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SYMPTOME UND FOLGEN DES HOCHDRUCKS

Oft entwickelt sich Bluthochdruck erst am Übergang zur zweiten Lebenshälfte, weshalb auftretende Signale häufig dem Altern zugeschrieben werden. Auch lange Zeit fehlende oder geringe Beschwerden sind ein wesentlicher Grund, dass Bluthochdruck oft erst spät erkannt wird. Egal ob Frau oder Mann – es ist wichtig, Bluthochdrucksymptome nicht zu übersehen, um schwerwiegenden Folgen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall vorzubeugen. Die Stärke und die Art der Symptome lassen nicht darauf schließen, wie fortgeschritten die Erkrankung bereits ist. So sollten auch schon kleine Anzeichen ernstgenommen und ärztlich abgeklärt werden, denn Bluthochdruck kann sowohl mit schulmedizinischen als auch naturheilkundlichen Maßnahmen behandelt werden – je früher, desto besser.

BLUTHOCHDRUCK – WIE FÜHLT SICH DAS AN?

Die oft unspezifischen Symptome können zwar mehrere Krankheitsursachen haben, dennoch gibt es einige Anzeichen dafür, dass auch der Druck in Ihren Gefäßen zu hoch ist. Die folgende Liste der Symptome habe ich alphabetisch angeordnet. Bitte beachten Sie, dass nicht nur körperliche, sondern auch psychische Faktoren wie etwa Ängste (siehe Weißkitteleffekt, >) Bluthochdruck erzeugen können. Wie Sie im Zusammenhang mit Bluthochdruck stehende Beschwerden naturheilkundlich behandeln können, zeige ich Ihnen im Kapitel »Beschwerden? Das hilft!« ab >.

Erektionsstörungen

Bluthochdruck schädigt alle Gefäße – auch die feinen Arterien der Schwellkörper am Penis. Durch die Gefäßverengung verringert sich die Blutzufuhr in die Schwellkörper und der Penis kann trotz sexueller Lust nicht mehr richtig steif werden oder erschlafft nach kurzer Zeit wieder. Potenzprobleme können für den Mann sehr belastend sein.

Herzrasen, Herzrhythmusstörungen

Wenn das Herz scheinbar grundlos ungewöhnlich schnell schlägt, kann das sehr bedrohlich wirken. Mediziner sprechen von einer Tachykardie (Herzrasen), wenn das Herz häufiger als 100 Mal pro Minute schlägt. Die Ursachen sind vielfältig. Bei betagten Menschen liegt am häufigsten eine Rhythmusstörung zugrunde – das Vorhofflimmern (siehe >). Es entsteht oft durch langjährigen Bluthochdruck. Dadurch bilden sich leicht Blutgerinnsel (Thromben), die einen Schlaganfall auslösen können.

Kopfschmerzen

Unsere innere Uhr sieht nachts einen Blutdruckabfall und morgens einen Anstieg (siehe >) vor. Menschen mit Bluthochdruck erwachen mitunter mit Kopfschmerzen als Folge eines nächtlich hohen Blutdrucks. Diese werden vor allem am Hinterkopf oder als Klopfen an den Schläfen wahrgenommen und verschwinden im Laufe des Tages meist wieder von allein. Sie können jedoch auch anhalten. Die sogenannte Morgenhypertonie kann zu gefährlichen Blutdruckspitzen führen. Dadurch erhöht sich bei Bluthochdruckpatienten das Risiko für Herzinfarkt oder Hirnblutungen in den Morgenstunden.

Kurzatmigkeit

Kurzatmigkeit wird von vielen Bluthochdruckpatienten als sich schleichend entwickelnder Prozess beschrieben. Das Treppensteigen führt zunehmend zu Atemnot, die bekannte und bislang mühelos gemeisterte Wanderstrecke wird immer mehr zum Kraftakt. Ein hoher Druck in den Gefäßen bedeutet auch eine erhöhte Pumpleistung des Herzmuskels. Durch die höhere Beanspruchung verdickt sich dieser zunächst, später verliert er an Elastizität und versteift allmählich, indem er mehr Bindegewebe einlagert. Wenn dann in der Umgebung des Herzens noch Arterien eingeengt sind, ist die Sauerstoffversorgung des Herzens nicht mehr gewährleistet und es kommt zur Kurzatmigkeit.

Nasenbluten

Bluthochdruck ist die häufigste Ursache für scheinbar unbegründetes Nasenbluten im fortgeschrittenen Alter. Die Schleimhaut in der Nase ist wie alle anderen Schleimhäute stark durchblutet. Das feingesponnene Netz von Gefäßen ist sehr empfindlich und kann bei gesteigertem Blutdruck schnell einreißen.

Nervosität, Reizbarkeit

Wegen Kleinigkeiten schnell durch die Decke fahren und öfter schlecht gelaunt? Auch solche Stimmungen können mit Bluthochdruck in Zusammenhang stehen. Innere Unruhe und Nervosität sind Stresssymptome. Ein ständig überaktives Nervensystem löst einen Zustand von innerer Anspannung aus. Bestimmte Stresshormone wie Cortisol führen dazu, dass sich Blutgefäße verengen und der Blutdruck entsprechend steigt.


