Читать книгу Wahr oder falsch? Die spannendsten 666 Alltagsmythen - Wilfried Bauer - Страница 10
Mythen über Alkohol
ОглавлениеIn Deutschland konsumieren etwa 9,5 Millionen Menschen Alkohol in einer Form, die gesundheitlich absolut riskant ist. Pro Kopf konsumieren die Deutschen etwa 10 Liter reinen Alkohol. Nach Schätzungen sind etwa 1,5 Millionen Menschen Alkohol abhängig. Mit dem betroffenen Umfeld leiden schätzungsweise 6 Millionen Menschen unter dieser Sucht. Nur ca. 10 Prozent der Abhängigen unterziehen sich einer Therapie. Die Mehrzahl viel zu spät. Das Feuerwasser kann aber auch gelegentlich zu sich genommen werden. Es kann ein Familienfest lustig werden lassen. Oder ein guter Tropfen, ein schönes Glas Wein das mit Genuss getrunken wird, kann fröhlich und unbeschwingt machen. Um diesen Stoff, der die Einen für Momente glücklich macht und für die Anderen der Untergang ist, der ihr Leben zerstört gibt es viele Mythen.
Wenn hier von Alkohol die Rede ist, dann nicht gerade von Bier und Wein, sondern von den höherprozentigen Wässerchen.
Ein Schnäpschen am Tag kann doch nicht schaden
Falsch! Alkohol ist ein Zellgift, das jede Zelle des Körpers schädigt. Der tägliche Konsum des „Schnäpschens“ erhöht das Risiko eine Vielzahl von Erkrankungen zu entwickeln. Risikoreich wird der tägliche Konsum von 13 Gramm reinem Alkohol für Frauen und 25 Gramm reinem Alkohol für Männer. Das gilt für gesunde Menschen, die keine Stoffwechselerkrankung haben wie, Fettleber oder Metabolisches Syndrom (starkes Übergewicht mit Fetteinlagerungen im Bauch, Bluthochdruck, erhöhter Blutzuckerspiegel, gestörter Fettstoffwechsel). Gesunde sollten an drei Tagen der Woche keinen Alkohol trinken, damit sich die Leber „erholen“ kann. Wer Fettstoffwechselstörungen hat, sollte sieben Tage die Woche auf C2H5-OH verzichten.
Nach einer fettigen Mahlzeit wird mehr Alkohol vertragen
Falsch! Die Alkoholaufnahme wird nur verzögert und gelangt trotzdem ins Blut und damit ins Gehirn. Die Promille steigen also langsamer an.
Alkohol lässt sich durch viel körperliche Bewegung ausschwitzen
Falsch! Fünf Prozent werden über die Haut ausgeschieden. Der Rest wird von der Leber abgebaut. Auch durch Sport kann keiner schneller nüchtern werden.
Kaffee trinken macht schneller nüchtern
Falsch! Mag sein, dass ein starker Kaffee subjektiv das Gefühl vermittelt, nüchterner zu werden. Aber der Alkoholabbau durch die Leber wird dadurch nicht gestört.
Energy Drinks machen schneller nüchtern
Falsch! Hier gilt das Gleiche, wie für Kaffee.
Ein kleiner Schlaf macht schneller nüchtern!
Falsch! Nach einem kurzen Schlaf hat mancher das Gefühl er sei wieder nüchtern, weil es nicht mehr so dreht im Kopf. Leider ein Irrtum. Denn auch im Schlaf werden zwischen 0,1 und 0,2 Promille pro Stunde im Körper abgebaut.
Beim Kochen verdunstet der Alkohol
Jein! Ist nur die halbe Wahrheit. Der Alkohol verdunstet bei einer Temperatur von 78 Grad Celsius, also schneller als Wasser. Im Koch- oder Bratgefäß befinden sich aber auch noch andere Zutaten wie, Fett, Fleisch und Gemüse, die den Alkohol speichern. Nach ca. 20 Minuten Gar- oder Kochzeit ist der Anteil an Alkohol immer noch um die 40 Prozent.
Alkohol erwärmt den Körper
Falsch! Die Blutgefäße werden durch den Trank erweitert bis in die peripheren Teile des Körpers. Das kann ein Gefühl der Wärme erzeugen. Aber hier wird die Wärme an die Außenwelt auch abgegeben. Zu viel Alkohol kann die Körpertemperatur bis zu einem Grad absenken.
Ein Schnäpschen und schnell ins Reich der Träume
Falsch! Tatsächlich kommen nach einem abendlichen Schnäpschen viele schneller in den Schlaf, denn er betäubt. In der Abbauphase des Alkohols wird der Schlaf dann meist unruhig und bleibt oft traumlos. Nachts kommt es zum mehrfachen kurzzeitigen Erwachen. Am nächsten Morgen fühlen sich viele Menschen wie gerädert. Der Schnaps sorgt meist für einen schlechten Schlaf.
Das tägliche Glas Rotwein sorgt für ein stabiles, gesundes Herz und damit für ein langes Leben
Falsch! Es sind die im Rotwein enthaltenen Flavonoide, die das Herz schützen. Die sind aber auch im Traubensaft oder Tee enthalten. Das Essen von roten Trauben hat den gleichen Effekt. Wer eine Fettleber hat, sollte auf das tägliche Glas Rotwein verzichten. Denn hier verstoffwechselt die Leber jedes Gramm Alkohol in Fett.
Wer durcheinander trinkt bekommt schneller einen Schwips
Falsch! Der Schwips kommt von der reinen Menge (Prozent) Alkohol. Dem ist es egal wovon der Alkohol kommt, vom Bier, vom Schnaps oder Likör.
Betrunkene und kleine Kinder sagen die Wahrheit
Jein! Alkohol hat auf jeden Menschen eine andere Wirkung. Die Einen werden müde, die Anderen werden lustig, wieder Andere werden aggressiv und manch einer wird redselig. Hier werden Hemmungen abgebaut und oft kommt der „wahre Charakter“ zum Vorschein. So manch Redseliger ärgert sich am nächsten Tag, dass er gestern zu viel ausgeplaudert hat.
Honig gegen den Kater
Richtig! Gegen den Kater hilft Fructose, weil dann der Alkoholabbau im Körper forciert wird. Aber das kann ebenso gut auch der Tomatensaft. Hier sollte dieser mit einem Löffel Speiseöl angereichert werden, sonst hilft das nicht.