Читать книгу Mördersuche am Strand: 10 Ferienkrimis - Don Pendleton - Страница 15

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Derek Caddie schlug zu. Roberto Tardelli tauchte unter dem Schlag weg. Caddie setzte nach. Er kämpfte unorthodox und setzte auch seine Füße ein. Roberto kassierte einen Treffer. Den nächsten Schlag blockte er ab und konterte.

Caddie knallte gegen seinen Pinto. Er zerbiss einen Fluch zwischen den Zähnen und versuchte, seinen Gegner zu rammen. Roberto wich blitzschnell aus und schlug erneut zu.

Der Schlaksige sprang zurück, stolperte und verlor beinahe das Gleichgewicht. Er ruderte mit den Armen durch die Luft. Sein Körper war dadurch ungedeckt.

Diese Möglichkeit ließ sich Roberto nicht entgehen. Der Mann landete erst einmal im Aus.

Caddie musste sich beim Aufstehen am Rand des Kofferraums festhalten. Roberto wuchtete den Deckel nach unten. Caddie stieß einen heiseren Schrei aus, riss seine Hand zurück und klemmte sie unter den linken Arm.

„Genug?“, fragte Roberto eisig.

Caddie stand ächzend auf. „Sie haben einen verdammt harten Schlag.“

„Gelernt ist gelernt. Warum haben Sie mich angegriffen?“

„Ich dachte, Sie wären ein Mugger.“

„Sehe ich aus wie ein Straßenräuber?“

„Wie haben die denn auszusehen?“, fragte Caddie.

„Margaret Simson hat Sie angerufen. Sie wollten türmen. Als ich Sie ansprach, sahen Sie Ihre Felle davonschwimmen, deshalb haben Sie mich attackiert. Ist es so?“

„Ja“, gab Derek Caddie kleinlaut zu.

„Ihr Hang zur Wahrheit ehrt Sie“, sagte Roberto ätzend. „Wohin wollten Sie?“

„Das weiß ich nicht. Für ein paar Tage raus aus der Stadt, um über alles in Ruhe nachdenken zu können.“

„Vor allem über die Antworten, die Sie der Polizei auf ihre Fragen geben wollen.“

„Vielleicht auch das. Der Tod meines Freundes war ein Schock für mich.“

„Sind Sie auch drogenabhängig?“

Caddie antwortete nicht. Er senkte nur den Bück.

„Also ja“, sagte Roberto.

„Ich hab‘s anfangs nur genommen, um meine Phantasie anzuregen. Ich bin Künstler. Ich wollte meinen geistigen Horizont erweitern. Man sagte mir, Drogen würden die Sensibilität steigern, man könne die Dinge des Lebens mit anderen Augen sehen.“

„Und war es so?“, fragte Roberto Tardelli.

„Zuerst schon, aber dann stumpfte ich bald ab. Ich merkte, dass ich ohne Heroin nicht mehr arbeiten konnte. Das schockte mich zwar, aber ich fand mich damit ab.“

„Von wem bekamen Sie Ihren Stoff?“

„Von Jack.“

„Ausschließlich von Jack?“

„Ja. Er gab ihn mir günstig, schlug nichts drauf, wollte an mir nichts verdienen.“

„Nennen Sie mir ein paar Namen von Leuten, die Jacks Heroinpartys ständig besuchten.“

„Ständig kamen nur Margaret und ich. Die anderen wechselten häufig. Es tauchten immer neue Gesichter bei Jack auf.“

„Woher kamen diese Leute?“

„Ich weiß nicht, wie Jack mit ihnen zusammenkam. Wir sprachen nie darüber.“

„Jack hat einige von ihnen zum Rauschgift gebracht. Er hat sie dazu verführt, Drogen zu nehmen. Wussten Sie das?“

„Vielleicht. Aber es war mir egal. Ich meine, Jack hat niemanden gezwungen zu drücken. Wenn einer nicht wollte, dann ließ er ihn nach Hause gehen. Es war kein Muss, Heroin zu nehmen. Wer es nahm, der tat es aus freien Stücken.“

„Woher bezog Jack Johnston das Rauschgift?“

„Das weiß ich nicht.“

„Bekam er das Zeug vielleicht von Massimo Matania?“, fragte Roberto.

Der Bildhauer zuckte mit den Achseln. „Ich höre diesen Namen zum ersten Mal.“

„Sagen Sie immer noch die Wahrheit?“

„Aber ja.“

„Partys, wie sie Ihr Freund veranstaltet hat, sind in letzter Zeit in Mode gekommen. Die Mafia steuert es, um größere Gewinne zu erzielen. Wissen Sie, wer noch so ein Handlanger des Mobs war wie Ihr Freund Jack?“

Derek Caddie massierte seine schmerzende Hand. „Da war mal einer bei Jack in der Wohnung. Es war von einem Engpass die Rede. Ich habe das Gespräch nur zufällig mitgehört. Jack hat diesem Mann mit Heroin ausgeholfen.“

„Wie war sein Name?“, wollte Roberto wissen.

„Thoburn. Roland Thoburn. Wo der wohnt, weiß ich leider nicht.“

„Das macht nichts, das finde ich schon raus“, sagte Roberto. Er war mit Caddie fertig. Mehr war aus dem Mann nicht herauszuholen. Derek Caddie schien nicht neugierig zu sein. Was ihn persönlich nichts anging, um das kümmerte er sich nicht.

„Haben Sie immer noch vor wegzufahren?“, fragte Roberto.

Caddie nickte. „Ich möchte zu mir finden. Das schaffe ich nur, wenn ich für eine Weile die Stadt verlasse.“

„Ihnen geht es in erster Linie darum, Ihr eigener Herr zu bleiben“, sagte Roberto. „Sie haben Angst, an keinen Stoff ranzukommen, wenn die Polizei mit Ihnen Verbindung aufnimmt.“

Caddie sagte nichts, aber Roberto wusste, dass er den Mann durchschaut hatte.

Mördersuche am Strand: 10 Ferienkrimis

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