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II. Tagebuch eines Arztpatienten

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Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.

Diese Erfahrung musste ich nach fünfundfünfzig Jahren relativ guten Befindens machen. Nie hätte ich mir träumen lassen, dass ich mich einmal mit so vielen gesundheitlichen Problemen würde auseinandersetzen müssen. Somit kann ich folgende Worte des Philosophen Voltaire bestätigen: „In der ersten Hälfte unseres Lebens opfern wir unsere Gesundheit, um Geld zu verdienen. In der zweiten Hälfte unseres Lebens opfern wir das Geld, um unsere Gesundheit wiederzuerlangen.“

Meine Krankheiten hatten zur Folge, dass ich häufig Patient in verschiedenen Einrichtungen wurde. Ein Krankenhausaufenthalt kann für jeden plötzlich notwendig werden. Somit kann auch bei jedem irgendwann einmal eine falsche Behandlung erfolgen, denn es ist erwiesen, dass Schadensfälle ständig zunehmen17.

Solch ein Schadensfall oder sogenannter Fehler der ärztlichen Kunst (Kunstfehler) führt zu einer ungewollten Schädigung des Patienten und entsteht seitens des behandelnden Arztes sowohl im Glauben, das Richtige zu tun, als auch durch fahrlässiges Handeln oder Verletzen der Sorgfaltspflicht, in folgedessen der Patient durch Behandlungs-, Aufklärungs-, Dokumentations- und Organisationsfehler Schaden nimmt. In meinen 291 Tagen stationären Aufenthaltes wurde keiner dieser Fehler ausgelassen. So etwas kann aber nur ein „Arztpatient“ feststellen. Ein Nichtmediziner wird meist als zufriedener Patient entlassen und ist eine gute Empfehlung für diese Einrichtung, denn als medizinischer Laie merkte er gar nicht, in welcher Gefahr er war.

Nun will ich in zwei Abschnitten sowohl von meinem Beinverlust als auch von meiner Krebserkrankung tagebuchähnlich berichten.

Ein Arzt als Patient

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