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Den Nephilim auf der Spur

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Nur zwei Bibelstellen – Genesis 6,4 und Numeri 13,32–33 – gebrauchen das hebräische Wort Nephilim, ein Begriff, der normalerweise mit „Riesen“ übersetzt wird. Doch es gibt viele weitere biblische Erwähnungen der Nephilim mit anderen Bezeichnungen oder durch den Verweis auf ihre eigenen Nachkommen, wie beispielsweise die Rephaim, Anakim und Gibborim.

Manche prophetischen Lehrer verwechseln heute die Nephilim mit den Bnei Elohim, als ob es sich bei beiden um rebellische Engel handeln würde. Doch wie die Mehrheit der antiken Bibelübersetzungen, einschließlich der griechischen Septuaginta und der lateinischen Vulgata, gibt das Brown-Driver-Briggs-Lexikon die Bedeutung von Nephilim mit „Riesen“ wieder.15 Es handelt sich um die Pluralform der hebräischen Wurzel nephil,16 die mit dem Wort „Fall“ zusammenhängt. Daher betrachten die meisten Gelehrten die Nephilim als extrem große „Schläger“, wie Goliath, die gewaltsam über einfache Menschen herfielen oder auf sie Jagd machten.17

In Genesis Kapitel 6 liegt der Schwerpunkt auf der Durchbrechung der Trennung zwischen Himmel und Erde, die zur Geburt der altertümlichen Riesen führte. Diese Verletzung wird auch in Judas 6–7 und in 2. Petrus 2 betont, wobei sich sofort der Satz anschließt, dass Sodom dieselbe Sünde verübt habe. Die Verbindung lässt sich leicht herstellen.

Vor der Zerstörung von Sodom und Gomorra, die in Genesis 19 beschrieben wird, lesen wir in Kapitel 14 über die große Schlacht der vier Könige gegen die fünf Könige – im Prinzip war es der erste Weltkrieg. Er ereignete sich, kurz nachdem Abraham das Land Kanaan erreicht hatte und sein Neffe Lot in Sodom ansässig geworden war. Als die Schlacht begann, durchzogen die einfallenden Könige zunächst das Land und löschten die Rephaim, Zuzim und Emim aus – sie alle waren Riesen, die von den Nephilim abstammten. Da ihre stärksten Krieger nun tot waren, wurden die Städte Kanaans, einschließlich Sodoms, zur leichten Beute für die Eindringlinge. Lot wurde mit den anderen Bewohnern Sodoms gefangen genommen, was Abraham dazu zwang, sie mit seiner Privatarmee zu verfolgen und zu befreien. Dann, in Genesis 19, erscheinen zwei Engel, um Lot aus Sodom herauszuholen, bevor Gott die Stadt zerstört. Doch in Vers 4 heißt es, dass „das ganze Volk, von allen Enden“ (nicht nur die Männer der Stadt) Lots Haus umringte und verlangte, sexuelle Beziehungen mit den Engeln einzugehen. Traditionell wird diese Menschenmenge als Mob Homosexueller betrachtet, doch ich glaube, dass sich etwas anderes abspielte. Die Bewohner von Sodom dachten, wenn sie ihre Frauen von diesen zwei Engeln schwängern ließen, würden aus dieser Verbindung neue riesenhafte Krieger entstehen. Sie könnten bei der Verteidigung ihrer Stadt mithelfen, die sich gerade von einer vernichtenden Niederlage erholte. Daher brachten sie jeden körperlich gesunden Stadtbewohner mit, um die beiden Engel zu überwältigen. Aus Gottes Perspektive jedoch versuchten sie erneut, die Grenze zu überschreiten und Menschen mit Engeln sexuell zu vereinigen, was dem Begriff Sodomie eine ganz neue Bedeutung verleiht. Judas, Petrus und Jesus selbst äußern also eine doppelte Warnung vor den einander gleichenden Sünden, die der Sintflut und der Zerstörung Sodoms vorausgingen – in Übereinstimmung mit dem Buch Henoch.

Der Herr hielt die Bewohner Sodoms davon ab, sich mit den Engeln zu vereinigen, doch bis zur Zeit König Davids gab es immer noch riesige Nachkommen der Nephilim. In 4. Mose 13,32–33 heißt es beispielsweise, dass die israelitischen Kundschafter berichteten, Nephilim – die Nachkommen Anaks – seien immer noch im Land Kanaan. Daher erklärten sie: „Wir waren in unsern Augen klein wie Heuschrecken“ (L). Während der Eroberung des Landes durch Israel initiierte Josua eine spezielle Militärkampagne, um diese Anakim zu vernichten. Nur eine kleine Gruppe blieb unter den Philistern übrig. (Siehe Josua 11,21–22.) Einer dieser bemerkenswerten Riesen war König Og von Baschan, der laut der biblischen Beschreibung auf einem gigantischen eisernen Bett schlief, das ungefähr 2 mal 4 Meter groß war. (Siehe 5. Mose 3,11.) Schließlich wurde er von Josua besiegt (siehe Josua 12,1–4). Ogs Königreich befand sich auf dem Golan, in der Nähe des Berges Hermon, wo die rebellischen Engel vor der Flut das erste Mal erschienen waren.

Interessanterweise gibt es auf dem Golan heute viele geheimnisvolle Steinruinen, die mit diesen Riesen der Urzeit zu tun haben. Dazu gehört auch eine Struktur, die dem Stonehenge ähnelt und auf zirka 2700 v. Chr. datiert wird. Sie heißt Gilgal Rephaim („Kreis der Riesen“). Manche glauben, dass diese kreisförmige Megalith-Struktur der ursprüngliche Ort war, an dem sich die Engel mit den Menschen sexuell vereinigten, der Entstehungsort der gewaltigen Nephilim. Ihre Nachkommen waren immer noch auf der Erde, bis David und seine mächtigen Krieger Goliath und seine vier gigantischen Brüder erschlugen. (Siehe 1. Samuel 17; 2. Samuel 21,15–22; 1. Chronik 20,4–8.)

Nun stellt sich die Frage: „Wie überlebten die Riesen die Flut und gelangten in die neue Welt hinein?“ Eine gute Frage. Genesis 6,4 (L) bestätigt es selbst: „Es waren Riesen zu den Zeiten und auch danach noch auf Erden“, was bedeutet, sowohl vor als auch nach der Flut. Wie dies genau geschehen konnte, erfahren wir nicht. Allerdings wurden die Nephilim und ihre Nachkommen letztendlich von König David besiegt, einem Vorläufer des Messias, während die rebellischen Engel weiterhin in der tiefsten Grube des Scheols angekettet bleiben.

Noah, Darwin und KI

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