Читать книгу Endlich im Knast! - Werner Siegert Ingrid Schumacher - Страница 9

„Wer sagt denn, dass es Unsinn ist. Frauen, wissen Sie ....“

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„Ja, sind so sensibel, ich weiß.“

„Außerdem war es ein Wellensittich, Herr Kommissar. Kanarienvögel sprechen nicht, sie singen.“

„Haben Sie viele Frauen gekannt, Herr Doktor Schäfer?“

„Unzählige. Ich war Scheidungsanwalt und habe sie vertreten. Im Grunde sind sie doch alle Opfer unseres männlichen Gewaltpotenzials.“

Wer wollte es Elsterhorst verdenken, dass er darauf nicht einging?!

„So, und nun erklären Sie mir genau das Prozedere.“

„Ich fand so einen Zettel:

Gehe für Sie in den Knast. Auch lebenslänglich. Habe nichts mehr zu verlieren, bin 67 und krank. Kontakt nur über Kurt.

„Wo fanden sie den?“

„Ach irgendwo. Die liegen an vielen Stellen rum. Jedenfalls dachte ich, das müsste doch umgekehrt auch funktionieren und rief Kurt mit einer Anzeige unter ‚Vermischtes’ auf, sich zu melden.

Das tat er auch mit einem Brief .... ohne Absender. Darin war das Schreiben von Emma Krämer. Dann kam ein Telefonanruf, ob ich das machen wolle. Ich sagte zu. Es war ja ein Akt der Barmherzigkeit. Die arme alte Dame!“

„Natürlich. Und Sie wollten in den Seniorenknast. Mit einem Mord.“

„Es wäre Töten auf Verlangen gewesen. Es hätte uns beiden geholfen!“

„Und weiter?“

„Es kam ein weiterer Brief mit allen Unterlagen. Ein genauer Plan, wo und wann ich hingehen sollte. Da, wo die alte Dame sterben wollte.

„Im Englischen Garten“

„Ja, im Englischen Garten. Ich hatte alles befolgt. Meinen Anzug, die Handschuhe, der auffällige Gang. Alles ziemlich schwierig, wenn man halbblind ist. Dann kamen die. Natürlich sah ich das nur verschwommen. Ich gab dem jungen Mann, der den Rollstuhl fuhr, das Geld und er mir die Spritze.“

„Welches Geld?“

„Ja, wo leben Sie denn, Herr Kommissar? Nichts ist umsonst, auch nicht der Seniorenknast!“

„Wie viel?“

„Zehntausend Euro!“

Ein junger Mann? Die Frau im Rollstuhl war Esmeralda gewesen. Und der junge Mann Tommy? Oh, bitte nicht Tommy. Er würde nach ihm fahnden müssen. Sittenwidrige Bereicherung oder so was - aber das war ja gottlob nicht sein Ressort.

„Wie es weiter ging, wissen Sie, Herr Elsterhorst. Ich habe meinen Teil des Vertrags erfüllt!“

„Ja, haben Sie.“

„Und?“

„Sie hören von mir.“

Elsterhorst erhob sich und rief nach dem Polizisten.

„Bringen Sie ihn zurück!“ sagte er zu dem Beamten.

Und zu Schäfer gewandt: „Alles wird gut. Schreiben Sie Ihren Brief und ich werde dafür sorgen, dass sie ihn bekommt.“

Noch am Nachmittag fand in der Ettstraße eine Konferenz statt. Am selben Abend wurde Schäfer in die Sonderstrafanstalt für alte und kranke Straffällige überführt . Dort sollte er bleiben, bis sein Fall geklärt war. Und einiges andere auch.

„Den sollte man schon wegen seiner Dummheit einsperren“, dachte Elsterhorst. Aber vielleicht müsste er dann gleich mitgehen. Und genau das hatte er auch vor. Vielleicht gäbe es dort noch mehr Verdachtsfälle aufzuklären.

Endlich im Knast!

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