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Die doppelte Warnung Henochs

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Eine weitere bemerkenswerte Verbindung zwischen dem Buch Henoch und den Episteln des Judas und des Petrus liegt darin, dass sie alle die Sünden der vorsintflutlichen Welt mit der Zerstörung von Sodom und Gomorra verknüpfen. Jesus selbst folgt diesem doppelten Ansatz in Lukas 17,26–32, als er von „den Tagen Noahs“ und „den Tagen Lots“ spricht. Eine nähere Betrachtung dieser Verbindung schafft noch größere Klarheit über die Natur der vorsintflutlichen Rebellion, während sie auch unsere biblische Definition des Begriffs Sodomie verändert.

Das 1. Buch Henoch ist die frühste religiöse Literatur des Judentums, die eine Verbindung zwischen dem Strafgericht der Sintflut und der Bestrafung Sodoms herstellt, da sie dieselbe Sünde sexueller Beziehungen außerhalb der menschlichen Gattung ahnden. Nirgendwo im Alten Testament wird diese Koppelung erwähnt, doch wir finden sie in Lukas 17,26–29, 2. Petrus 2,4–11 und Judas 6–7. Sie erscheint auch in anderen jüdischen Schriften aus der zweiten Tempelperiode, die von der Sünde handeln, die natürliche Ordnung zu verlassen.13

Nachdem Judas an die Bestrafung der Engel erinnert hat, die mit Frauen sexuelle Beziehungen eingingen, stellt er unverzüglich fest: „… wie auch Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, die in gleicher Weise wie sie Unzucht trieben und hinter fremdem Fleisch herliefen, als ein Beispiel vorliegen, indem sie die Strafe des ewigen Feuers erleiden“ (Judas 7 E). Der griechische Begriff für „fremdes Fleisch“ (heteros sarx), der hier verwendet wird, verweist auf die Verfolgung von etwas außerhalb der menschlichen Gattung, daher kann er sich nicht auf Homosexualität beziehen. Erwähnt das Neue Testament homosexuelle Handlungen, so gebraucht es den griechischen Ausdruck para physin, was „widernatürlich“ bedeutet (siehe Römer 1,26). Doch hinter heteros sarx oder „fremdem Fleisch“ herzulaufen, bedeutet, die menschliche Gattung zu verlassen, um sich mit anderen Wesen zu verbinden – in diesem Fall mit Engeln. Aus Gottes Perspektive bestand die Sünde Sodoms nicht darin, dass sie es auf andere Männer abgesehen hatten, sondern auf Engel. Zweifellos verurteilt die Bibel Homosexualität, doch, um es noch einmal zu sagen, die Sünde Sodoms, die Judas und Petrus tadelten, bestand darin, dass Menschen versuchten, mit Engeln zu schlafen.14

Erneut stoßen wir auf dieselbe Verbindung zwischen den Tagen Noahs und Lots in 2. Petrus 2 und Lukas 17. Der Grund für diese doppelten Warnungen wird noch deutlicher, wenn wir das Wesen der Nephilim näher betrachten, nicht nur in der vorsintflutlichen Welt, sondern auch in den darauffolgenden Generationen.

Noah, Darwin und KI

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