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Das Kräftegleichgewicht von Yin und Yang

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Eines der Schlüsselkonzepte der TCM ist der Gegensatz von Yin und Yang. Er taucht erstmals in einem Dokument aus dem 11. Jahrhundert auf und wird auf die Beobachtung zurückgeführt, dass in der Natur alles einem dynamischen Wandel bzw. dem Zusammenspiel gegensätzlicher Elemente unterliegt: Yin und Yang repräsentieren symbolisch diesen universellen Prozess einer sich dauernd verändernden Wirklichkeit. Beide Seiten sind untrennbar miteinander verbunden und ergänzen sich gegenseitig: Wenn das Dunkle weicht, kommt das Helle, um dann wieder dem Dunklen Platz zu machen. Den Tag gäbe es nicht ohne die Nacht, Winter nicht ohne Sommer, Ruhe nicht ohne Aktivität und Dunkelheit nicht ohne Licht.

Diese Polarität bestimmt unser Leben, denn auch im Menschen selber finden sich diese zyklischen Abläufe wieder. Alle Funktionen unseres Körpers haben einen Yin- und einen Yang-Anteil: Wir streben nach Ruhe bei Hektik, nach Entspannung bei Anspannung, nach Kälte bei Hitze, nach Leere bei Sattheit etc. Bei Überanspruchung des einen Aspekts bzw. einer Störung der Harmonie gerät das System durcheinander und es kommt zu Yang- oder Yin-Schwäche-Zuständen, die sich in bestimmten Beschwerden äußern. Krankheit ist dieser Logik zufolge immer ein Ungleichgewicht von Yin und Yang.

Bei Betrachtung dieser Polaritäten fällt auf, dass Yin und Yang zwar Gegensätzliches darstellen, diese Gegensätze einander aber brauchen. Es geht also stets darum, einen harmonischen Ausgleich der beiden Aspekte zu schaffen, da jede einzelne Kraft im Ungleichgewicht (gesundheitlichen) Schaden anrichten kann.

Die wertfreie Bedingtheit der beiden Aspeke Yin und Yang wird von diesem kreisförmigen Zeichen veranschaulicht:


In der TCM werden auch die Bestandteile des menschlichen Körpers in Yin und Yang eingeteilt. So entspricht unsere Vorderseite Yin, unsere Rückseite hingegen Yang; unsere obere Hälfte ist mehr Yang als die untere. Links gilt als Yang und rechts als Yin, Knorpel und Sehnen als Yang und Haut und Knochen wiederum als Yin.

Yin-Organe sind stabil, aus massivem Gewebe und enthalten Energie. Sie sind verantwortlich für das Herstellen, Umwandeln, Regulieren, Speichern und Kontrollieren. Yang-Organe hingegen sind Hohlorgane, die empfangen, transportieren, verteilen und Energie abgeben, die uns zum Beispiel durch unsere tägliche Nahrung zugeführt wird.

Ziel jeder TCM-Behandlung ist der Ausgleich der Yin- und Yang-Aspekte des Körpers.

Die Entsprechungen von Yin und Yang

YinYang
WeiblichMännlich
RechtsLinks
DunkelHell
EmpfangendHingebend
ErstarrendesStark Verwandelndes
StillesLautes
ErdeHimmel
MondSonne
KälteWärme
NachtTag
WasserFeuer
FeuchtigkeitTrockenheit
HerbstFrühling
WinterSommer
AbwärtsbewegungAufwärtsbewegung
PassivAktiv
DepressivHeiteres Gemüt
LeereFülle
RegenWind
AlterJugend
TodWachstum
Yin-KörperYang-Körper
Unterer KörperabschnittOberer Körperabschnitt
Vordere KörperseiteHintere Körperseite
Rechte KörperhälfteLinke Körperhälfte
Innere KörperteileÄußere Körperteile
KörperhöhlenAußenseite
VollorganeHohlorgane
Haut und KnochenSehnen und Knorpel
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