Читать книгу Mördersuche am Strand: 10 Ferienkrimis - Don Pendleton - Страница 21

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Peter Tiller, Truman Tillers Bruder, war Fluglehrer. Ein schlanker, gutaussehender Mann, der bei seinen Flugschülerinnen große Chancen hatte, dies jedoch nicht ausnützte, denn er war seit einem Monat verlobt und hielt sehr viel von Treue, auch vor der Ehe.

Mia Baggers, ein hübsches blondes Mädchen, verwöhnt von ihren reichen Eltern und gewohnt, jeden Mann herumzukriegen, den sie haben wollte, hielt das Steuerhorn gefühlvoll in ihren Händen. Sie hatte Talent zum Fliegen, und Peter Tiller war mit ihr zufrieden.

Was ihn an ihr störte, war die Art, wie sie ihn umwarb. Sie bot sich ihm regelrecht an, das fand er nicht gerade anziehend. Sie konnte nicht verstehen, dass es auf der Welt auch einen Mann gab, der ihrer Schönheit nicht erlag, der ihren Verführungskünsten widerstand und ihren unübersehbaren Reizen nicht so viel abgewann, dass er deshalb gleich den Kopf verlor.

Tiller ließ sie ganz allein fliegen. Er griff nicht ein, damit sie die Cessna kennenlernte, damit sie herausfand, wie der Vogel auf ihre Befehle reagierte.

„Mehr Gas!“, ordnete er an. „Wir ziehen jetzt noch mal eine Schleife über dem Flugplatz, und dann möchte ich eine bildschöne Landung erleben. Ganz sauber muss sie sein, sonst stufe ich Sie zu den mäßig Fortgeschrittenen zurück.“ Er wusste, dass so etwas ihr Ehrgeiz niemals zugelassen hätte. Sie würde sich deshalb besonders viel Mühe mit der Landung geben.

„Trinken wir hinterher zusammen etwas?“, erkundigte sie sich.

„Tut mir leid, keine Zeit, Miss Baggers.“

„Wie oft habe ich Sie schon gebeten, mich Mia zu nennen! Warum tun Sie‘s nicht?“

„Ich spreche alle meine Schüler mit dem Zunamen an.“

„Warum machen Sie bei mir keine Ausnahme?“

„Das wäre den anderen gegenüber doch nicht fair, oder?“

„Was kümmern mich die anderen?“

„Sie sollten sich lieber aufs Fliegen konzentrieren.“

„Ich versaue die Landung absichtlich, wenn Sie sich nicht bereit erklären, mit mir einen Drink zu nehmen.“

„Ich habe in einer halben Stunde meinen nächsten Schüler.“

„Dann haben wir zwanzig Minuten für uns. Sie müssen ja nichts Alkoholisches trinken.“

Peter Tiller seufzte. „Na schön. Sie Quälgeist. Auf einen Apfelsaft komme ich mit.“

„Das ist ein Wort“, sagte Mia Baggers. „Vielleicht kann ich Sie für heute Abend zu mehr überreden.“

Er lachte. „Das glaube ich kaum.“

„Was machen Sie denn mit Ihren vielen freien Abenden?“, wollte Mia wissen.

„Die gehören meiner Verlobten.“

„Gott, muss Liebe schön sein.“

„Ist sie auch. Das müssten Sie selbst doch eigentlich am besten wissen, wo Sie sich fast täglich in einen anderen Mann verlieben.“

Sie lachte amüsiert. Aber dann wurde sie ernst und bereitete sich auf die Landung vor. Sie brachte die Cessna gut auf die Piste. Nachdem die Maschine ausgerollt war, fragte sie: „Nun, wie war der Herr Fluglehrer mit mir zufrieden?“

„Es ging.“

„Es ging? Ich war Spitze.“

„Das können Sie nicht beurteilen.“

„Doch, ich war so gut, dass ich mir einen Kuss verdient habe.“

„Bis Sie sich den wirklich verdient haben, müssen Sie noch tüchtig an Ihrer Technik feilen. So, und jetzt raus aus dem Flugzeug.“

„Vergessen Sie nicht, was Sie mir versprochen haben, Peter.“

„Nein, ich versorge nur noch die Maschine. Gehen Sie inzwischen vor, ich komme gleich nach.“

Mia stieg aus. Als sie über die Betonpiste ging, wiegte sie sich betont in den Hüften. Peter Tiller grinste. Es nützte ihr alles nichts. Er wollte nicht die Nummer 317 in ihrer Sammlung werden.

„Ein Mann muss auch mal nein sagen können“, sagte er, und dann nahm er die Checkliste zur Hand.

Er sah den Wagen nicht, der in der Nähe der Piste des kleinen Sportflugplatzes stand. Zwei Männer stiegen soeben aus diesem Fahrzeug. Männer, denen man nicht über den Weg trauen durfte.

Mördersuche am Strand: 10 Ferienkrimis

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