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Dich selbst befragen

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Wenn es dir schwerfällt, mit anderen in Kontakt zu treten, kann dir eine Methode aus der Gewaltfreien Kommunikation des amerikanischen Psychologen Marshall Rosenberg helfen, den Gründen auf die Schliche zu kommen: der Selbstdialog.5

Nimm an, du befindest dich auf einer Party, aber du fühlst dich nicht wohl. Vielleicht hast du den Eindruck, dass du nicht richtig dazu gehörst, und fragst dich, was die anderen wohl von dir halten. Dies ist der Zeitpunkt, um mit dir in Dialog zu treten! Wende dich dem Teil deiner Persönlichkeit zu, der gerade dein Verhalten steuert, und frage ihn: »Was tust du gerade?« Die Antwort könnte lauten: »Ich habe mich in eine Ecke zurückgezogen.« Oder: »Ich rede laut und viel.« Oder: »Ich reiße die ganze Zeit Witze.« – »Ich halte mich an meinem Glas fest.« – »Ich rauche schon wieder so viel.« Und so weiter.

Nun kannst du diese Fragen stellen: »Was möchtest du mir zeigen?« – »Auf was möchtest du mich hinweisen?« – »Was möchtest du verbergen?« – »Was möchtest du beschützen?«

Vielleicht lautet die Antwort: »Ich bin unsicher.« Oder: »Ich möchte jemandem gefallen.« Oder: »Ich habe Angst davor, dass die anderen Gäste mich nicht mögen könnten.« Oder: »Ich muss aufpassen, dass niemand bemerkt, wie ungebildet ich bin.« Möglicherweise weisen dich die Antworten auch auf bestimmte bewertende Gedankenmuster hin: »Ich bin langweilig.« – »Die anderen sind geistreicher als ich.«– »Ich bin unfähig, in die Offensive zu gehen.« Die nächste Fragen lautet: »Welche tiefere Sehnsucht liegt all dem zugrunde?« Wenn du genau in dich hineinhorchst, wirst du feststellen: Es ist immer die Sehnsucht nach Verbindung. Sie äußert sich im Wunsch nach Akzeptanz, nach Aufmerksamkeit, Dazugehören. Nun fragst du den in dir aktiven Teil: »Führt dein Verhalten wirklich zu diesem Ziel?«

Einen solchen Selbstdialog kannst du immer führen, wenn dich etwas blockiert. Er wird dir helfen, dich nicht in kontraproduktives Verhalten zu verstricken. Vor allem aber führt er dich zu den Bedürfnissen hinter deinem Verhalten.

Bestehe am Ende aber nicht darauf, dass deine Wünsche und Bedürfnisse erfüllt werden. Bedürfnisse müssen nicht erfüllt werden, aber wollen gehört werden.Je mehr du dich gegen deine Situation wehrst, desto schmerzhafter wird sie. Manchmal kommt es einfach darauf an zu akzeptieren, dass Bedürfnisse gerade unerfüllt bleiben.

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