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Die Lebensenergie Qi

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„Der Mensch lebt inmitten von Qi, und das Qi erfüllt den Menschen… Alles bedarf des Qi, um zu leben“, heißt es in einem Text aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. Die chinesische Heilkunst gründet somit auf dem Studium des Qi. Bei dieser alles erfüllenden Lebensenergie handelt es sich um eine Art formloser und unsichtbarer Substanz, die jedoch immer spürbar oder besser intuitiv erfassbar ist. Unserem Verständnis zufolge entspricht Qi am ehesten den Begriffen Urkraft oder Lebensenergie. Das Qi strömt im ganzen Körper durch die sogenannten Meridiane, auf die wir gleich noch näher eingehen werden. Solange es ungehindert fließen kann, ist der Mensch gesund und befindet sich im körperlich-seelischen Gleichgewicht. Wird der Fluss des Qi jedoch – aus welchen Gründen auch immer – gestaut oder blockiert, entsteht eine Krankheit.

In der chinesischen Vorstellung ist Qi für den Menschen absolut lebensnotwendig. Ist kein Qi vorhanden, ist der Mensch nicht lebensfähig. Gleichzeitig fließen in unserem Körper aber auch verschiedene Arten von Qi: das grobstoffliche Qi aus der Nahrung oder in unserem Meridiansystem, aber auch sehr feinstoffliches Qi, wie unsere Gedanken oder die Luft, die wir atmen.

Für die Gesunderhaltung des Menschen kommen dem Qi in der TCM die folgenden Hauptfunktionen zu:

→ Qi gibt dem Körper Wärme. Für das Funktionieren unserer Verdauung und aller Prozesse im Körper ist diese Wärme absolut notwendig.

→ Das Qi sorgt dafür, dass alle Prozesse im Körper ablaufen können; es hilft bei der Umwandlung unserer Nahrung in verwertbare Bestandteile und ist durch seine dynamische Seite vor allem für Transport und Bewegung von Nahrung, Blut und Flüssigkeiten unerlässlich.

→ All unsere Aktivitäten, wie zum Beispiel die Bewegung der Muskeln und Gelenke, die Hormonproduktion oder die Ausschüttung von Botenstoffen im Körper, sind an das Vorhandensein von Qi gebunden.

→ Qi schützt den Körper. Das Qi bekämpft äußere Einflüsse und hält sie vom Eindringen in den Körper ab.

Als „Xue“ wird in der TCM unser Blut verstanden, womit einerseits das Blut als rote Körperflüssigkeit gemeint ist, andererseits aber auch seine energetische Funktion. Man geht nämlich davon aus, dass Blut zu einem gewisen Anteil in Qi und Qi in Blut umgewandelt werden kann. Blut fließt also außer in den Blutgefäßen auch zusammen mit dem Qi in den Akupunkturleitbahnen. Die Hauptaufgabe des Blutes in der chinesischen Medizin ist die Ernährung und Befeuchtung der Gewebe und Organe. Von „Xue“ unterschieden werden alle anderen Körperflüssigkeiten wie zum Beispiel: Lymphflüssigkeit, Schweiß, Verdauungssäfte, Speichel oder die Flüssigkeiten zur Befeuchtung der Schleimhäute.

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