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Seefahrt
ОглавлениеAusgebaute Häfen mit Schiffshäusern wurden erst in der späten archaischen Zeit üblich. In den Jahrhunderten vorher genügte ein flacher Strand im Windschatten, um Schiffe ans Land zu ziehen. Unzählige Buchten und Strände bot das küstenreiche Land den ankommenden Griechen: Ionien forderte seine Bewohner auf, Schiffe zu bauen und das Meer zu befahren. Nur so war bei der buchtenreichen Küste eine schnelle Kommunikation unter den ionischen Stadtstaaten möglich. Der Bau kurvenreicher Küstenstraßen erübrigte sich. Die Kunst des Schiffsbaus, Planken auf einen Rahmen zu fügen, einen Mast aufzurichten und ein Steuer anzubringen, war in jedem der Stadtstaaten zu Hause, wie wir in der Geschichte des Peloponnesischen Krieges [1,13] des griechischen Geschichtsschreibers Thukydides (um 460–ca. 399 v. Chr.) erfahren. Schon Homer (8. Jahrhundert v. Chr.) lässt seinen Helden Odysseus selbst ein Schiff zimmern und beschreibt diesen Vorgang [Odyssee 5,243–260]. Auf Samos und in Phokäa wurden sogar besondere Schiffstypen entwickelt. Die Seefahrt trug als Katalysator wesentlich zur raschen und beispiellosen Kulturentwicklung bei, denn gerade sie förderte Handel, Handwerk und Wohlstand.
Abb. 1 Geographische Karte von Ionien mit Einzeichnungder 13 Städte des Ionischen Bundes und Der vorherrschenden Gesteine nach Angaben von Th. Cramer.