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I. Bedingungen der Natur Klima
ОглавлениеIonien ist ein Land mit paradiesischem Klima. Herodot, der „Vater der Geschichtsschreibung“ (490/80–um 424 v. Chr.), der im benachbarten Karien beheimatet war, schreibt in seinen Historien [1,142]:„Diese Ionier, denen auch das Panionion (ein gemeinsames Heiligtum der Ionier) gehört, haben ihre Städte meiner Meinung nach unter dem schönsten Himmelsstrich und in dem herrlichsten Klima der Welt gegründet; denn von allen Ländern im Innern oder an der Küste (im Osten oder im Westen) kann sich keines mit Ionien vergleichen, denn entweder haben diese unter Kälte und Nässe oder unter Hitze und Dürre zu leiden.“ Tatsächlich ist der Unterschied zur Landschaft um das alte Byzantion (heute Istanbul) im Norden, wo es im Winter bitter kalt wird, und Pamphylien im Süden mit sehr heißen und schwülen Sommern, deutlich fühlbar (Abb. 1). Alfred Philippson sieht in dem ausgeglichenen Klima Ioniens die Ursache für die dortige hervorragende „körperliche und geistige Leistungsfähigkeit des Menschen“1. Das zur griechischen Kultur gehörende Leben in freier Luft hatte eben dieses Klima zur Voraussetzung – man denke an die Bedeutung von Agora und Gymnasion, Einrichtungen, die in keiner Stadt fehlen durften.