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Kapitel 2 Radwan

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Entspannt laufe ich durch die angenehme Sommerluft. Ich liebe es einfach mal in Ruhe durch die frische Luft zu laufen und einfach der Natur zur lauschen.

Ich bin gerade auf dem Weg nachhause. Mein erster Schultag in der neuen Schule verlief relativ gut. Ich hab mich schnell daran gewöhnt und bin auch darüber erstaunt wie herzlich sie mich empfangen haben.

Ein wenig über mich: Ich laufe nachhause, obwohl ich auch fahren könnte. Ich besitze mehrere Autos und sogar einen Chauffeur. Aber ich genieße lieber die Natur und atme die frische Luft ein. Außerdem bin ich nicht die Person, die gerne ihr Besitz präsentiert.

Meinen Nachnamen Radwan habe ich mit Absicht den ganzen Tag nicht einmal erwähnt. Warum? Wir sind eine sehr angesehene Familie und meine Elternteile besitzen beide sehr viele Unternehmen. Sie sind Sponsoren an besonderen Anlässen und Spenden auch viel. Aber ich will Freunde wegen meines Charakters bekommen und nicht wegen meines Vermögens. Da habe ich schon genug Erfahrungen auf der alten Schule gemacht.

Entspannt ohne Musik und Handy kam ich Zuhause an und wurde direkt von Bodyguards begrüßt. Mir wurde die Tür geöffnet und dankend lief ich rein.

Wenn ich so reich bin, müsste ich doch eigentlich nicht mehr zur Schule. In Handumdrehen würde ich eine Stellung ganz oben bei meinem Vater und/oder meiner Mutter bekommen. Meinen Eltern ist aber beiden die Bildung sehr wichtig.

Ich weiß gar nicht, warum sich meine Eltern getrennt haben und mein Vater neu verlobt ist. Beide haben ein reines Herz und eine schöne Seele. Beide haben dieselbe Denkweise und beide haben dieselben Interessen. Aber keiner von beiden wollte mir den Grund vor einem Jahr wirklich nennen und keiner hat irgendetwas dazu geäußert.

"Hey Bilal, komm setzt dich zu uns. Wir wollten gerade anfangen", sagte meine Stiefmutter Nora zu mir als ich das Wohnzimmer betrat. Ich erwiderte die Begrüßung, ging meine Hände waschen und setzte mich zu denen.

Mutter Nora ist seit fast einem Jahr mit Baba verlobt, aber zur Hochzeit kam es nie. Ich mag Nora und hab sie als meine zweite Mutter akzeptiert, aber sie hat irgendetwas an sich, was sie abstoßend wirken lässt. Bis jetzt habe ich noch nicht heraus gefunden, was genau an ihrer Art mir nicht gefällt. Mich hat sie bis jetzt auch immer sehr gut behandelt.

Außer sie und Baba leben noch weitere mit uns in der Villa. Ich bin Einzelkind, aber die beiden jüngeren Brüder von meinem Vater, Onkel Musa und Onkel Rayan, leben auch hier mit deren Frauen und Kinder. Angestellte und Bodyguards leben tagsüber auch hier. Manche arbeiten auch nur in Teilzeit. Meine Großfamilie werdet ihr aber noch kennenlernen.

"Bilal mein Sohn, wie war dein erster Tag in der neuen Schule? Hat es dir gefallen?", fragte Baba mich liebevoll.

"Ja Baba, alle waren sehr nett und freundlich und haben mich herzlich willkommen geheißen. Ich muss mich nur noch an das Schulsystem gewöhnen. In NRW ist es etwas anders als in Baden-Württemberg", sagte ich und wischte mein Mund an einer servierte sauber. Schon seit ich klein bin, wurden mir Manieren und Anstand gelehrt.

Am Abend nach dem Gebet, saß ich auf meinem großen Balkon und schaute mir die Sterne an. Ich konnte das Mädchen, das nie spricht, nicht aus meinem Kopf bekommen. Sie ist einfach zu mysteriös. Nassira. Wieso redest du nie? Wieso bist du so still? Was steckt hinter deinem Schweigen? Was ist der Grund für all das? Ich glaube, niemand handelt so, wie man Handelt einfach so. Ich denke, alles hat seinen Grund und alles ist von Gottes Schicksal bestimmt worden..


Das Mädchen, das nie spricht

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