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Aurum

Gold

Als Gedankenbrücke für Aurum ist es dienlich, auf die Geschichte und die Aufgaben eines Pharaos zu schauen. Der Pharao war nicht nur König, sondern wurde von den Ägyptern auch als Gott, als Sonnengott angesehen. Er hatte die Geschicke seines Volkes zu lenken und als Priester tätig zu sein, er musste Kriege führen und sich um seine Familie und seine Frauen kümmern. Eine riesengroße Verantwortung, die auf ihm lastet — ein wesentliches Thema von Aurum. Es geht um Führungsqualitäten: ein Pharao ist fleißig, verantwortungsvoll und pflichtbewusst. Sein Wille und seine Durchsetzungskraft sind stark. Moralische Werte haben für ihn einen hohen Stellenwert. Er bildet unentwegt seine Herzensqualitäten aus, auch durch Meditation — beinahe ein Weiser, eine Lichtgestalt … Das ist die lichtvolle, helle, weise, goldglänzende Seite von Aurum — die eine Seite der Medaille.

Aber was geschieht, wenn die dunkle Seite von Aurum zum Tragen kommt? Wenn ganze Völker unterdrückt werden, Kulturen verschwinden, Kriege geführt werden? Auslöser können Kummer, enttäuschte Liebe, eine Demütigung oder Beleidigung sein. Wir kennen das aus den griechischen Sagen.

Zunächst einmal steckt in Aurum bei allem Pflichtbewusstsein immer auch das Gefühl, seine Pflicht zu vernachlässigen, nicht fleißig, nicht gewissenhaft genug zu sein. Da ist die Neigung, bei aller Verantwortlichkeit diktatorisch zu werden, machtliebend und egoistisch. Alles in ihm wird rigider und enger. Die natürliche Gottverbundenheit verwandelt sich in Dogmatismus, religiöse Besessenheit. Wenn er betet oder meditiert, dann stundenlang, zwanghaft. Nach und nach geht das Vertrauen in seine Fähigkeiten verloren. Er wird immer empfindlicher, immer leichter kränkbar. Er fühlt sich schuldig, als hätte er irgendeine Gnadenfrist verspielt. Er glaubt, dass seine Freunde jede Achtung und jedes Vertrauen vor ihm verloren hätten und verliert nach und nach seine Selbstachtung. Was auch schlimm ist: Niemand merkt ihm seine wahren, abgrundtiefen Gefühle an, denn Aurum redet nicht über sich.

Die dunkle Seite der Medaille in ihm wird immer tragender. Statt Liebe herrschen Hochmut und Machtgier. Reizbarkeit, Zornausbrüche, Rachsucht und Grausamkeit nehmen zu. Gefühle werden pervertierter und Aurum zunehmend brutaler, unmenschlicher. Gleichzeitig breitet sich das Gefühl von Sinnlosigkeit in ihm aus. Er wird depressiv, entwickelt eine starke Selbstmordneigung, wünscht sich den Tod.

Aurum hat eindeutig Probleme mit dem Herzen. Er hat sein inneres Gleichgewicht verloren, seine Liebesfähigkeit zu sich selbst und zu anderen. Kein Wunder, bei der Verantwortung, die auf dem Pharao lastet. Multitasking Pharao, könnte man heute sagen.

Körperlich zeigt sich seine Bedrängnis durch hohen Blutdruck und arteriosklerotische Gefäßveränderungen, durch Herzenge, unregelmäßigen Herzschlag und Atemnot. Auch sklerotische Veränderungen an der Leber, am arteriellen System und im Gehirn sind möglich. Auf seelischer Ebene führt Aurum zu Depressionen, Verzweiflung, Angst, dem Gefühl innerer Leere und Wertlosigkeit. Und da Aurum ein tief syphilitisches Arzneimittel ist und Symptome hervorruft, die an Quecksilbervergiftung erinnern, hat Aurum auch mit Exostosen, Karies, nächtlichen Knochenschmerzen, Zerstörung der Knochen, Schwellung der Hoden mit späterer Atrophie zu tun.

Rubriken:

Gemüt

- Verantwortung - ernst; nimmt seine Verantwortung zu

- Geschäftig, betriebsam

- Pflicht - zu viel Pflichtgefühl

- Wohlwollen, Güte

- Wille - große Willenskraft, Anstrengung des Willens

- Selbstbetrachtung

- Kummer, Trauer

- Beschwerden durch - Liebe; enttäuschte

- Beschwerden durch - Kränkung, Demütigung

- Wahnideen - vernachlässigt - Pflichten vernachlässigt; er habe seine

- Wahnideen - Tadel verdienen; er habe seine Pflichten vernachlässigt und würde

- Diktatorisch

- Hochmütig, arrogant

- Religiöse Gemütsstörungen, Störungen in bezug auf die Religiosität - beschäftigt; zu sehr mit Religion

- Beten

- Erregung - religiös

- Angst - Seelenheil, um das

- Angst - Gewissensangst

- Beleidigt, leicht

- Wahnideen - Sünde begangen; er hätte gesündigt, eine - Gnadenfrist verspielt; er habe durch seine Sünden seine

- Wahnideen - Freund - Zuneigung des Freundes verloren; er habe die

- Wahnideen - Vertrauen in ihn verloren; seine Freunde hätten alles

- Wahnideen - wertlos; er sei

- Kummer, Trauer - still

- Schweigsam

- Verzweiflung - verloren; glaubt, alles sei

- Grausamkeit

- Brutalität

- Reizbarkeit, Gereiztheit

- Widerspruch - verträgt keinen Widerspruch

- Zorn - heftig

- Lebensüberdruß

- Traurigkeit - Suizidneigung; mit

- Tod - wünscht sich den Tod, möchte sterben

- Suizidneigung; Neigung zum Selbstmord

Brust

- Beklemmung - Herzklopfen; mit

Allgemeines

- Hypertonie

- Verknöcherung - Arterien; der

- Quecksilber - Mißbrauch von

- Schmerz - Knochen - nachts

- Karies - Knochen, der

- Exostose

Männliche Genitalien

- Atrophie - Hoden


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