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14.

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Der Sanktus hat, während der Sud gekocht hat, die Schranner Bine angerufen und sich über den Stand der Ermittlungen erkundigt, doch es hat noch nichts Neues gegeben. Auf der Monstranz waren keine Fingerabdrücke zu finden.

»Gut, dass wir den Graffiti im Biergarten verhört haben«, hat die Bine gemeint. »Die Presse hat dadurch keinen Wind von der Sache gekriegt.«

»Aber die Muxeneder muss mit jemand g’sprochen haben«, hat der Sanktus bemängelt. »Da ist durchgesickert, dass wer den Abt schon am Vormittag bedroht hätte. Und die Details von der Tarotkarte hat auch nur sie weitergeben können. Bin gespannt, wie lange wir den Graffiti da heraushalten können. Apropos Karte. Fünftes Gebot: Du sollst nicht töten. Ihr müsstet schauen, ob der Abt mal in irgendeinen Mordfall verwickelt war.«

»Sauber. Und Psalm 5?«

»Könnt auch sein. Aber die schreiben sie ja eher an die Kirchenwände. Ned auf Karten. Und wie sehts ihr das mit dem Kerl in der Luzifermaske?«, hat der Sanktus gefragt.

»Bisher ist das lediglich Sachbeschädigung. Es werden Kirchenwände besprüht. Im Internet stößt er zwar Drohungen aus, die aber nie konkret auf Schäden an Personen hinweisen oder zur Folge haben.«

»Hm!«, vom Sanktus.

»Meiner Meinung nach will der nur aufschrecken. Der will die Leute und vor allem die Pfarrer, die ihren Job nicht ganz so ernst nehmen, wie soll ich sagen, auf den richtigen Weg zurückführen? Stimmt ned ganz.«

»Er will, dass sie sich wieder auf ihre wahre Aufgabe besinnen«, hat der Sanktus gemeint.

»Genau!«

»Und der Fall Altenböck?«

»War nichts Kriminelles dabei«, hat die Bine gesagt. »Die Informationen, die preisgegeben worden sind und den Altenböck der Polizei sozusagen ausgeliefert haben, waren alle vollständig korrekt. Außerdem hat es keine Erpressung gegeben, also liegt nichts Strafbares vor.«

»Tja. Ein Robin Hood der katholischen Kirche, oder was?«

»Irgendwie schon. Sanktus, denen ihre Mitglieder werden jedes Jahr weniger. Es gibt immer weniger Pfarrer. Wer hat denn bei uns Lust, diesen Job zu machen? Heiraten darfst du nicht …«

»… und in den Beichtstühlen musst du dir den Schmarren von den Leuten anhören«, hat der Sanktus lächelnd dazwischengeworfen.

»Depp, sei mal ernst«, hat die Bine ihn ermahnt. »Heutzutage hast du eine Work-Life-Balance. Zumindest die jungen Leute. Arbeiten um zu leben, nicht leben, um zu arbeiten. Da scheidet der Job des Pfarrers ja total aus. Da musst du schon dazu berufen sein.«

»So hab ich das noch gar nicht betrachtet«, hat der Sanktus zugestimmt.

»Gell? Die Kirche ist altmodisch und verzopft. Das haben sie zu lange ausgesessen, und jetzt kommt die Quittung. Unser jetziger Papst würde, glaub ich, gerne schneller was bewirken, aber selbst er scheitert. Er hat aber schon des Öfteren von Veränderungen und Einschnitten gesprochen. Es bleibt spannend. Vielleicht beschleunigt der Unbekannte etwas«, hat die Bine philosophiert.

»Du meinst also, er ist kein Krimineller?«, hat der Sanktus gefragt.

»Ich hoffe nicht, weil, ich bin halt auch christlich aufgewachsen und glaub an das Gute im Menschen.«

»Und wenn’s nur der Auftakt zu einer Mordserie ist? Vielleicht kommt ja noch wer nach dem Abt? Dass sie ernst machen und Pfarrer, die besondere Verfehlungen begangen haben, ausmerzen? Dass es ein Verrückter ist?«, hat der Sanktus den Teufel an die Wand gemalt.

»Das ist auch die Theorie vom Rudi. Er sieht die Sache nicht so entspannt wie ich«, hat die Bine erwidert.

»Wir müssen auf jeden Fall in der Vergangenheit vom Praetorius graben und schauen, ob da was war. Missbrauch oder so! Hört man ja zurzeit immer wieder.«

»Wir, Sanktus? Und denk dran, nicht alle Pfarrer sind Kinderschänder. Auch, wenn es manche gerne so hinstellen.«

»Ja, wir! Wir zusammen, wieder einmal. Heute waren der Pfarrer Hintermeier und ein Pater Joseph Mbewu bei mir. Sie haben mich um Hilfe gebeten, weil mehrere Pfarrer Drohbriefe erhalten haben. Einer davon ist der Horvat Boži. Den kennst du auch noch.«

»Logisch! Deinen Schulspezl aus Steinhausen. Für den würd ich aber die Hand nicht ins Feuer legen. Und Sanktus«, hat die Bine noch eingeworfen, »der Graffiti ist immer noch unser Hauptverdächtiger. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Du könntest mal ein bisserl in seinem Leben graben und schauen, ob du was Interessantes findest. Ich persönlich glaub jetzt zwar nicht, dass er der Täter ist, aber umsonst hat der den nicht am Schlawittl gehabt, gell!«

»Wird erledigt, Frau Kommissar. Ich hab schon einen Schlachtplan.«

Pfaffensud

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