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Kapitel 4

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Emilia Murdock zog mich hinein und schaltete das Licht im Flur an, murmelte: »Komm schon. Von draußen weht Wind herein. Das tut meinen alten Knochen gar nicht gut.« Sie schob mich zur Seite und trat die Tür mit ihrem grauen Hausschuh zu.

Ihre Zweizimmerwohnung war eng und gemütlich. Auf der Küchentheke stand ein Röhrenfernseher, in dem eine Werbesendung lief, in der ein Staubsauger vorgestellt wurde. Die Hexe, die nach Francis Worten mehrere hundert Jahre auf dem wortwörtlichen Buckel hatte, packte sich die Fernbedienung und stellte das Gequassel der Moderatoren auf »Stumm«. Dann huschte sie in die Küche und riss den Kühlschrank auf, der so klein war, dass ihr beim Aufmachen mehrere Lebensmittel auf den Parkettboden fielen. Sie fluchte auf einer Sprache, die ich nicht kannte, dann zog sie eine Packung Eistee heraus und nahm zwei Gläser vom Regal darüber. Ihre grauen Strähnen, die ihr ins Gesicht fielen, pustete sie davon, während sie die Becher füllte. Als sie zurück in den Wohnbereich trat, der mit der offenen Küche verbunden war, zwinkerte sie mir aufgeregt zu. »Na, setz dich doch. Keine Scheu.« Mit zitternden Händen reichte sie mir das Getränk und ließ sich seufzend auf der Couch nieder, die zur Hälfte mit historischen Lehrbüchern bedeckt war, wie auch die sonstige Wohnung. Überall stapelten sich die Werke verschiedener Autoren aus den vergangenen Jahrhunderten, auf dem Fensterbrett neben einem verwelkten Tulpenstrauß, ebenso auf dem handgeflochtenen Teppich aus Maisstroh, der wohl meiner Mutter gefallen hätte.

Ich setzte mich auf die karierte Decke, mit der die Hexe vorsorglich die Couch bezogen hatte. Flecken sammelten sich darauf, von eingenommenen Mahlzeiten und verschütteten Säften.

Sobald sie meinen Blick bemerkte, entschuldigte sich Emilia Murdock. »Die Unordnung, hach«, sie nahm einen Schluck von ihrem Eistee, »das ist mir wirklich peinlich.«

»Ist schon okay.« Aufmunternd lächelte ich ihr zu. »Woher wissen Sie, dass ich eine Donovan bin?«

Ihr schmaler Mund verzog sich zu einem stolzen Lächeln. »Ich habe die Geschichte unserer Familien lange studiert. In alten Familienalben habe ich ein Bild von deiner Großmutter gesehen. Du hast dieselben Gesichtszüge wie sie. Und genau solch einen ... wie soll ich ihn beschreiben ... unerschütterlichen Blick.« Sie räumte einige Zeitschriften auf dem Holztisch vor ihren Füßen beiseite und stellte ihr ausgetrunkenes Glas ab. »Möchtest du, dass ich danach suche? Irgendwo in meinem Kleiderschrank muss ich es noch haben.« Bevor sie aufstehen konnte, schüttelte ich hastig mit dem Kopf.

»Also ...« Sie lehnte sich zurück und schob sich ein selbstbesticktes Kissen mit Blumenmuster hinter den Rücken. Auf der Sofakante hinter ihrem Kopf erschien eine schwarze Katze, die sich mit einem zielsicheren Sprung auf ihren Schoß warf. »Was hast du angestellt?«

»Wie bitte?«

Sie lachte leise und offenbarte ihre schiefen Zähne, direkt auf ihrem abgebrochenen Schneidezahn klebte ein silbernes Steinchen. »Vor einigen Monaten habe ich gemerkt, wie ich mit einem Mal wieder zaubern konnte. So wie damals ... bevor die Geschichte mit Theresa Donovan passierte. Doch dann ... nur wenige Wochen später«, sie schnippte mit ihren Fingern, »alles wieder futsch.« Sie streichelte ihrer Katze über den Kopf, die mich feindselig musterte. »Es kann kein Zufall sein, dass du jetzt hier auftauchst. Also ... was hast du verbrochen?«

Bevor ich ihr antworten konnte, holte mich meine Sünde von vorhin wieder ein. Ich sprang auf, murmelte: »Tschuldigung. Mir geht's schlecht.« Und rannte zurück in den Flur, wo mir zuvor die halb geöffnete Tür zum Bad aufgefallen war.

