Читать книгу Ich hab mal einen Killer gekannt: 4 Action Krimis - Alfred Bekker, Frank Rehfeld, Karl Plepelits - Страница 15

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Es war früher Abend, als wir nach New York zurückkehrten. Der Regen hatte inzwischen aufgehört. Wir fuhren noch einmal in die Elizabeth Street, um uns in der Dolce Vita Bar umzuhören.

Dort herrschte mäßiger Betrieb.

Wir zeigten Fotos von Brandon Carter und Jack Fabiano herum.

Eine Bedienung erinnerte sich an die Beiden. Sie hieß Eva Daniels, war 23 Jahre alt, dunkelhaarig und von zierlicher Gestalt. Ihr tiefer Ausschnitt trug sicher genauso viel zum Umsatz der Bar bei wie die Drinks. „Die sind mir in Erinnerung geblieben“, berichtete die junge Frau. „Der Ältere der Beiden war zuerst hier und hat auf den anderen gewartet. Können Sie sich vorstellen, wie man abends kurz vor Mitternacht noch einen Cappuccino trinken kann?“

„Ist alles Geschmackssache“, meinte ich.

„Kann ja sein. Aber das ist eindeutig schlechter Geschmack.“

„Aber Sie haben ihm einen Cappuccino gemacht“, stellte ich fest.

Eva Daniels nickte. „Ja. Für unsere Gäste tun wir alles. Das ist das Motto unseres Chefs. Ich hatte wegen dem Typen extra die Maschine angeworfen und was war das Ende vom Lied? Er meckerte auch noch an dem Cappuccino herum, den ich ihm dann auf den Tisch gestellt hatte. Eigentlich hätte er froh sein sollen, überhaupt noch so etwas zu bekommen! Da schreibt man die individuelle Gästebetreuung schon riesengroß und bekommt dann trotzdem noch eins übergebraten. Aber so ist unser Job nun einmal.“

„Wenn wir auftauchen, sind auch nicht unbedingt immer alle begeistert“, meinte Milo.

„Sie Ärmster! Vielleicht spendiert Ihnen der Chef ja einen Drink auf Kosten des Hauses, damit Sie möglichst schnell verschwinden. Sonst denkt hinterher noch jemand, dass hier mit Ihnen gehandelt würde oder etwas in der Art.“

„Versuchen Sie sich zu erinnern!“, forderte ich jetzt von der Zeugin. „War da vielleicht noch irgendetwas, was Ihnen bei den beiden Gästen aufgefallen ist? Haben Sie etwas von dem Gespräch mitbekommen?“

„Nur, dass der Ältere ziemlich sauer darüber war, dass der Jüngere offenbar nicht so ganz pünktlich zu der Verabredung gekommen ist. Ach ja, da ist doch noch etwas!“

„Heraus damit.“

„Keine Ahnung, ob das wirklich wichtig ist, aber...“

„Ob etwas wichtig oder unwichtig ist, sehen wir selbst oft erst später, wenn der Fall abgeschlossen ist“, erwiderte ich.

Sie seufzte. „Da war ein Typ, der sich nach den Beiden erkundigt hat.“

„Wirklich nach beiden?“, vergewisserte ich mich, denn das war ein Punkt, der entscheidend sein konnte.

„Nein, genau genommen nur nach dem Älteren!“

„Also Fabiano“, schloss Milo.

„Was hat er genau gefragt?“

„Er kam ein paar Minuten, nachdem die Beiden schon aus dem Lokal waren und schien hier jemanden zu suchen. Ich habe ihn gefragt, ob ich ihm helfen könnte und da hat er mir gesagt, dass er mit einem Kerl sprechen wolle, auf den genau die Beschreibung dieses Mannes passte, der trotz der vorgerückten Stunde noch einen Cappuccino bestellt hatte.“

„Was haben Sie dem Kerl gesagt?“

„Dass der Typ, den er sucht, gerade zur Tür hinaus gegangen ist. Er ist dann einfach gegangen und hat zugesehen, dass er die Gesuchten einholte.“ Sie stockte. „Wenn ich gewusst hätte, was für eine Tragödie sich da abgespielt hat!“ Stumm und tief betroffen schüttelte sie den Kopf.

Ich hakte nach. „Können Sie den Mann beschreiben?“

„Groß, gelocktes dunkles Haar, schätzungsweise Anfang dreißig.“

„Das ist doch schon mal was.“

„Außerdem trug er eine Jacke mit der Aufschrift MAUI SPORTS – in großen Buchstaben.“

„Ich schicke Ihnen so schnell wie möglich einen Zeichner vorbei!“, versprach ich. Vielleicht hatten wir zumindest einen der Täter schon gefunden.

Ich hab mal einen Killer gekannt: 4 Action Krimis

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