Читать книгу Wenn im Wal die Puppen tanzen - Wiebke Otto, Annedore Oligschlaeger, Alexander Otto - Страница 13
Auf- und Abgänge
ОглавлениеDie Puppe erscheint nicht einfach auf der Bühne, indem sie nach oben geschoben wird. Auf- und Abgänge sollten vielmehr gestaltet werden und eine gewisse Zeit andauern. Für das Publikum ist es spannend, die Puppe „ankommen“ zu sehen. Während diese langsam sichtbar wird, kann das Publikum die Puppe entdecken und auf die Szene hinfiebern. Durch gezielte Auf- und Abgänge wird die Puppenwelt auf der Bühne etabliert und das Geschehen für das Publikum nachvollziehbarer.
Dafür können verschiedene Gänge benutzt werden. Die wohl gebräuchlichste Variante ist das „Aus-der-Entfernung-Kommen“. Hierbei startet die Puppe weit vom Vorhang entfernt, kurz unterhalb der Spielleiste, und wird mit jedem Schritt nach vorne zum Vorhang etwas höher gesetzt – bis sie vollständig sichtbar ist. Auch beim „In-die Entfernung-Gehen“ sollte man die Puppe lange beim Weggehen beobachten können. Derartig geführte Auf- und Abgänge wirken auch entschiedener, als wenn man die Puppe einfach nur am Vorhang „aufpoppen“ lässt.
Bei Auf- und Abgängen sind den Ideen keine Grenzen gesetzt: Die Puppe kann zum Beispiel über eine imaginäre Treppe oder einen imaginären Fahrstuhl erscheinen und abgehen. Spielt eine Szene zum Beispiel im Kaufhaus, kann die Puppe eine Rolltreppe benutzen. Dazu braucht es keine zusätzlichen Requisiten – es reicht aus, die entsprechenden Bewegungen zu imitieren. Kommt die Puppe etwa mit einem Fahrstuhl auf die Bühne, kann das durch ein kleines Ruckeln am Ende der Fahrt simuliert werden. Verlässt sie die Bühne wieder damit, drückt sie auf einen imaginären Knopf, steigt nach einem „Bing“ in den Fahrstuhl und bewegt sich „fahrstuhlmäßig“ nach unten. (Um diese Bewegungen glaubhaft darstellen zu können, sollten die echten Bewegungen zuvor analysiert werden.)
Damit die Puppe bei Auf- und Abgängen immer am selben Ort Fahrstuhl oder Treppe benutzt, ist es übrigens hilfreich, sich mit Klebeband eine Markierung zu machen.