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3.5. Die Phänomenologie

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Die Phänomenologie ist eine der wirkmächtigsten philosophischen Schulen des 20. Jh.s. Das machte sie in vielen Fällen zu einem Passepartoutbegriff, der scheinbar jedweder Philosophie einen Rahmen gibt, die jenseits von Sprachphilosophie oder Logik liegt. Ein ähnliches Missverständnis ist die Annahme, bei der Phänomenologie handle es sich um eine platonische Wesensschau. Dieses Missverständnis hat seine Wurzeln allerdings durchaus in der Schule Husserls, des Zentralgestirns der Phänomenologie, selbst und gründet auf dem in der Tat hohen Anteil an platonischen Motiven. Aber Husserls Denkweg lässt sich nicht auf solche Verengungen einschränken. Von ihm gibt es Abzweigungen zu so unterschiedlichen Bewegungen wie zur Philosophie Heideggers bis hin zu poststrukturalistischen Positionen auf der einen, zur Analytischen Philosophie und Logik auf der anderen Seite, sowie zu Positionen der Aufklärung, von der Frankfurter Schule bis zu Foucault. Bei kunstphilosophischen Fragen spielt die Phänomenologie keine herausragende Rolle. Allerdings ist sie bei vielen Positionen mit im Spiel, sodass ein knapper Überblick über das Anliegen Edmund Husserls angebracht erscheint.

Am Anfang der Philosophie Edmund Husserls stand die Parole »Zu den Sachen selbst«, die durchaus die Ambition ausdrückte, Kants Beschränkung des Dinges an sich zu durchbrechen. Am »Ende« der Phänomenologie ließ genau dieses Programm die hohen Erwartungen scheitern.

Kunstphilosophie und Ästhetik

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