Eine Viertelstunde später kehrte ich mit leerem Mageninhalt wieder zurück. Ließ mich nach hinten gegen die Couch fallen und seufzte. Ich musste scheußlich aussehen, bleich angelaufen, mit schweißdurchnässten Haaren und Augen, die aus ihren Höhlen sprangen. So fühlte ich mich jedenfalls.

Emilia Murdock hatte sich nicht von der Stelle gerührt. Sie sah mich nur wesentlich besorgter an, fast schon großmütterlich. In ihrem Kopf schien es zu arbeiten, wie sie mir helfen könnte. Stirnrunzelnd berührte sie meine Wange, als ob sie meine Temperatur überprüfen wollte, und sagte frei heraus: »Das hat aber gar nicht gut geklungen, Mädchen. Trägst du etwa Satans Spross in dir?« Ihre Frage war durchaus ernst gemeint, mitleidig blickte sie mir auf den Bauch. Doch irgendwie brachte sie mich dazu, dass ich auflachte, sobald ich das hörte.

»Nein«, kicherte ich. »Zum Glück: Nein.«

»Puhh.« Sie zog ihre Hand zurück und hob die Augenbrauen. »Da haben wir also den Grund, weshalb ich meine Kräfte wieder verloren habe.«

Ich nickte und begann ihr zu erzählen, was vor einigen Monaten passiert war. Und dass ich mich zum Schluss, bevor ich mein sogenanntes Schicksal erfüllen musste, in einen Vampir verwandelt hatte.

Während meiner Schilderung öffnete sich ihr Mund, entgeistert starrte sie mich an. Nachdem ich geendet hatte, stotterte sie: »Du bist ... jetzt ... eins von diesen Wesen?« Ihr prüfender Blick wanderte über meinen Körper, als ob ihr das irgendetwas über meinen Zustand verraten würde. »Unglaublich.«

Sobald ich ihr davon berichtete, dass ich das Hauptnahrungsmittel der Vampire jedoch nicht vertrug, stieß sie ein »Ach, nein, wie furchtbar!« aus.

Eine Weile schwieg sie und schien über meine Worte zu grübeln, während ich vorsichtig die Hand hob, um ihre Katze zu kraulen. Sie kreischte auf und kratzte mich mit ihren Krallen, ohne dass ich mich dabei verletzte. Das schien sie zu irritieren, denn sie wandte sich um und zog sich mit eingezogenem Schwanz wieder hinter der Couch zurück. »Hast du es schon mal probiert«, begann Emilia Murdock vorsichtig, »ganz normales Essen zu dir zu nehmen? Wie früher?«

Ich schüttelte den Kopf. Darauf hatte ich seit meiner Verwandlung wahrlich keinen Appetit.

»Hm, lass uns das mal ausprobieren.« Sie stand auf, wobei ihre Gelenke knackten, humpelte zum Küchenschrank und durchsuchte die Schubladen. Mit einer raschelnden Tüte kehrte sie zu mir zurück. Darin enthalten waren Mini-Nussschokoriegel. »Probier mal.« Auffordernd hielt sie mir die Tüte hin.

»Lieber nicht«, murmelte ich. Schon der Anblick verursachte einen Brechreiz bei mir.

