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6.3Arrangement – Mischen ohne Mixer!

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Ein guter Mix beginnt lange bevor das Mischpult ins Spiel kommt! Die Grundlage für einen gut klingenden Song bildet vor allem das sinnvolle Arrangement der Songelemente:

 Das Fundament: Die Basis eines Songs ist die Rhythmussektion zusammen mit dem Bass. Gemeinsam bilden sie den Groove und formen maßgeblich den Charakter eines Songs. Zum Fundament können ebenso Rhythmusgitarren oder Keyboards gehören, wenn diese dieselbe Rhythmusfigur wie Drums und Bass spielen.

 Rhythmussounds: Teile dieses Elements sind alle rhythmischen Instrumente, die Gegenlinien zum Fundament spielen. Mit den Rhythmussounds kann einem Song eine besondere Stimmung oder Anziehungskraft verpasst werden. Sie sind sozusagen das Salz in der Rhythmussuppe.Typische Beispiele aus dieser Gruppe sind Percussions wie Shaker oder Tambourine, aber auch eine Off-Beat-Akustikgitarre im Hintergrund.

 Flächensounds: Hiermit sind Instrumente gemeint, die sich im Song nicht mit vielen Anschlägen oder Taktarbeit hervorheben, also lange klingende Töne oder Akkorde. Diese Klänge definieren den tonalen Zusammenhalt eines Songs.Für Flächensounds werden oft Synthie-Pads, Hammond-Orgeln oder orchestrale Streicher verwendet. Aber auch klingende E-Gitarren-Powerchords oder ruhige Backing-Vocals können als Pad funktionieren.

 Lead-Stimme: Die Lead-Stimme sind entweder die Lead-Vocals oder das Soloinstrument eines Titels. Eben das Instrument, um welches der Song gebaut wird.

 Fill-Ins: Fill-ins sind kurze musikalische Einwürfe. Sie werden genutzt, um die Lücken eines Songs zu füllen oder um Übergänge interessanter zu gestalten. Meist funktioniert ein Fill-In wie eine Art Antwort zur Lead-Stimme. Beispiele für Fill-Ins sind kurze Gitarrenlicks, Schlagzeug-Fills oder Einwürfe einer Bläsersektion.

Wenn du lernst, die Signale eines Songs bewusst den definierten Elementen zuzuordnen, wird es dir sehr leicht fallen, ein stimmiges Arrangement aufzubauen. Um eine transparente und für den Hörer interessante Mischung zu erhalten, ist es nur wichtig, diese Elemente sinnvoll zu platzieren.

Wenn du für ein Element der Produktion keinen Platz findest, habe den Mut und lasse es weg! Kein Mensch schreibt vor, dass alle aufgenommenen Spuren in einem Projekt dabei sein müssen. Weniger ist oft mehr!

Transparenz und Durchhörbarkeit schaffst du vor allem durch Minimierung der Elemente: Es sollten nicht mehr als vier Elemente gleichzeitig und besonders das Lead-Element und die Fill-Ins niemals gemeinsam spielen. Ansonsten läufst du Gefahr, dass beispielsweise der Gesang dauerhaft von der Sologitarre überdeckt oder der Song durch zu viele gleichzeitige Aktionen schlichtweg zu anstrengend wird, um interessant zu bleiben.

Bleibende Hörattraktivität gelingt dir durch Erzeugen eines Spannungsbogens durch den Song. Dies schaffst du mittels hörbar unterschiedlicher Songteile (Strophen, Bridges, Pre-Chorus) und dem alles überragenden Refrain. Damit sich der Hörer erholen kann, baut man zum Beispiel eine Art Mittelteil mit leiser Stimmung und/oder Halftime-Schlagzeug ein. Nebeneffekt eines Halftime-Teils: der Refrain danach kickt umso mehr!

Zusätzliche Abwechslung entwickelst du durch sinnvolle Automationen. Hierzu findest du weitere Anregungen im Kapitel zur Automation.

Gerade wenn du typische Hits bewusst anhörst, wirst du merken, wie überraschend konsequent diese Prinzipien eingehalten werden!

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