Wenn Hochdruck sichtbar wird … Auch Rötungen im Gesicht können ein Hinweis auf Hypertonie sein.

Roter Kopf

Eine länger anhaltend rote Gesichtsfarbe und das Gefühl, innerlich zu glühen, können Ausdruck eines chronisch erhöhen Bluthochdrucks sein und sollten deshalb untersucht werden. Manchmal sieht man auch rote Äderchen (Couperose) im Gesicht. Hingegen ist ein plötzlich stark gerötetes Gesicht begleitet von Schwindel, Übelkeit oder Luftnot ein Anzeichen für eine hypertensive Krise (siehe >), die einer sofortigen Behandlung, gegebenenfalls auch einer Behandlung durch den Notarzt bedarf.

Schlafstörungen

Sowohl Ein- als auch Durchschlafstörungen sind oft die Folge einer fehlenden Blutdrucknachtabsenkung. Nur innere Ruhe sorgt dafür, dass der Mensch erholt schlafen kann. Auch weitere Grunderkrankungen wie das Restless-Legs-Syndrom oder Atemaussetzer in der Nacht (Schlafapnoe-Syndrom, siehe >) sorgen dafür, dass der nächtliche Druckabfall ausbleibt. Hinzu kommt, dass eine regelmäßig verkürzte Schlafdauer von weniger als sechs Stunden das Risiko für Bluthochdruck um 60 Prozent erhöht.

Schweißausbrüche

Schwitzen gehört zu den auffälligsten Symptomen bei Hochdruck. Oft leiden Betroffene unter starker Schweißbildung an Händen,Füßen und Achseln. Das Schwitzen zeigt sich tagsüber trotz geringer Anstrengung und im Schlaf in Form von Nachtschweiß.

Schwindelgefühl und Ohrensausen

Bei Ohrensausen hören Sie quasi, wie das Blut durch Ihre Adern fließt. Ursache können Gefäßverengungen insbesondere in Ohrennähe sein, gegen die das Herz mit erhöhtem Druck anschlägt. In der Folge erzeugt der Blutfluss einen Schall, der als Rauschen oder Pulsieren wahrgenommen wird. Da Bluthochdruck auch den Gleichgewichtssinn beeinflusst, kann das zu Schwindel führen.

Jedoch kann Schwindel auch durch einen zu niedrigen Blutdruck (siehe >) bedingt sein oder als Nebenwirkung blutdrucksenkender Medikamente auftreten (siehe >).

Sehstörungen

Zunehmende Sehschwäche und Netzhautschäden sind Spätsymptome von Bluthochdruck oder akut zu hohem Blutdruck. Die hypertensive Retinopathie ist eine Schädigung der arteriellen Gefäße der Netzhaut (Retina), die durch den hohen Druck ihre Form verändern. Diese können dann Aussackungen bilden, sich vermehrt schlängeln oder sich sogar ganz verschließen. Ablagerungen in den Gefäßen führen zu einer gestörten Versorgung mit Nährstoffen oder zu Blutungen in der Netzhaut.

Übelkeit und Erbrechen

Die Kombination von Übelkeit und Erbrechen kann ein Symptom eines fortgeschrittenen Bluthochdrucks sein. Sie kann auch auf einen sprunghaften Anstieg, wie er bei einer hypertensiven Krise (siehe >) oder einem hypertensiven Notfall vorkommt, hinweisen.

ORGANSCHÄDEN

Dauerhaft erhöhter Blutdruck kann zu schweren Organschäden führen. Handeln Sie also rechtzeitig, um Folgeerkrankungen wie Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schäden an den Nieren und den Augen oder einen Schlaganfall zu verhindern.

Verkalkte Gefäße

Bluthochdruck ist ein wesentlicher Risikofaktor für Arterienverkalkung (Arteriosklerose). Durch den permanent hohen Druck in den Blutgefäßen wirkt mehr Kraft auf die Arterien ein. Dies kann zu Schäden an der inneren Schicht der Blutgefäße (Intima) führen und die sonst glatte Gefäßwand wird rau.Im Blut zirkulierende Stoffe wie Cholesterin und Kalksalze können sich dann leicht an der Intima ablagern. Diese gefährlichen Ablagerungen bezeichnen Mediziner als Plaques.Sie verändern die Beschaffenheit der Gefäße, lassen diese verhärten und verengen. Zudem verlieren die Gefäße die Fähigkeit, bei hohem Druck Regulationsmechanismen (siehe >) in Gang zu setzen.

