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4.8.1 Klimawirksamkeit der Desertifikation

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Vom Raubbau an Wäldern und Gehölzformationen lässt sich eine bisher kaum beachtete Klimawirksamkeit – hier am Beispiel der Mittelmeerländer – ableiten: Spätestens seit der Antike führte die Abholzung der subtropischen Steineichenwälder und die darin praktizierte Waldweide zu einer der Sekundärvegetation, die von der Macchie über die Garrigue bis hin zur Wüstensteppe, Ödland und nacktem Fels führte (Fotos 7, 44). Winterliche Starkregen, ergänzt durch Sommergewitter, brachten in der gestörten Vegetations- und Bodendecke eine teils verheerende Bodenerosion in Gang.

Mit der Bodendecke verloren ganze Landstriche ihren oberflächennahen Wasserspeicher: Die Infiltrationskapazität nahm ab, der Oberflächenabfluss dramatisch zu. Die Folge ist, dass die früher in einer intakten Ökosphäre gespeicherten Winterniederschläge nun zu großen Teilen direkt zum Vorfluter (oder in den tieferen Untergrund) abfließen. Mit dem Verlust der Waldbedeckung und des Bodens wird die Evapotranspiration eines Raumes erheblich geschwächt und damit auch die Wolkenbildung – die regionalen Niederschläge nehmen ab, die direkte Insolation nimmt zu. Ein Teil der Trockenheitsprobleme der Mittelmeeranrainer ist sicherlich auf anthropogenes Fehlverhalten zurückzuführen – zumindest lässt sich dies als These formulieren – und dokumentiert stellvertretend auch für andere Räume eine klimawirksame Spielart der Desertifikation.

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