Читать книгу Geschichten des Windes - Claudia Mathis - Страница 5

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Prolog

Seine Augen blitzten auf. Was hatte er da gerade gelesen? Er klappte das Buch zu und schaute sich den Einband noch einmal an. Daran war nichts Außergewöhnliches zu erkennen. Durch Zufall hatte er das Buch hinter den alten Reisebeschreibungen ganz oben auf dem großen Regal entdeckt.

Warum er es herausgezogen hatte, wusste der Junge nicht. Wie von einer unsichtbaren Hand gelenkt hatte er nach dem verstaubten, unscheinbaren Buch gegriffen und bemerkt, dass es ohne Titel und sogar handgeschrieben war. Die Schrift konnte er nur mit Mühe lesen, die Schreibweise kam ihm seltsam vor. Einige Worte kannte er nicht.

Es musste uralt sein.

Der Junge untersuchte das Buch erneut und fand zunächst keinen Hinweis zu dessen Autor. Erst nach einer ganzen Weile angestrengter Suche bemerkte er ganz hinten drei kleine Buchstaben: R.B.B. Was sollten sie bedeuten? Eine seltsame Aufregung überkam ihn.

Erschrocken drehte er sich um. Hatte er ein Geräusch gehört? Der Junge versteckte das Buch unter seinem Hemd und schlich zur Tür der weiträumigen Halle mit den zahlreichen Bücherregalen. Fast vergaß er seine Lampe, die er auf einen kleinen Tisch gestellt hatte. Hoffentlich wurde er nicht bemerkt. Er durfte um diese Zeit gar nicht hier sein.

Als er die schwere Eichentür einen kleinen Spalt weit öffnete, stellte er erleichtert fest, dass draußen alles ruhig war. Der Junge glitt vorsichtig hinaus. Hastigen Schrittes eilte er die dunklen Gänge entlang bis zu seinem Gemach. Erschöpft ließ er sich auf seine Schlafstätte fallen und nahm ein paar erleichterte Atemzüge.

Erst jetzt fiel seine Aufmerksamkeit wieder auf das Buch. Behutsam holte er es hervor, öffnete es zaghaft und begann aufgeregt noch einmal von Beginn an zu lesen.

Geschichten des Windes

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