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Mythen über Bier

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Aus China stammt das älteste überlieferte Bierrezept und dürfte etwa 5000 Jahre alt sein. Andere frühe Nachweise für Bier stammen aus dem altmesopotamischen Raum. Schon damals ließen die Ägypter halbfertig gebackenen Brot mit Wasser vergären, woraus eine Art Bier wurde. Mehrere Biersorten kannten die Kelten. Diese brauten ein einfaches Gerstenbier.

Aus vielen unterschiedlichen Zutaten wurden im Mittelalter Bier hergestellt. Die Menschen brauten damals mit obergäriger Hefe das Bier. Später gab es die Klosterbrauereien und es entstand ein geregelter Braubetrieb. In dieser Zeit war das Bier ein gutes Getränk für Kinder. Es hatte wenig Alkohol und war weithehend keimfrei. Damit hatte es eine bessere Qualität als das Trinkwasser. Der gute Kaloriengehalt des Getränkes ergänzte die ohnehin knappe Nahrung.

Heute wird Bier in unserem Land nach dem Reinheitsgebot gebraut. In Deutschland und anderen Ländern ist das Getränk welches am meisten konsumiert wir.

Im Jahr 2015 tranken die Deutschen durchschnittlich über 106 Liter Bier. Das ist schon erstaunlich. Um den Gerstensaft brodeln einige Gerüchte. Schauen wir mal, welche Weisheiten es um das liebe Getränk gibt.

Regelmäßiges Bier trinken verursacht einen Bierbauch

Falsch! Auf die Menge kommt es an. Denn ein Liter Bier (Pils) hat ca. 420 Kcal. Ein guter Liter Wein kann da schon mit 800 Kcal mehr bieten. Bier trinken regt aber den Appetit an. Das kann dann schon zu einem Bäuchlein führen. Wer eine Fettleber oder eine Fettstoffwechselstörung hat, bei dem wird jedes Gramm Alkohol zu Fett verstoffwechselt.


Bier auf Wein, dass lass sein

Falsch! Wo her stammt aber dieser Trinkspruch, „Wein auf Bier, das rat ich Dir?“ und „Bier auf Wein, dass lass sein?“ Diese Sprüche stammen aus dem Mittelalter. Dort galt Bier als das Getränk des einfachen Mannes aus dem Volk. Die Oberschicht im Mittelalter trank hingegen Wein.

Daher bedeutete Wein auf Bier, den Hinweis auf den sozialen Aufstieg. Hingegen bedeutete Bier auf Wein den sozialen Abstieg eines Menschen.

Diese Sprüche sind bis heute uns Menschen erhalten geblieben, ohne dass wir deren genaue Herkunft und Bedeutung kennen. In der heutigen Zeit glauben viele Menschen an die Wahrheit dieser Sprüche und denken dass sie mit unserem Stoffwechsel etwas zu tun haben.

Ein gutes Glas Pils sollte nicht unter sieben Minuten gezapft werden

Falsch! Nach sieben Minuten beginnt höchstens das Bier schal zu werden. Dieser Mythos galt vielleicht am Anfang des vorigen Jahrhunderts, als es noch die alten Zapfanlagen gab. Heute ist ein Glas Bier in weniger als drei Minuten gezapft.

Für Sportler ist Bier schädlich

Falsch! Bier in Maßen und nicht in Massen nach dem Wettkampf gleicht den Flüssigkeitsverlust aus. Zu dem werden dem Körper Kohlenhydrate, Eiweißbestandteile, Mineralstoffe und Vitamine zu geführt.

Im alkoholfreien Bier ist ein wenig Alkohol enthalten

Richtig! In Deutschland darf das alkoholfreie Bier maximal 0,5 Prozent Alkohol enthalten. Wer also am Nachmittag 10 Flaschen trinkt, hat schon etwas Alkohol im Blut. Wobei in Deutschland die alkoholfreien Biere meist weniger als die zulässige Höchstgrenze von 0,5 Prozent enthalten.

Bier kann nicht verderben oder „schlecht“ werden

Richtig! Gemeint ist der Gerstensaft in der geschlossenen Flasche. Wenn das Bier „frisch“ ist, dann schmeckt es in der Regel am besten. Der Biergenuss nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum lässt meist deutlich nach.

Warmes Bier ist gutes „Antierkältungsmittel“

Richtig! Omas altes Hausmittel lindert Schnupfen. Das ist den ätherischen Ölen und Bitterstoffen zu verdanken. Denn die Bitterstoffe wirken antibakteriell. Aber: warmes Bier und nicht heißes Bier! Die Temperatur sollte maximal 40 Grad Celsius betragen. Oberhalb dieser Temperatur zersetzen sich die Wirkstoffe. Das Getränk ist dann Schlaf fördernd und beruhigend. Ein Glas pro Tag ist hier ausreichend. Wenn Fieber im Spiel ist, sollten Sie vorsichtig mit Alkohol sein, weil das Immunsystem geschwächt wird.

In der Sonne wirkt der Alkohol im Bier schneller

Richtig! Durch das Schwitzen in der Sonne verliert der Körper mehr Schweiß und damit Wasser. Im Blut steigt die Alkoholkonzentration an und der Schwips stellt sich schneller ein. Das gleiche gilt aber für jegliche Getränke, die Alkohol enthalten. Der gleiche Mechanismus besteht, wenn ich nicht den Sonnenstrahlen ausgesetzt bin, aber bei warmem Wetter viel schwitzen muss.

Bier verschönert das Haar

Richtig! Nach dem Haare waschen etwas Bier in diese einmassieren und dann bei schwacher Hitze trocken fönen. Das gibt dem Haar besseren Halt und bringt sie zum glänzen.

In Deutschland darf nur Bier verkauft werden, dass nach dem „Reinheitsgebot“ gebraut wurde

Falsch! 1516 wurde das Reinheitsgebot in Bayern aus der Taufe gehoben und gilt heute als das älteste Lebensmittelgesetz der Welt. Hier durfte nur Gerstenmalz, Hopfen und Wasser zum brauen verwendet werden. Einige Zeit später kam dann noch die Hefe dazu. Aber in unserem Land gibt es Ausnahmen: Light- und Weizenbiere zählen zu den besonderen Bieren und bedürfen der behördlichen Genehmigung. Für diese Biere ist der Aufdruck: „nach dem Deutschen Reinheitsgebot gebraut“ ein Tabu. Das Reinheitsgebot gilt nicht für Biere aus der EU, diese dürfen auch noch andere Stoffe dem Gerstensaft zugeben.

Es gibt kein Bier auf Hawaii,

Falsch! Auch wenn das Paul Kuhn 1963 in seinem Schlager sang. Auf der Insel gibt es angeblich über einhundert Brauereien.

Bier vergrößert die weibliche Brust

Falsch! Wenn Frauen öfters Bier trinken bekämen sie größere Brüste. Leider ist dies eine Mähr. Die enthaltenen pflanzlichen Östrogene sind in so geringer Konzentration im Bier enthalten, dass sie keine Auswirkung auf das Wachstum der Brüste haben. Wäre das so, dann würden die Schönheitschirurgen keine Brüste mehr vergrößern müssen.

Wahr oder falsch? Die spannendsten 666 Alltagsmythen

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