»Besonders helle bist du nicht, was?«, beleidigte sie mich, ohne es wirklich böse zu meinen. Hoffte ich jedenfalls. »Ich versuche, dir zu helfen. Damit du nicht verhungerst. Nimm schon.«

Ich gab auf und zog eine der Süßigkeiten heraus. Wie eine tote Fliege hielt ich sie zwischen meinen Fingerspitzen und konnte mich nicht dazu durchringen, die Verpackung zu lösen.

»Brauchst du Hilfe, oder was?«

Emilia Murdock verdrückte nacheinander drei der (für sie jedenfalls) Leckereien. Ich wollte es mir überhaupt nicht vorstellen, wie das schmeckte. Auch wenn ich es früher wohl gemocht hätte, jetzt bereitete es Gänsehaut auf meinen Armen, während ich die Plastikhülle entfernte und die klebrige Schokolade ertastete.

»Und ab damit. Mach schon.« Die Hexe klopfte mir bekräftigend auf die Schulter. »Wenn du es nicht probierst, weißt du nicht, ob du es vielleicht verträgst. Und auch wenn es schrecklich schmeckt, stell dir vor es ist ...«, sie zuckte mit den Achseln und schaute zur Decke, wo eine Lampe mit gelb angelaufenem Glasschirm hing, unter dem sich tote Fliegen befanden, »ein saftiges Blutsteak.«

Der Vergleich half mir ebenfalls nicht weiter. Blut empfand ich als genauso widerlich, auch wenn mir die Jagd an sich, wohl wegen meines Vampirinstinkts, ausgesprochen gut gefiel. Ich warf die Schokolade wie eine Pille ein und kaute auf ihr herum. Der Geschmack war genauso, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Unerträglich. Hastig spülte ich mit Eistee nach, was alles nur umso schlimmer machte, und hustete.

»Siehst du«, sagte Emilia Murdock. »So schlimm war es doch gar nicht, oder?«

»Und jetzt?«, krächzte ich.

»Jetzt warten wir ab, ob die Schokolade dieselben Reaktionen bei dir hervorruft wie Blut. Oder ob dein Körper sie als Lebensmittel für dich akzeptiert und womöglich sogar von früher erkennt.«

Sie erklärte mir ihre Theorie: »Ich habe noch nie von einer Hexe gehört, die sich in einen Vampir verwandelt hätte, daher gibt es wohl keine Präzedenzfälle. Doch ich nehme an, dass du dadurch keine vollständige Umgestaltung erhalten hast, da du bereits auf gewisse Weise ein ... übersinnliches Wesen warst. Wenn du also jetzt nicht nur Vampir bist, sondern ein Teil von dir noch genauso ist wie früher, dann vertragen sich diese beiden Faktoren nicht und sorgen dafür, dass du kein Blut verträgst, auch wenn der Wille zur Aufnahme besteht. Vermutlich hat sich das Gift durch dein ursprüngliches Erbgut als Hexe ... geändert. Somit trägst du jetzt Vampirmerkmale, so wie die Fangzähne et cetera. Aber gleichzeitig bleibst du noch Hexe. Sag mal«, sie zwängte sich direkt neben mich und brachte damit den Bücherstapel zum Umfallen, »hast du Probleme mit Sonnenlicht?«

Nein, hatte ich nicht! Jetzt verstand ich, was sie meinte. Und wenn sie recht hatte? Dann bedeutete das, dass ich tagsüber herumspazieren konnte, ohne vom Sonnenlicht gestört zu werden. Und stinknormales Essen einnehmen durfte, auch wenn es für mich wie Pappe schmeckte. Das ergab so viele Möglichkeiten! Ich konnte vielleicht ... ein relativ normales Leben führen! Alles tun, was andere Menschen auch taten und was ich seither so schmerzlich vermisste! »Das würde bedeuten«, meinte ich, »dass ich nur eine Art Kreuzung dieser beiden Gattungen bin?«

»Genau, das nehme ich jedenfalls an«, sagte Emilia Murdock zustimmend, »ein Hybride.«

Sie legte mir wie eine Freundin den Arm um den Nacken, die Silberreifen an ihrem rechten Handgelenk klimperten. Ihr hauteigener Geruch nach Essig strömte mir entgegen. Doch ich schreckte nicht zurück. Ich war ihr so dankbar und hoffte sehr, dass es stimmte.

