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Als Bernd Schuster das nächste Mal mit Franziska Jahn sprach, wusste sie schon wieder einiges mehr.

„Zieske war tatsächlich zu der fraglichen Zeit in Indien“, sagte sie. „Das ist erwiesen. Von unseren vier Verdächtigen bleiben also nur noch drei.“

„Zwei“, stellte Bernd richtig. „Horst Franke ist eine Ruine. Der würde niemals kostbaren Gin opfern, um jemanden umzubringen. Was ist mit Kahns angeblicher Geliebten? Existiert sie, oder bildet sich Kahn ein, mir da einen Bären aufbinden zu können?“

„Ich habe diskret herumgehorcht“, behauptete Franziska. „Bewiesen ist nichts. Aber immerhin gibt es einen gewissen Georg Rosky, der Kahn mit seinen Rechtsgeschäften betraut hat und dessen Frau als ungewöhnlich heißblütig und anlehnungsbedürftig bezeichnet wird. Rosky befindet sich übrigens zurzeit in Kanada. Karin, seine Frau, hat er, wie meistens, zu Hause gelassen.“

„Weißt du die Adresse?“

Franziska nannte sie. Sie befand sich nicht weit von Wolfgang Kahns Anwaltskanzlei entfernt.

Bernd machte sich auf den Weg und traf eine brünette Frau von hungrigen fünfundzwanzig Jahren, der er jede Schandtat zutraute. Sie trug einen gelbseidenen Morgenmantel und darunter nicht viel. Ihre langen Haare hatte sie hochgesteckt. Sie war geschminkt, aber nicht aufdringlich.

„Hallo!“, sagte sie. Hinter gebogenen Wimpern blinzelten ihn grünliche Flammen an. Sie hob einen Arm und lehnte sich provozierend gegen den Türrahmen. „Bringen Sie die Milch oder die Zeitung?“

„Ich komme von Kahn“, sagte Bernd gleichgültig, beobachtete die Frau dabei aber scharf.

Ihr leichtes Zusammenzucken entging ihm nicht. Im Übrigen hatte sie sich jedoch ausgezeichnet in der Gewalt.

„Kahn? Kenne ich nicht. Ich glaube, dass Sie mich verwechseln.“

Bernd sprach sehr leise, denn noch hatte sie ihn nicht hineingebeten. „Sie sind eine außerordentlich schöne, aber keine besonders geschickte Lügnerin, Frau Rosky. Es ist völlig unnötig, mir weismachen zu wollen, dass Sie den Rechtsbeistand Ihres Gatten nicht kennen.“

Über das Gesicht der Brünetten ging ein erleichtertes Zucken. „Ach, jetzt weiß ich, von wem Sie reden. Ja, natürlich ist mir der Name Kahn bekannt.“

„Und der Träger des Namens auch, nicht wahr? Sehr gut sogar. Besser, als Herr Rosky vermutet. Oder wollen Sie leugnen, Kahns Geliebte zu sein?“

„Was fällt Ihnen ...?“ Sie unterbrach sich und betrachtete die Karte, die Bernd ihr hinhielt. „Privatdetektiv? Hat Georg Sie auf uns angesetzt?“

„Käme noch ein anderer in Betracht?“

Sie wich aus. „Das glaube ich einfach nicht. Georg ist viel zu phantasielos. Er käme nie auf die Idee, dass außer ihm und seinem Öl noch etwas Anderes für eine junge Frau von Interesse sein könnte. Wollen Sie nicht hereinkommen, Herr Schuster? Oder darf ich Sie Bernd nennen?“

„Wie Sie wollen, Frau Rosky.“ Bernd folgte der schlanken, aber kurvenreichen Frau in die Diele und schloss die Tür hinter sich. „Wann waren Sie zuletzt mit Kahn zusammen?“

Sie sah ihn überrascht an. „Interessiert Sie das immer noch? Ich hatte gehofft, wir könnten uns auf diese Weise einigen.“

Sie drängte sich ihm entgegen, und Bernd atmete den Duft eines teuren Parfüms ein.

„Sparen Sie Ihre Kräfte“, schlug Bernd vor. „Sie wissen nie, für wen Sie sie noch brauchen. Also wann?“

„Wieviel zahlt Ihnen Georg für Ihre Spitzeldienste?“, erkundigte sie sich verächtlich.

„Sie sind auf der falschen Spur. Ich will Ihnen keinen Ärger machen. Beantworten Sie meine Frage wahrheitsgemäß, und Sie hören nie wieder von mir.“

Karin Rosky spürte den Ernst. Sie wurde eine Nuance blasser. „Ich habe nie gedacht, dass es herauskommen würde“, flüsterte sie. „Wenn mein Mann davon erfährt, liege ich auf der Straße.“

„Er erfährt nichts, sofern Sie mich nicht hinters Licht führen. Ich habe ganz andere Sorgen.“

„Wir waren in der Nacht zum zehnten und zum elften zusammen“, gestand sie.

„Wie lange?“

„Bis ungefähr gegen zehn.“

„Beide Nächte?“

„Beide Nächte. Wollen Sie mir nicht endlich sagen, was das alles zu bedeuten hat? Wenn Georg nicht dahintersteckt, weiß ich wirklich nicht, was ...“

„Man kann nicht alles wissen, Frau Rosky“, tröstete sie Bernd. „Am besten ist, Sie vergessen, dass ich hier war.“

Bernd zwinkerte ihr zu und verschwand. Er war überzeugt, dass Karin Rosky die Wahrheit gesagt hatte. Demnach blieb als letzter nur noch Franz Obowsky übrig. Aber wie sollte er dem Mann die Tat beweisen?

Mörderglück am Ku‘damm: Krimi Paket 5 Berlin 1968 Krimis

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