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5.2Audioleitungen

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Wenn die Möglichkeit besteht, solltest du die Audioleitungen im Studiosetup immer symmetrisch ausführen. Wichtig sind hierbei vor allem die Verbindungen zwischen Preamps, Effekten, Patchbays und der Wandlereinheit.

Mit Hilfe dieser Verbindungstechnik kannst du einer Verunreinigung deiner Signale durch das Einfangen von Störsignalen über den Kabelweg effektiv vorbeugen. Zudem nutzt du damit meist die professionellere Verbindungstechnologie: XLR bzw. Stereo-Klinke anstatt Mono-Klinke oder gar Cinch.


Schematischer Aufbau unsymmetrische Verkabelung (Mistele)

Wie funktioniert das? Im Gegenteil zur unsymmetrischen Verkabelung bei welcher es lediglich eine Ader für das Signal plus einen Schirm außen herum gibt, arbeitet die symmetrische Methode mit zwei parallel laufenden Signaladern. Im Zuge der Symmetrierung wird beim sendenden Gerät (z. B. Preamp) bei einer der beiden Signaladern die Phase um 180 ° gedreht. Die Norm nennt diese phasengedrehte Ader „B“ oder „Cold“, während die phasengenaue Signalader „A“ oder „Hot“ benannt wird. Beim empfangenden Gerät (z. B. Wandlereinheit) wird diese Ader „B“ erneut um 180 ° phasengedreht, um abschließend mit dem Signal der heißen Ader addiert zu werden. Die finale Addition ist auch der Grund, warum symmetrische Signale immer um 6 dB lauter sind als unsymmetrische: Es werden zwei korrelierende Signale addiert.

Warum der Aufwand? Der Clou dabei ist, dass dadurch unterwegs eingefangene Störsignale ausgelöscht werden und somit keine effektive Auswirkung auf das Hauptsignal haben! Ein Störsignal wird schließlich sowohl auf dem normalen, als auch auf dem phasengedrehten Signal aufgenommen. Durch das abschließende Phasendrehen im Empfängergerät heben sich die beiden Störsignale dann einfach auf!


Schematischer Aufbau symmetrische Verkabelung (Mistele)

Nicht sinnvoll wird die symmetrische Verkabelung aber dann, wenn hierzu erst zusätzliche Signalverarbeitungen nötig werden. Hat ein Gerät keinen symmetrischen Ausgang, macht es keinen Sinn, es erst grundsätzlich durch eine DI-Box zu zwingen, um ein symmetrisches Signal zu erhalten. Wenn das Gerät allerdings mit Kabeln von mehr als ca. 50 m Länge mit dem System verbunden werden muss, wird die DI-Box Pflicht.

In jedem Fall nimmst du aber immer das beste und für den Fall kürzest-mögliche Kabel.

Wenn du die Möglichkeit hast, sollten sich deine Audio- und Stromkabel nur im rechten Winkel treffen, so ist der gegenseitige Störeinfluss der elektrischen Felder minimiert. Dies ist der Idealfall. In vielen Studiosetups funktioniert es auch mit parallel verlaufenden Leitungen ohne Probleme – mit gut geschirmten Kabeln ist dies meist kein Thema.

Hast du trotz voriger Maßnahmen ein Brummen oder andere Störungen auf dem Signal, kann ein Massetrennfilter helfen. Mittels dieses Helferleins werden die Signale galvanisch getrennt und durch einen Übertrager transportiert.

In einem früheren Studiosetup in einer Altbauwohnung hatte ich einmal dieses Problem und konnte es nur mit einem Trennfilter im Abhörweg lösen. Diese Geräte sind günstig und sehr unkompliziert, da sie passiv arbeiten, erzeugen aber einen kleinen Leistungsverlust (ca. -1 dB) und haben eine leichte Bandpasswirkung. Daher kann es nur eine Notlösung sein.

Einige Studiogeräte haben selbst einen Groundlift integriert, was im Grunde auch ein hochwertiger Massetrennfilter ist. Bieten deine Geräte dies an, aktiviere ihn und teste, was es bringt.

Bei der Signalführung zwischen Studiogeräten haben sich zwei Referenzpegel etabliert: +4 dBu und -10 dBV.

Wenn vorhanden, solltest du grundsätzlich den Pegel mit der Referenz +4 dBu wählen. Bei dieser Einstellung hast du das beste Signal auf Grund einer größeren SNR. Zudem ist dies auch meist die symmetrische Variante des Geräteanschlusses. Was die beiden Pegel genau bedeuten und warum dies von Vorteil ist, erfährst du im Kapitel zum Einpegeln.

Beim Wählen der Referenzpegel ist es sinnvoll, dass beide verbundenen Geräte mit derselben Referenz arbeiten. Ansonsten kann es zu Übersteuerungen oder zu einem etwas höheren Grundrauschen kommen. Im Notfall kann man natürlich auch Geräte unterschiedlicher Referenz verbinden. Keine Sorge, es geht dabei nichts kaputt.

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