Verengte Gefäße in den Beinen können beispielsweise zur sogenannten peripheren arteriellen Verschlusskrankheit führen. Schmerzen beim Gehen zwingen die Betroffenen zum Stehenbleiben – daher werden diese Beschwerden auch Schaufensterkrankheit genannt. Besonders fatal kann sich ein ständig hoher Druck auf die Hauptschlagader (Aorta) auswirken. Es können spindel- oder ballonartige Aussackungen entstehen. Sie werden als Aortenaneurysmen bezeichnet. Reißt das Gefäß infolge des hohen Drucks, können Betroffene innerhalb kurzer Zeit innerlich verbluten. Durch Arteriosklerose verengte Herzkranzgefäße sind ein erheblicher Risikofaktor für die koronare Herzkrankheit (KHK), bei der das Herz nicht ausreichend versorgt wird. Blutgefäße und Herzfunktion sind also eng miteinander verknüpft.

Überfordertes Herz

Bei lange andauernder Hypertonie leidet besonders der Herzmuskel unter dem ständig erhöhten Druck, da er mit großem Kraftaufwand das Blut durch die Arterien pumpen muss. Das Herz lagert, wie jeder andere stark beanspruchte Muskel auch, mehr Muskelmasse ein und die Herzwand verdickt sich. Die dauerhaft erhöhte Pumpleistung führt zu Überlastung und schließlich zu einer Herzmuskelschwäche – medizinisch: Herzinsuffizienz. Bei körperlicher Anstrengung macht sich das durch Kurzatmigkeit und Luftnot (siehe >) bemerkbar.

Die bereits erwähnte koronare Herzkrankheit (KHK) ist die Folge einer Unterversorgung der Herzkranzgefäße mit Blut, Sauerstoff und Nährstoffen. Dadurch kommt es entweder zu einer gestörten Reizleitung am Herzen mit Rhythmusstörungen und Vorhofflimmern (siehe >) oder zu Schmerzen im Brustbereich. Die schmerzhafte Herzenge wird als Angina pectoris bezeichnet. Ein vollständiger Gefäßverschluss führt zum Herzinfarkt mit lebensbedrohlichen Folgen.

Blutungen im Gehirn

Das Gehirn reagiert sehr empfindlich auf erhöhten Blutdruck. Durch verengte Blutgefäße kommt es zu Durchblutungsstörungen und zu Beeinträchtigungen der Gehirnfunktion mit Konzentrationsstörungen. Gefährliche Folgen sind jedoch das Platzen von Gefäßen (Gehirnblutung) oder der komplette Verschluss eines Gehirngefäßes, was als Schlaganfall bezeichnet wird. Je nachdem welches Hirnareal betroffen ist, kommt es zu halbseitigen Lähmungserscheinungen, plötzlichen Seh- und Sprachstörungen, Schwindel oder Gangstörungen. Schlaganfälle wie auch Herzinfarkte müssen so schnell wie möglich ärztlich behandelt werden! Bei schweren Formen zählt jede Sekunde.


Die Sehkraft im Blick behalten: Im schlimmsten Fall kann Bluthochdruck bis zur Erblindung führen.

Schlecht durchblutete Augen

Hoher Blutdruck hat Auswirkungen auf die Gefäße im ganzen Körper. Im Auge kommt es langfristig zu einer schlechteren Durchblutung kleiner Gefäße. Durch den hohen Druck können in der Netzhaut Blutungen oder Flüssigkeitsansammlungen (Ödeme) mit Schwellungen entstehen. Da der Augenhintergrund die einzige Stelle am Körper ist, an der die Gefäße direkt begutachtet werden können, ist die Spiegelung des Augenhintergrundes eine Früherkennungsmaßnahme für drohende Schäden an Augen und Gehirn, hervorgerufen durch Bluthochdruck. Diese spezielle Untersuchung führt der Augenarzt durch. Eine regelmäßige Kontrolle ist sinnvoll, da im schlimmsten Fall Gefäßverschlüsse entstehen, die bis zur Erblindung führen können.

Zerstörte Nieren

Bluthochdruck und Nierenschwäche gehen oft Hand in Hand. Es besteht eine wechselseitige Beziehung. Das heißt, die Nieren können einerseits einen hohen Blutdruck verursachen, häufiger werden allerdings Gefäße in den Nieren durch den hohen Druck geschädigt. Die Nieren können beispielsweise dann Ursache für Bluthochdruck sein, wenn sie durch Zuckerkrankheit (siehe >) oder Zysten geschädigt sind und infolgedessen die nervalen (über Nerven) sowie die hormonellen Regelkreise nicht mehr gut funktionieren und vermehrt blutdrucksteigernde Hormone ausschütten.

Häufiger sind die Nieren jedoch durch Arteriosklerose geschädigt. Wenn die kleinsten Äderchen im Filtersystem der Nieren verhärten oder porös werden, kann das die Nierenfunktion schwächen. Im späteren Stadium beeinflusst eine Verkalkung der Gefäße auch die größeren Nierenarterien. Somit ist der Weg für eine chronische Niereninsuffizienz geebnet. Bluthochdruck gilt als eine häufige Ursache für Nierenversagen.

Natürliche Blutdrucksenker

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