»Und wie genau hast du von mir erfahren, Quinn?«, fragte sie.

Ich erzählte ihr, dass ich eigentlich wegen der O'Donoghues nach Irland gereist war.

»Oh.« Abrupt ließ sie mich los und stieß mit ihrem Ellbogen das Eisteeglas auf dem Tisch um. Der restliche Inhalt kippte auf ihre Zettel, die dort herumlagen. Werbeprospekte sowie aufgerissene Briefumschläge.

Ich stand auf und rannte zur Küche, um mit einem Papiertuch zurückzukehren und alles zu säubern. »Ist alles in Ordnung mit Ihnen?«, fragte ich.

Erst da bewegte sie sich wieder und richtete sich auf. »Ich bin gleich wieder da«, sagte sie und verschwand in ihrem Schlafzimmer.

Ich packte die Zettel auf einen ordentlichen Haufen und wischte die Tischkante mit dem zerknüllten Tuch ab. Unter dem Dreck, der sich in all den Jahren angesammelt hatte und jetzt durch meine Aktion beseitigt wurde, verbarg sich helle Kernbuche. Mit Elan erhob ich mich und brachte meinen Putzlappen zum Mülleimer in der Küche.

Wenn es wirklich so war, wie Emilia Murdock behauptete, dann ... Ich drehte mich wie eine Balletttänzerin im Kreis und kam mir überhaupt nicht bekloppt dabei vor. Dann spazierte ich zurück zum Wohnbereich und überlegte mir, wie ich der Hexe wohl danken könnte.

Dass etwas nicht stimmte, merkte ich erst, als sie mit betroffener Miene zurückkehrte. Sie schwieg, reichte mir ein Foto, das drei Leute vor dem - Moment mal, das war das Hospiz, in dem die O'Donoghues lebten! Ich kniff die Augen zusammen, inspizierte das Bild genauer: Drei Leute waren darauf zu erkennen, gekleidet in Kitteln, mit altertümlichen Frisuren. Neben einer Laterne posierte eine Frau mit einer blondierten Dauerwelle und einem frechen Grinsen auf den Lippen. Daneben, direkt in der Mitte, stand ein Mann, der stämmig gebaut war und einen Kotelettenbart trug, der seine spitzen Wangenknochen betonte. Und auf der anderen Seite lehnte sich ein weiterer Mann gegen eine Autotür, mit goldumrandeter Brille auf der Nase und einer Aktentasche vor den blitzblank geputzten Lederschuhen.

»Die O'Donoghues«, erklärte mir Emilia Murdock.

Das konnte nicht sein. Das waren nicht die Vampire, die wir in der letzten Nacht kennengelernt hatten. Ich ließ das Bild sinken, fassungslos lauschte ich ihren nächsten Worten.

»Wunderbare Geschöpfe«, seufzte sie. »Sie haben mich regelmäßig besucht, insbesondere die liebe Felicia, auch wenn wir ... unterschiedlich waren. Doch vor einigen Monaten sind sie verschwunden. Ich bin ein paar Mal zu ihrem Anwesen gegangen, doch als mir eines Tages jemand geöffnet hat, da war es ein arroganter Vampir, der mich fortgeschickt hat. Bedroht hat er mich, der Tölpel. Ich kenne die O'Donoghues seit hundertachtzig Jahren. Und ganz plötzlich ... Hach.« Sie war kurz davor zu weinen. »Weißt du, Quinn, meine Familie hat auch einen Pakt mit dem da unten geschlossen ... bei uns ging es um ein verlängertes Leben. Doch manchmal kann das schon ein Fluch sein. Wie viele Vertraute ich schon verloren habe ...«

Ich konnte mich nicht mehr konzentrieren. Bekam nicht mehr mit, wie sie von ihrer Vergangenheit weitersprach. Fragte mich nur: Wer waren die Vampire, die uns da empfangen hatten? Und was hatten sie der Ärztefamilie angetan?

