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2.3 Hygrische Abgrenzung der Wüsten

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Die Wissenschaft verwendet je nach Fragestellung und Fachdisziplin unterschiedliche Definitionen, Abgrenzungen und Untergliederungen. In der von Shmida (1995) vorgeschlagenen Definition von Wüstenökosystemen ist ein guter Ansatz zumindest für die Wüsten der Alten Welt zu sehen: Er beruht auf der Zuordnung von jährlicher Niederschlagsmenge zu einem bestimmten Wüstentyp (Ariditätsgrad).

Extremwüste: <70 mm N/Jahr

Vollwüsten: <120 mm N/Jahr

Halbwüsten: 100/150 mm N/Jahr

Die 100- bis 120-mm-Isohyete ist häufig als die Grenze bzw. der Übergangssaum zwischen Halbwüste (Wüstensteppe/-savanne) und der Wüstenvegetation (Zwergstrauchgesellschaften mit <10 % Flächenbedeckung) festgestellt worden. Dies sind für einen enger gefassten Wüstenbegriff geeignete, praktikable Schwellenwerte, denen auch im Buchtext gefolgt wird (s. Tab. 1). Es kann jedoch – in Anbetracht der Konzeption der internationalen Literatur – keine einheitliche Handhabung geben. Entsprechend wird bei der Behandlung der australischen Wüsten ein weitergefasster Wüstenbegriff benutzt. Zahlreiche Untersuchungen haben gezeigt, dass Wüsten und ihre angrenzenden Räume sehr sensibel auf klimatische Veränderungen reagieren und mit den geänderten hygrischen Parametern auch die Grenzsäume fluktuieren.

Tab. 1 Äußere Grenzen und Unterteilungen der tropisch/subtropischen Trockengebiete in Abhängigkeit von den Jahresniederschlägen (n. Schultz 2000)

Der Grenze zwischen … … entspricht ein Jahresniederschlag von etwa …
äquatorwärts Wüste – Halbwüste Halbwüste – Dornsavanne Dornsavanne – Trockensavanne (sommerfeuchte Tropen) 125 mm 250 mm 500 mm
polwärts Wüste – Halbwüste Halbwüste – winterfeuchte Steppen winterfeuchte Steppen – Hartlaub-Strauchformationen (winterfeuchte Subtropen) 100 mm 200 mm 300 mm
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