kinder und Jugendbetreuer, neben meinem Krankenhausjob.

Einige Jugendfreizeiten machte ich auch mit meinem Bruder zusammen und wir und die Kids hatten immer viel Spaß.

All die Jahre als Kinder- und Jugendbetreuer brachte ich den Kids bei, wie man selbstgemachte Kosmetik anfertigt und sie anwendet, unter anderem auch Massageöle, die wir dann auch praktisch anwendeten. Das kam sehr gut an, sie spürten sich und machten neue Erfahrungen im Wahrnehmen des eigenen Körpers. Dabei bemerkte ich leider auch, dass viele Kinder oder Jugendliche nicht genug Zärtlichkeit von ihren Eltern erhielten, da sie extrem nach Berührung lechzten.

In der Zeit, während ich als Kinderkrankenschwester gearbeitet habe, konnte ich meine Leidenschaft zu berühren ständig mit einbringen, was den kleinen Patienten immer sehr gut tat.

Später arbeitete ich in der allgemeinen Pflege, aber auch da waren die Menschen jeden Alters dankbar für jegliche Art der Berührung.

Berührung, Streicheln oder liebevolle Massagen stärken das Immunsystem. Es kommt zu einer Reduktion der Stresshormone wie Cortisol, Noradrenalin und Adrenalin. Dadurch kommt es zur Ausschüttung von Endorphinen und Serotonin-Glückshormonen und Oxitocin dem Kuschelhormon. Es fördert die allgemeine Zufriedenheit und Ausgeglichenheit. Manche große wie auch kleine Patienten verzehrten sich gerade zu, von mir berührt zu werden und freuten sich, wenn ich wieder Dienst hatte. Berührung ist so wichtig und etwas Essentielles im Leben, was so viele leider vermissen, weil sie alleine leben oder gemeinsam aber einsam sind, da man sich oft auch auseinander gelebt hat.

Tantra, das Feuer meiner Passion

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