Читать книгу Und ich war nie in der Schule - Andre Stern - Страница 4

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Als kleiner Junge hatte ich die immerwährenden Fragen der Leute irgendwann satt, die erstaunt waren, mich frei herumlaufen zu sehen, während alle anderen Kinder in der Schule saßen. Also legte ich mir einen kleinen Satz zurecht, um mich ein für alle Mal vorzustellen:

»Bonjour, ich heiße André, ich bin ein Junge, esse keine Bonbons und zur Schule gehe ich nicht!«

Diese letzte Äußerung sorgte üblicherweise für eine gewisse Aufregung; und das ist auch heute noch der Fall.

Mit diesem Buch erzähle ich meine Geschichte. Die Geschichte eines Kindes, das nicht zur Schule geht, und die Geschichte des Erwachsenen, zu dem dieses Kind in aller Freiheit herangewachsen ist.

Es handelt sich weder um eine Anleitung zum Nonkonformismus noch um eine Sammlung von Patentrezepten oder eine Autobiografie, sondern vielmehr um einen Bericht. Meine Erlebnisse, meine Lernprozesse, die Art und Weise, wie und wann ich mir Fähigkeiten und Fertigkeiten angeeignet habe, sind Teil einer vollkommen persönlichen Entwicklung. Der Versuch, sie zu verallgemeinern oder auf jemand anderen zu übertragen, wäre unsinnig.

Doch ebenso abwegig wäre es zu glauben, dass dieses Buch die Geschichte eines außergewöhnlichen, eines hochbegabten Kindes erzählt. Jedes Kind in einer vergleichbaren Lage würde auf seine eigene Weise eine ebenso facettenreiche, vielseitige und einzigartige Entwicklung durchlaufen.

Dieses Buch will die Vielfalt und Individualität der Interessen und Lernweisen aufzeigen, die sich entfalten können, wenn ein Kind nicht nach Lehrplan lernt. Dieses Buch bietet die Gelegenheit, sich selbst ein Bild davon zu machen, ob ein Mensch, der nicht zur Schule geht, notwendigerweise zu bemitleiden ist und zwangsläufig zu einem asozialen, analphabetischen, primitiven und einsamen Wilden heranwächst.

Und ich war nie in der Schule

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