Nachdem ich mich von Emilia Murdock verabschiedet hatte und ihr zusätzlich versprochen hatte, dass ich sie an Weihnachten wieder besuchte, stürmte ich das Treppenhaus hinunter. Zurück im Kiosk stolperte ich beinahe über ein Kind, was auf dem Boden krabbelte, während die Mutter, die ein Bindi mitten auf der Stirn trug, die Etikette auf einem Glas eingelegter Paprika durchlas. Ich entschuldigte mich, rannte weiter die Regale entlang und trat nach draußen, wo der Regen noch stärker geworden war. Ich hörte noch, wie der freundliche Kioskbesitzer an der Tür rief: »Wollen Sie sich einen Schirm leihen?« Ohne ihm zu antworten, sprintete ich los.

Es spielte keine Rolle für mich, ob mich jemand entdeckte. Nein, es war nur wichtig, zurück zu Jack zu gelangen. Damit er nicht alleine blieb mit diesen Betrügern, die sich als die O'Donoghues ausgaben.

Außerdem war Cork in so tiefe Dunkelheit getaucht, obwohl es gerade erst Mittag war, dass die Autos schon ihre Scheinwerfer eingeschaltet hatten. Im Verkehrsgetümmel war ich vermutlich nur ein Schatten, der über die Straßen fegte.

Irgendwann stieß ich fast mit einem Fahrradfahrer zusammen, einem jungen Mann, der ohne Helm radelte. Rechtzeitig wich ich ihm aus und vernahm sein erstauntes Fluchen. »Was zur ...«

In einem Café warteten die Leute darauf, dass der Sturm nachließ. Ein Teenager hinter dem Schaufenster, der gerade einen Schluck aus seinem Plastikbecher mit Latte macchiato nahm, filmte gleichzeitig mit seinem Smartphone die Umgebung. Ich prägte mir seinen Geruch ein, damit ich ihm später folgen und das Video, in dem sicherlich meine Gestalt für einige Sekunden zu sehen war, löschen konnte.

Dass mir die Tropfen gegen das Gesicht peitschten, merkte ich nicht. Mein einziger Gedanke war: Zurück.

Es dauerte viel zu lange, so kam es mir vor.

Ich erreichte eine Hauptstraße, in der Stau herrschte. Irgendjemand hupte mehrmals. An einer Baustelle bei einer Schule stand die Polizei und gab Handzeichen. Auch wenn es unverantwortlich von mir war, so sprang ich auf das Dach des hintersten Autos und sprang zum nächsten. Ich konnte hören, wie die Fahrer stutzig wurden und aufschrien: »Was war das?!«

Bei einem Toyota Prius trat ich mit der Stiefelspitze versehentlich gegen den linken Seitenspiegel, der in hohem Bogen davonflog und in einer Pfütze landete. Tut mir leid, dachte ich. Und eilte davon, bevor ich zu lange an einer Stelle verharrte, sodass jemand mich sah.

In der nächsten Kurve seufzte ich erleichtert auf. Hier konnte ich wieder zwischen den Autos hindurch rasen.

Von der Ferne sah ich schon die Seitenstraße, in die ich gleich ausweichen musste. Meine Beine bewegten sich schneller, die Bäume und Autos und Passanten flogen an mir vorbei, vermischten sich zu einem einzigen Gebilde aus Farben und Regentropfen.

Sobald ich das Hospiz erreichte, wusste ich, dass etwas geschehen war.

Denn ich hörte Jacks Stimme, die meinen Namen rief. Und zwar auf solch gequälte Weise, dass ich anhielt und erstarrte.

»Ich bin gleich da«, sagte ich, damit er mich hörte, damit er verstand, dass ich ihn nicht verlassen hatte, sondern zurückkam.

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