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Kapitel 3 Es ist an der Zeit umzudenken

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Sie brauchen sich nur bei Ihren Freunden und Verwandten umzuschauen: Wem kann die Schulmedizin bei chronischen Krankheiten wirklich wieder zur Gesundheit verhelfen? Wäre es nicht an der Zeit, Entstehung und Heilung von Krankheiten einmal ganz anders zu betrachten? Nach neuen Wegen zu suchen, da die symptomorientierte Therapie meist mehr schadet als nützt?

Ein Fallbeispiel

Als Sarah uns anrief, klang sie völlig erschöpft. Seit mehr als 15 Jahren war sie gegen alles Mögliche allergisch. Sie konnte kaum etwas essen, ohne starke Symptome zu entwickeln: Erschöpfung, Schmerzen, Entzündungen, Cystitis, Schwindel u. a. Sie hatte alles versucht, zuerst bei Ärzten und Immunologen, später mit Hilfe der Alternativmedizin, der Ernährungsberatung und anderer Ansätze, die vielleicht helfen konnten. Bestenfalls wurden gelegentlich ein paar Symptome beseitigt, aber die Ursache fand niemand.

Im Laufe der Jahre traf sie immer mehr Leute, die unter den gleichen Problemen litten oder andere chronische Gesundheitsprobleme hatten. Eines Tages wurde ihr schlagartig klar, dass die Medizin nicht in der Lage war, diese chronischen Probleme wirklich zu lösen. Sicher, einige der oberflächlichen Symptome ließen sich kontrollieren, aber die wirklichen Ursachen wurden nie angegangen, der eigentliche Krankheitsprozess nicht erkannt, immer nur die Symptome behandelt.

Leider musste Sarah feststellen, dass sich die Alternativmedizin dem gleichen Denken verschrieben hat. Beide können chronische Krankheiten nicht kurieren, weil sie sich an Symptomen und Krankheiten orientieren und nicht an den Prozessen, durch die Symptome und Krankheiten hervorgerufen worden sind. Deshalb haben beide so gut wie keine Chance, wirklich zu heilen.

Alternative Ansätze haben zwar einen anderen Anspruch. Aber in der Praxis denken die meisten Alternativtherapeuten wie Schulmediziner: „Welches Mittel kann bei diesem Symptom, kann bei dieser Krankheit helfen?“ Sicher, ihre Medikamente und Therapien haben meist weniger Nebenwirkungen. Aber sowohl die Schulmedizin wie auch die Alternativmedizin haben ein Problem, das sie von einer wirklichen Lösung abhält: Sie kennen keine Methode, um die Ursache – nämlich das Ungleichgewicht der grundlegenden Stoffwechselprozesse – zu erfassen und zu korrigieren.

Unsere Patienten wundern sich immer, warum wir nicht daran interessiert sind, welche Symptome bzw. welche Krankheiten sie haben. Doch das hat einen einfachen Grund: Wir wollen nicht die Krankheiten behandeln oder einzelne Symptome bekämpfen. Wir haben ein umfassenderes Ziel: Wir wollen die Gesundheit von Grund auf wiederherstellen. Denn nur so ist wirkliche Heilung möglich.

„Von Grund auf“ bedeutet: Wir müssen dem Körper genau das zur Verfügung stellen, was die Regulationssysteme seines Stoffwechsels wieder ins Gleichgewicht bringt. Denn eigentlich „weiß“ unser Körper, weiß jede Zelle, wie sie zur Gesundheit findet. Aber nur dann, wenn der Stoffwechsel im Gleichgewicht ist und ihm die richtigen Rohstoffe zur Regeneration zur Verfügung stehen. Deshalb spielt die Ernährung eine so entscheidende Rolle. Sie wirkt sich direkt auf das Stoffwechselgleichgewicht aus. Nur wenn sie zur individuellen Situation – zur individuellen Stoffwechsellage – passt, verhilft sie zum Gleichgewicht. Sonst erzeugt sie Ungleichgewicht – und damit Krankheit.

Und genau hier lag Sarahs Problem. Nach allem, was sie gelernt hatte, ernährte sie sich sehr gesund, mit viel biologischem Gemüse und Getreide, wenig magerem Fleisch, wenig Fett. Leider passte diese Ernährung aber nicht zu ihr, brachte ihren Stoffwechsel völlig aus dem Gleichgewicht und war letztendlich für ihre Probleme verantwortlich.

Mit unseren Tests hatten wir festgestellt, dass Sarah vor allem ein Schnellverbrenner war. Weiter unten gehen wir näher darauf ein, wie unsere Tests arbeiten. Hier ist nur wichtig: Schnellverbrenner brauchen für ihr inneres Gleichgewicht ziemlich viel Eiweiß und Fett und sie vertragen Kohlenhydrate nicht in großen Mengen. Und Sarah aß ziemlich genau das Gegenteil von dem, was eigentlich für sie richtig war. Für sie war es also keineswegs so gesund, wie sie immer gedacht hatte.

Schon ein paar Tage, nachdem sie unsere Vorschläge umgesetzt hatte, fühlte sie sich deutlich besser. Ihre Energie nahm in den folgenden Wochen und Monaten deutlich zu, ihre chronische Depression verschwand, sie konnte wieder ein normales Leben führen. Es ging nicht von heute auf morgen – der Wiederaufbau der Gesundheit dauert meist eine Weile. Aber sie wusste von Anfang an, dass sie auf dem richtigen Weg war, weil sie sich von Tag zu Tag besser fühlte.

Sarah ist kein Einzelfall. Wie ihr geht es vielen unserer Patienten mit allen möglichen chronischen Krankheiten. Wir sind selbst immer wieder erstaunt, wie gut sich der Körper regenerieren kann, wie er wieder gesund werden kann, wenn er genau die Nährstoffe bekommt, die er braucht.

Aber eigentlich ist das so erstaunlich auch wieder nicht. Wenn Sie bedenken, wie viel Sie Tag für Tag essen und dass es vor allem diese Nahrung ist, die Ihrem Körper die Rohstoffe zur Energieerzeugung, zur Regeneration und Reparatur liefert, dann wird klar, dass eine Ernährung, die nicht zu Ihnen passt und nicht liefert, was Sie brauchen, zu Mangel und damit zu Krankheiten führt.

Der alte Satz „Nahrung sei deine Medizin!“ beweist sich immer wieder – wenn es die passende Nahrung ist. Wenn sie nicht zum jeweiligen Typ passt, wird Nahrung zum „Gift“. Nahrung kann also nur dann als Medizin wirken, wenn von Anfang an klar ist, welche Nahrung für diesen Menschen geeignet ist. Sicher, es sind schon mit vielerlei Ernährungsformen erstaunliche Erfolge erzielt worden. Aber es ist wie beim Roulette: Jeder kann einmal Glück haben. Doch die Chance, genau die richtige Ernährung zufällig zu finden, ist kleiner als beim Roulette, viel kleiner. Nur wenn vorab der Stoffwechseltyp bestimmt wird, können wir vorhersagen, welche Ernährung hilft und welche schadet.

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