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15.

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Der Kelch ist jedoch nicht, wie zuvor erhofft, am Sanktus vorbeigegangen, denn schon kurz, nachdem er die Pfannen gereinigt hatte und der Sud im Gärtank angestellt war, sind die Birthe und die Kathi zur Tür der Bierwerkel hereingeschneit gekommen. Dem Sanktus ist ein leises »Zefix« entfahren, aber dann hat er sich mit einem Kunstlächeln umgedreht und die beiden Damen aufs Herzlichste begrüßt.

»Ja, was tuts denn ihr da? Freut mich ja riesig, dass ihr Zeit g’funden habts, mich zu besuchen. Mögts an Pfiff?«

»Oh, gerne«, hat die Birthe gelechzt, »wir sind zü Füß hergekömm. Kilomädorweit! Gloobste nüsch!«

»Ja so was! So weit, ha? Ja, Kathi, von wo aus hast denn die Birthe her gehetzt?«, hat der Sanktus wissen wollen.

»Von daheim nur«, hat die Kathi verwundert geantwortet.

»Uiui. Des san ja gewiss 700 Meter. Verreck Kaffeehaus, ha?«

»Nur 700 Mädor? Kam mir viel längor vör!«, hat die Birthe hechelnd und schwitzend von sich gegeben.

»Passt scho! Ich hol euch was zu trinken.«

Kurz darauf ist der Sanktus mit drei Bhupindia Pale Ales zurückgekommen. Ein bisserl stark, aber sehr hopfenaromatisch und blumig. Ein Bier, das bei Frauen sehr beliebt war.

Die Birthe hat angesetzt und das Gesicht verzogen.

»Ei ferbibbsch, is das biddor. Das kann isch ned trinken. Sörry!«

Der Sanktus hat das Glas ausgeschüttet und der Birthe ein Helles hingestellt. Die hat das in einem Zug runtergeschüttet.

»Das is güd! Schmeckt nach nix. Wie früher in do DDR. Fühlsch mich gleich heimisch.«

Der Sanktus hätte sie jetzt ungespitzt in den Boden schlagen können, aber die Kathi hat ihm sanft auf die Hand gelangt, und er ist sofort ruhiger geworden. Ihr Blick hat ihm gesagt: Sie meint’s nicht so. Gib ihr eine Chance.

Der Sanktus hat kurz kalkuliert und ist draufgekommen, dass die Birthe vom Alter her nicht mehr viel DDR-Bier hat mitbekommen können, also hat es wohl ein Witz sein sollen. Na ja! Für den, der’s mag …

Beim Brauerei Anschauen hat die Birthe wieder punkten können, denn das Arrangement an Edelstahlgefäßen hat ihr sehr gut gefallen. Am liebsten hätte sie mit dem Sanktus sofort den zweiten Sud des Tages gestartet, aber das war dann anscheinend auch nur ein Witz, und der Sanktus war ganz froh darüber.

»Eigentlich wollten wir dir nur sagen, dass wir heut mit zwei Kolleginnen von mir einen Damenabend machen. Macht dir doch nix aus? Und keine Angst: nicht bei uns daheim.«

Der Sanktus, der gerade kurz vor dem Herztod war, hat wieder durchgeschnauft.

»Kein Problem«, hat er gemeint.

Er würde hier fertig machen, heimgehen, einen 200-Gramm-Burger braten und sich einen James-Bond-Film reinziehen. Vielleicht würde er auch ein bisserl was über den Unbekannten mit der Luzifermaske googeln.

»Güd! Na mach mer lös!«, hat die Birthe freudig ausgerufen.

Pfaffensud

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